Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

Diskutiere Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Morgen zusammen, es geht um eine Diskussion, die von mir unter "Vogelzubehör" begonnen wurde und über die ich gerne hier in einem neuen Thread...
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Cora W.

Guest
Morgen zusammen,

es geht um eine Diskussion, die von mir unter "Vogelzubehör" begonnen wurde und über die ich gerne hier in einem neuen Thread weiter sprechen würde!

Eigentlich geht es darum, dass oft immer gleich von Verpaarung/Vergesellschaftung gesprochen wird, meines Erachtens oft zu schnell und auf Kosten des Vogels!

Ebenso andere Dinge, die gravierende Änderungen im Leben eines Papageis verursachen!

Denken wir vielleicht zu oft als Mensch, der es mit seinen Geiern zu gut meint und der innerhalb kurzer Zeit das ändern will, was jahrelang falsch gemacht wurde und wäre es nicht sinnvoll es mal aus Sicht des Vogels zu betrachten?

Wie sind Eure Meinungen dazu?

Ich würde mich freuen, wenn wir hier eine ordentliche Diskussion in Gang bringen würden und vernünftig miteinander reden und auch mal andere Meinungen tolerieren und darüber nachdenken, ohne dass es in einem Streit ausartet, wobei man nicht alles gleich als Streit sehen darf!

Hier die vorangegangene Diskussion:

http://vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=28313
 
Hi Cora,
Ich hab mal eben schnell den Thread gelesen, ich kann nur sagen, das ich dir da beipflichten kann, man sollte sich halt mal die ganze Situation aus der Sicht der oder des Papas sehen.
Bei mir ist es so, daß ich unseren MAx vergesellschaften will und Max hat halt seine Eigenarten...
Anfangs dachte ich, ich muß verzweifeln, weil es überhaupt nicht klappen will, aber dank deinem Tip mich mal in die Lage von ihm zu versetzen, sehe ich das lockerer..
Was mich halt noch nachdenklich macht ist. Als er gestutzt war und allein ( also der Einzige Graupapa), durfte Max überall mit...
Das hat ihm richtig gefallen, er hast genossen überall der Star zu sein. Jett wo er wieder fliegen kann, darf er nicht mal in die Nähe von einem Ausgang( Fenster oder Tür), ich glaube das macht ihm zu schaffen.
Ich werde weiter beobachten wie sich das entwickelt, weil ich doch nicht möchte, das es ihm an etwas fehlt.
Ernährungstechnisch hat er auch ein paar Eigenarten, die aber halb so wild sind ( meine ich) manchmal , wenn wir essen und er istgrad in Stimmu8ng, klaut er wenn überhaupt, die Wurst vom Brot, nein er will nicht das Brot oder die Butter, er will den Schinken, ....so ein kleines Stück kann er ruhig haben, es ist ja nicht oft und auch nur wenig.....
er muß das schon von früher kennen, weil er so zielstrebig darauf los geht..
Dann gibtes noch so marotten von ihm, mit denen ich fast immer leben kann, man gewöhnt sich halt dran und wenn man keine Vergleichsmöglichkeit hat, fallen eienem Diese Eigenarten auch nicht so auf..
Wenn ich hier so lese, komme ich mir oft als schlechter Tierhalter vor, weil die einen tun das die anderen tun das und ich bin nur ein einfacher Mensch, der bestimmt viele Fehler macht udn dann auch noch genau das hier reinschreibe, weil ich denke, warum Märchen erzählen...
muß jetzt aufhören zu schreiben, muß kochen
bis später
gruß Olly
 
Hallo Cora und Olly

Auch ich stimme mit Euch überein und sehe es mitlerweile
genau so.

Als ich damals meinen Nicky zu mir hollte ( WF 15 Jahre Einzelhaltung) bekam ich von einem anderen Forum die Tips
unbedingt einen Artgenossen dazu zu setzten möglichst einen
jungen was ich dann auch tat. Leider wollte der Altvogel von dem Baby überhaupt nichts wissen und so zog kurze Zeit später der nächste Graue ein naja nun habe ich vier Graue wovon nur
zwei wirklich ein Paar bilden.

Unsere Lori ist ein Vogel der überhaupt kein großes Intresse an andere Geier zeigt sonder mehr zu den Menschen dentiert

Wenn ich heute so die Postings lese wie einige die Ernährung
Radikal umstellen ( Futter reduzieren Sonnis zum teil ganz weg
möglichst viel Obst und Gemüse) so komme auch ich zu den Schluss ob das wirklich alles im Sinne unserer Geier ist????
oder ist es eher so das wir Unser Gewissen damit beruhigen um zu sagen Ich ernähre meine Geier Artgerecht und halte sie auch Artgerecht aber was würden die Geier uns antworten wenn sie die Möglichkeit dazu hätten???

Was ich damit sagen will ist wir sollten lernen mehr auf die Bedürfnisse unserer Papageien einzugehen und wenn ein
Grauer der schon 15 oder 30 Jahre bei seinem Vorbesitzer sich zum großen Teil nur von Sonnis ernährt hat dann sollte man seine Ernährung wirklich nicht von heute auf morgen umwerfen sondern es in kleinen Schritten tun und wenn es keinen Erfolg hat dann sollte man es akzeptieren

Ich denke manchmal auch das man es auch irgendwie übertreiben kann und frage mich auch oft warum unsere Grauen
so oft Erkranken wo sie doch so gesund ernährt werden einen Artgenossen haben ständig Freiflug u.s.w. liegt es vieleicht
am Stress??????? den die Geier durch Unsere manschmal übertriebene Tierliebe erleiden????

Ich für meinem Teil werde dazu übergehen das Leben mal mehr aus den Augen meiner Papageien zu sehen und nicht nach meinen Wertvorstellungen und aus dem Bauch heraus Endscheidungen treffen
 
Ja Cora du hast schon Recht.

Auch mir ist ein alter Graupapagei bekannt.
Seit 39 Jahren lebt er bei den gleichen Leuten.
Als Gesellschaft hat sie eine Reihe Kanarienvögel.
Die Ernährung ist alles andere als was wir unter gesund verstehen.

Ich werde mich hüten diese Leute zu überzeugen den Papagei anders zu füttern.
Sicher hatte sie vor ein paar Jahren die ersten Gesundheitsprobleme.
Aber ob das mit diesem Alter nicht als normal zu sehen ist.

Schwierig würde es aber, wenn die Leute den Vogel nicht mehr versorgen könnten.

Dann müßte sich die Alte an ein neues Leben gewöhnen, davor hätte ich richtig Angst.

Mein "neuer" Moritz muß schon in meinem Haushalt mitleben.
Allerdings hab ich vereinbart, wenn er Stress dabei hat, nehm ich ihn nicht.
Obwohl er Einzelvogel ist seit 1971 hat er keine Panik vor meinen Kakadu´s. Kontakt sucht er aber auch nicht.
Es ist aber eine gute Basis, denn auch die anderen lassen ihn in Ruhe.

Neuer Problemfall Niki, der wird von der Gruppe ausgeschlossen bzw. sondert sich selber ab.
Niki hatte immer Kakadugesellschaft und ist dank der Handaufzucht (trau ich mir einfach behaupten) voll daneben.

Was mach ich nun mit Ihm ?
 
Original geschrieben von Cora W.
Eigentlich geht es darum, dass oft immer gleich von Verpaarung/Vergesellschaftung gesprochen wird, meines Erachtens oft zu schnell und auf Kosten des Vogels!

Verpaarung und Vergesellschaftung sind doch zwei paar Stiefel, oder? Vergesellschaftung seh' ich persönlich als absolutes Muss. Verpaarung muss nicht unbedingt sein, obwohl ich's zumindest wünschenswert finde.

Original geschrieben von Cora W.
Denken wir vielleicht zu oft als Mensch, der es mit seinen Geiern zu gut meint und der innerhalb kurzer Zeit das ändern will, was jahrelang falsch gemacht wurde und wäre es nicht sinnvoll es mal aus Sicht des Vogels zu betrachten?[/B]

Kommt drauf an... Wenn ich das Essen für meine zwei so zusammenstellen würde, wie die zwei das für richtig und gut halten - Haribo würde mich zum Kunden des Jahres erklären.

Viele Grüße
Bettina
 
Moin moin!

Tja, ich weiß nicht.:)
Einfach einige, nicht unbedingt zusammenhängende Gedanken dazu:
Erstens: eine Situation aus Sicht der Geier zu sehen.
Wie denn?
Was wissen wir, wie ein Vogel fühlt oder denkt?
Selbst innerhalb unserer Art zeigt sich immer wieder, wie begrenzt unsere Einfühlungsvermögen ist.
Wie soll es da klappen bei einem Lebewesen, das nicht nur einer anderen Gattung, sondern auch einer anderen Ordnung angehört?
Das entwicklungsgeschichtlich viel älter ist als der Mensch?
Das zwar auch ähnlich "begreifen" kann wie der Mensch (und dieses "begreifen" mit den Händen hat auch einen wesentlichen auf unsere "Begriffe" und in der Folge auf unser Denken), das darüber hinaus aber die Welt auch aus Perspektiven kennt, die der Mensch erst langsam im Laufe des letzten Jahrhunderts zu erobern begann?
Das anders sieht - andere Farben - anders hört (Ultraschall)?
Das also die welt ganz anders erlebt und zudem noch wesentlich mehr instinkgeleitet ist?
Wir werden nur aus dem, was wir beobachten, Rückschlüsse auf das ziehen können, was ein Vogel fühlt (oder denkt, wenn er denkt) und dabei oft genug daneben liegen.
Der Glaube, die Situation aus Sicht der Vögel sehen zu können, kann der erste Schritt zu fatalen Fehleinschätzungen sein
(Schließlich glauben auch viele Einzelvogelhalter, das sie die Situation aus der Sicht ihres Tieres kennen und das das Tier glücklich ist).

Zweitens: Änderungen und Gewohnheiten
Sicherlich gibt es Veränderungen im Leben eines Vogels, die nur behutsam herbeigeführt werden sollten.
Das hängt im wesentlichen von der Art der Veränderung, von den individuellen Eigenschaften des Vogels, von seiner diese Eigenschaften prägenden Vorgeschichte und den einer Reihe sonstiger Haltungsbedingungen zusammen.
Gerade bei Graupapageien heißt es immer wieder, sie seien Gewohnheitstiere.
Sind sie es oder wurden sie dazu gemacht?
bspw. ist bekannt , das Graupapageien im Freileben oft immer gleichbleibende Strecken zu ihren Futterplätzen fliegen. Auch werden über längere Zeiträume immer wieder die selben Schlafbäume benutzt. Solche Beobachtungen würden den Schluß zu lassen, das Graue tatsächlich Gewohnheitstiere sind.
Ein solcher Schluß erfährt durch ihre allgemeine Lebensweise noch Unterstützung: sie sind vergelichsweise standorttreu bzw. höchstens als Strichvögel zu charakterisieren und haben keine solch nomadisierende Lebensweise wie bspw. Wellen- oder Nymphensittiche. Auch dies begünstigt die Herausbildung bestimmter Gewohnheiten.
Aber was passiert, wenn es kein Futter mehr am angestammten Futterplatz gibt? Wenn der Schlafbaum einem Blitzschlag zum Opfer fiel? Im Freileben müssen Graupapageien mit sich ändernden Umweltbedingungen fertig werden, wie bspw. auch dem Tod des Partnervogels. Und diese Änderungen treten durchaus nicht immer langsam ein, sondern oft schnell und radikal.
Ich vertrete die Auffassung ein großes Potential haben, um schnell feststehende Gewohnheiten auszubilden, die sich dann nur schwer ändern lassen.
Im Freileben stellt dies kein wirkliches Problem dar, weil äußert selten etwas so lange so unverändert währt, das sich darau wirkliche Gewohnheiten herausbilden können.
Anders jedoch in der Haltung in Menschenhand: hier kann es schnell geschehen, das sich Gewohnheiten festsetzen - u.U. weil, der Halter es anfänglich so wollte, da Haltung des und Umgang mit dem Vogel dann einfacher ist. Unter Umständen auch völlig unbeabsichtigt.
Doch gerade bei den langlebigen Vogelarten können wir nie die Garantie biete, das es nicht zu einschneidenden Veränderungen im Leben des Vogels kommt (bspw. durch Krankheit oder Tod des Halters).
Deshalb bin ich überzeugt davon, das es besser ist, das der Vogel vor allem eine Gewohnheit entwickeln sollte: sich an Veränderungen zu gewöhnen. dann werden diese auch weniger belastend und stressfreier für das Tier sein.
Weshalb Jahreklang immer nur eine bestimmte Körnermischung, wenn es noch andere qualitativ genauso gute gibt?
Weshalb immer das Futter zu einer bestimmten Uhrzeit?
Man merkt schon, ich bin eher ein Anhänger der "Robusthaltung" (Moin Hein!:)) und manchesmal glaube ich auch, man traut den Vögeln, auch was Veränderungen betrifft, zu wenig zu und geht in einigen Fällen auch zu zögerlich vor.
Dies soll jetzt kein Plädaoyer dafür sein, alle Arten der Veränderungen schnell und radikal herbeizuführen, sondern nur aus einer anderer Persepktive heraus begründet dafür, stets den Einzelfall im Blick zu haben.
So, leider recht die Zeit nicht mehr, soll bis hierhin erst mal reichen!
 
Re: Re: Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

Original geschrieben von Bettina B.
Verpaarung und Vergesellschaftung sind doch zwei paar Stiefel, oder? Vergesellschaftung seh' ich persönlich als absolutes Muss. Verpaarung muss nicht unbedingt sein, obwohl ich's zumindest wünschenswert finde.
Da stimme ich Dir völlog zu. Die Begriffe werden leider manchmal (auch von mir) vertauscht.
 
Hallo,

ich habe gerade eine erfolgreiche Vergesellschaftung, die wahrscheinlich auf eine Verpaarung hinausläuft, hinter mir und melde mich nun auch mal zum Thema.

Unser Ziegensittich, den wir aus einer Zoohandlung im Alter von 6 MOnaten kauften, kannte weder Obst, Gemüse, Grünfutter, noch ausreichende Flugmöglichkeiten, noch Spiel oder das arttypische Scharren. Er hatte noch nie in seinem Leben gebadet, er wußte gar nicht richtig, wie das geht. Er lebte in einem viel zu kleinen Käfig (Welli-Größe) und hatte wohl seit Monaten keine anderen Ziegen mehr gesehen. In der Zoohandlung stand sein Käfig genau am Fenster, wo sehr viel los war. Nachts schienen die Straßenlaternen hinein.

Wir hatten von vornherein eine Paarhaltung im Auge, disponierten wegen Loki um und waren immer fest entschlossen, eine Henne zuzukaufen (was wir jetzt auch taten).

Wir hatten erstmal einen großen Käfig für ihn, einen geeigneten Untergrund zum Scharren, Spielzeug, ausgewogene Ernährung und tägliche großzügige Flugmöglichkeiten sowie Zuwendung.
Da er in einem schlechten Zustand war, brachten wir ihn zum Arzt, der ihm Aufbaupräparate gab und darauf hinwies, daß sein Federkleid wegen der schlechten Ernährung unzureichend sei, was sich aber während der nächsten Mauser erledigen würde.
Er bat uns, ihm nicht sofort eine Partnerin zu besorgen, da der Vogel erst mal ein wenig aufgepäppelt werden müßte.

Loki war nun in einer ruhigen Umgebung. Wir haben viel Musik für ihn gespielt, viel mit ihm geredet und merkten deutlich, wie er Zeit brauchte, alles Neue zu verarbeiten. Er erkundete alles vorsichtig, weil so viel ungewohnt für ihn war. Körperlich erholte er sich schnell, wurde aber auch träge und fraß sehr viel (ich nehme an, er langweilte sich). Wir zogen den geplanten Kauf des Weibchens vor (um ca. 2 Wochen) und kauften unsere Lada bei einem sehr guten Züchter. Zu diesem Zeitpunkt war Loki 13 Tage bei uns. Wir kauften auch eine Zimmervoliere, in die wir zunächst Lada setzten. Sie ist drei Monate alt, sehr agil und sehr neugierig. Als wir seinen Käfig öffneten, war er völlig von der Rolle. Am nächsten Tag gab es Freiflug für beide. Er zog gleich bei ihr ein. Sie beschäftigen sich nur noch miteinander, wir sind (endlich) abgemeldet und sie bringt ihm Fliegen, Baden und Spielen bei. Er ist völlig verwandelt. Vorher war er wohl das, was man "zufrieden" nennen würde, da seine Bedingungen deutlich verbessert waren. Heute ist er völlig verwandelt und gar nicht mehr wiederzuerkennen. Er gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Laute von sich, eine Entwicklung, die zwar begann, als er zu uns kam, die er aber erst in Gesellschaft richtig auslebt.

Ich habe nur diese eine Erfahrung, aber so verwirrt wie er wegen der vielen Neuerungen war, glaube ich kaum, daß es gut gewesen wäre, ihm vorher gleich die ganze Palette zu bieten, inklusive eines verspielten Jungvogels, der ihn dauernd in die Schwanzfedern zwickt. :), obwohl er selbst ein noch junger Vogel ist. Er brauchte auch seine Zeit, um sich an alles zu gewöhnen, auch wenn alles viel besser für ihn war als vorher. Daher denke ich, man darf nicht pauschalisieren, sondern muß sich jeden Fall einzeln betrachten. Auch wenn Paar- oder Schwarmhaltung das Ideal ist, auf das man -wenn möglich- hinarbeiten sollte, liegt doch der Akzent bei vielen "problematischen" Vögeln auf "hinarbeiten", damit das Tier nicht zu großem Streß ausgesetzt wird (denn Streß ist Streß, selbst wenn er durch positive Veränderungen hervorgerufen wird).

Viele Grüße
Tempest
 
Hallo Rüdiger:
zu erstens das geht mir bei diesem Tread auch durch den Kopf.
Und wie sollen wir denn dann das Richtige tun.
Ich hatte meinen Grauen aus seinen gesundheitlichen Gründen allein, dann kam durch Zufall einer dazu und ich hatte Angst ob er es verkraftet, dann starb der Zugang und es wurde schnell deutlich wie stark der fehlte, nun habe ich wieder einen und die 2 stellen immer mehr an, auch wenn ich zu 2 gehe kann ich nicht alles aber doch vieles mitunterschreiben obwohl ich nicht ganz so zur Robusthaltung neige wie du.
Und wenn ich da so an die letzten Wochen bei mir denke, da ist dieser Mohrenkopf der immer angreift und meine Grauen was tun die, die greifen auch die Mohren an, meist diesen aber meine sind auch betroffen, war für mich nicht so toll meine waren von Schulter und so nicht wegzubekommen.
Nun sind die wieder weg, und die alte Ruhe ist wieder eingekehrt.
Sie reagieren also situationsgerecht und das traue ich so klugen Tieren wie den Grauen schon zu.
Jetzt kann ich wieder alle gleichzeitig auf dem Kletterbaum beobachten wie sie sogar Spaß aneinander haben.
(Klar ist das nicht immer so, aber meine sind sich gegenseitig von klein an gewöhnt, nur meine Aika nicht, und die hat das aber auch schon gelernt. Die kannte keine Vögel war allein gehalten worden und ist trotzdem fähig das zu lernen.)
Überhaupt werden meine Pfleglingvögel nicht so integriert, heisst, irgendwie merken die das, also auch hier stellen sie sich darauf ein.
Und Futter wechsle ich die Zusammensetzung immer wieder ohne Probleme, auch Obst wird gefressen, warum weil einer sicher probiert und dann wird man doch nicht zu kurz kommen wollen.
Ich hatte auch Ängste mit der Verpaarung, und bin heute froh es getan zu haben, auch wenn noch nicht alles traumhaft ist und so, aber am Sonntag konnte ich die erste Fütterung der Grauen beoabchten, also Geduld ist da halt auch wichtig, sie sind nun seit September zusammen.
 

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Re: Re: Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

Hallo Bettina,

Original geschrieben von Bettina B.
Verpaarung und Vergesellschaftung sind doch zwei paar Stiefel, oder? Vergesellschaftung seh' ich persönlich als absolutes Muss. Verpaarung muss nicht unbedingt sein, obwohl ich's zumindest wünschenswert finde.

Natürlich sind das 2 Paar verschiedene Schuhe, aber der Stressfaktor ist in diesem Fall der gleiche, deshalb keine Differenzierung! Wobei auch ein Vogel, der sich gut in eine Gruppe integrieren läßt unter Stress leidet, wenn das auch eine positive Form von Stress ist!

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut kein Anhänger der Einzelhaltung und werde es auch nie sein!

Mir geht es u.a. darum, dass man nicht alles gleichzeitig machen sollte, wenn man beispielsweise einen Einzelvogel bei sich aufnimmt, gleich Nahrung umstellen, vergesellschaften oder verpaaren, ihm eine riesige Voliere zur Verfügung stellen usw., eben alles auf einmal ändern wollen, was lange Zeit verkehrt gelaufen ist.

Der Vogel muss die Zeit bekommen, sich einzugewöhnen und man muss ihn beobachten und herausfinden wie stressanfällig er ist!

Ich habe leider in der letzten Zeit nur allzuoft mitbekommen, dass Papageien von der Stange gefallen sind, weil man sich nicht auf sie eingestellt hat und ihnen am Anfang zu viel zugemutet hat!


Kommt drauf an... Wenn ich das Essen für meine zwei so zusammenstellen würde, wie die zwei das für richtig und gut halten - Haribo würde mich zum Kunden des Jahres erklären.

Viele Grüße
Bettina
[/B]


Es geht nicht darum, dass Du das Essen für Deine 2 umstellen sollst, wie sie es für richtig halten, sondern es geht darum, dass man Papageien, die 30 Jahre lang und länger Nahrung vom Tisch gewohnt sind, Erdnüsse und solche Dinge, nicht von einen Tag auf den anderen umstellen sollte, da dies zu einer enormen Stoffwechselbelastung führt. Sie haben sich auf diese Art Ernährung angepaßt und man sollte hier langsam vorgehen!

Beispiel: Wenn unsereiner kein Olivenöl gewohnt ist und plötzlich nur noch das benutzt, kommt er wahrscheinlich von der "Schüssel" :D nicht mehr runter, geht man es langsam an, gewöhnt sich der Körper daran! Oder im Urlaub, warum gibt es so oft Probleme mit der Nahrung, weil man von einem Tag auf den anderen Dinge ißt, die man zuhause nicht gewohnt ist!

Der Stoffwechsel eines Papageien ist um vielfaches schneller als beim Menschen und wird somit auch viel mehr belastet! Für ein altes Tier kann es da zu enormen Problemen kommen!

Das wollte ich damit sagen, auch wenn ich nicht abgeneigt von Haribo bin ;) !
 
Woher soll man wissen, welche Bedürfnisse die Vögel haben?

Nun, ich versuche mich bei der Frage nach ihrem Leben in ihrem natürlichen Lebensraum zu orientieren. Nymphensittiche sind nunmal Schwarmvögel, also halte ich sie auch im Schwarm. Ich habe 8 Nymphen, die nicht alle verpaart sind aber alle sind vergesellschaftet und DAS ist meiner Meinung nach das wichtige.

Ich sehe ein, daß sich manche Papa´s nicht einfach VERPAAREN lassen, aber man sollte auf jedem Fall versuchen, sie zu vergesellschaften.

Und es kann mir keiner erzählen, daß er es nicht WÜSSTE, daß man Papageien und Sittiche MINDESTENS paarweise halten soll. Das hat jeder vor dem Erwerb seines Vogels gewußt, aber man ist ja auch ganz froh, wenn einem der Züchter sagt:" Och, wenn sie sich viel um das Tier kümmern, dann brauchen sie keinen zweiten." Denn schließlich kostet so ein Vogel ja auch eine Kleinigkeit und 2. will man ja als Anfänger auch unbedingt einen zahmen Vogel, also darf man nur einen nehmen. Das steht ja schließlich auch in der Literatur.

Nach einer gewissen Zeit des Alleinlebens macht der Vogel dann durch Verhaltensstörungen (Schreien, Rupfen, Aggressivität o.ä.) auf die falsche Haltung aufmerksam und neue User wenden sich hier an das Forum. Und wenn man das fast tagtäglich erlebt, kann man schon mal ausrasten. 0l

Also für mich ist eine Vergesellschaftung eine absolute Mindestanforderung an die Papageien- und Sittichhaltung. Wenn ich das nicht hinkriege (aus finanziellen oder aus Platzgründen) dann muß ich eben die Finger davon lassen. Punkt. Ende.
 
Original geschrieben von Antje
Woher soll man wissen, welche Bedürfnisse die Vögel haben?


Ich sehe ein, daß sich manche Papa´s nicht einfach VERPAAREN lassen, aber man sollte auf jedem Fall versuchen, sie zu vergesellschaften.

Und es kann mir keiner erzählen, daß er es nicht WÜSSTE, daß man Papageien und Sittiche MINDESTENS paarweise halten soll. Das hat jeder vor dem Erwerb seines Vogels gewußt, aber man ist ja auch ganz froh, wenn einem der Züchter sagt:" Och, wenn sie sich viel um das Tier kümmern, dann brauchen sie keinen zweiten." Denn schließlich kostet so ein Vogel ja auch eine Kleinigkeit und 2. will man ja als Anfänger auch unbedingt einen zahmen Vogel, also darf man nur einen nehmen. Das steht ja schließlich auch in der Literatur.

Nach einer gewissen Zeit des Alleinlebens macht der Vogel dann durch Verhaltensstörungen (Schreien, Rupfen, Aggressivität o.ä.) auf die falsche Haltung aufmerksam und neue User wenden sich hier an das Forum. Und wenn man das fast tagtäglich erlebt, kann man schon mal ausrasten. 0l

Also für mich ist eine Vergesellschaftung eine absolute Mindestanforderung an die Papageien- und Sittichhaltung. Wenn ich das nicht hinkriege (aus finanziellen oder aus Platzgründen) dann muß ich eben die Finger davon lassen. Punkt. Ende.

Hallo Antje

Es geht in diesem Thread nicht darum einen Papagei nicht zu Vergesellschaften oder zu Verpaaren sondern darum das eine
Veränderung für den Vogel behutsam von Statten gehen sollte

Wobei ich jetzt ganz persönlich solche Papageien meine die aus Jahrerlanger Einzelhaltung kommen und nicht von klein auf an andre Geier gewöhnt wurden.Wobei es auch hier wieder Ausnahmen gibt

Eine Vergesellschaftung beinhaltet für mich genauso viel Stress für den Vogel wie eine Verpaarung wenn die Vögel sich untereinander nicht vertragen

von meinen vier Grauen sind nur Merlin und Ricola verpaart die aiuch zusammen ohne Probleme in einer Voliere sitzen können

Nicky und Lori dagegen sitzen in Einzelvolieren da sie sich nicht
untereinander vertragen

Beim Freiflug ist Ricola die absulut schwächste und die die am meisten gejagt wird was für den Vogel natürlich großen Stress bedeutet sodaß sie schon des öfteren die Voliere überhaupt nicht verlassen hat

Auserdem spielt es auch noch eine große Rolle was ich für Vögel halte sprich Platzangebot

Auch ich bin für die Paarhaltung finde es aber wichtig das wenn man sich für Papageien endscheidet gleich von Anfang an zwei holt
 
Re: Re: Re: Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

Original geschrieben von Cora W.
Mir geht es u.a. darum, dass man nicht alles gleichzeitig machen sollte
Da sind wir ja einer Meinung, trotzdem halte ich es nicht für falsch,
dass oft immer gleich von Verpaarung/Vergesellschaftung gesprochen wird
.

Vom "darüber sprechen" bis zur Umsetzung dauert es ohnehin seine (oft viel zu lange) Zeit. Lieber mache ich doch gleich zu Anfang darauf aufmerksam, als dass ich mir nach einem Jahr anhöre "der fühlt sich so wohl, der rupft nicht und ist glücklich, wieso soll ich da noch 'nen zweiten dazuholen?"

Es geht nicht darum, dass Du das Essen für Deine 2 umstellen sollst, wie sie es für richtig halten,
Ich hatte schon verstanden, was du meinst. Nur denke ich eben nicht, dass es immer richtig ist, was
aus der Sicht des Vogels zu betrachten
(sofern wir dazu überhaupt in der Lage sind) und danach zu handeln.

Grüßle,
Bettina
 
Hallo Rüdiger,

Original geschrieben von Rüdiger
Moin moin!

Tja, ich weiß nicht.:)
Einfach einige, nicht unbedingt zusammenhängende Gedanken dazu:
Erstens: eine Situation aus Sicht der Geier zu sehen.
Wie denn?
Was wissen wir, wie ein Vogel fühlt oder denkt?
Selbst innerhalb unserer Art zeigt sich immer wieder, wie begrenzt unsere Einfühlungsvermögen ist.
Wie soll es da klappen bei einem Lebewesen, das nicht nur einer anderen Gattung, sondern auch einer anderen Ordnung angehört?
Das entwicklungsgeschichtlich viel älter ist als der Mensch?
Das zwar auch ähnlich "begreifen" kann wie der Mensch (und dieses "begreifen" mit den Händen hat auch einen wesentlichen auf unsere "Begriffe" und in der Folge auf unser Denken), das darüber hinaus aber die Welt auch aus Perspektiven kennt, die der Mensch erst langsam im Laufe des letzten Jahrhunderts zu erobern begann?
Das anders sieht - andere Farben - anders hört (Ultraschall)?
Das also die welt ganz anders erlebt und zudem noch wesentlich mehr instinkgeleitet ist?
Wir werden nur aus dem, was wir beobachten, Rückschlüsse auf das ziehen können, was ein Vogel fühlt (oder denkt, wenn er denkt) und dabei oft genug daneben liegen.
Der Glaube, die Situation aus Sicht der Vögel sehen zu können, kann der erste Schritt zu fatalen Fehleinschätzungen sein
(Schließlich glauben auch viele Einzelvogelhalter, das sie die Situation aus der Sicht ihres Tieres kennen und das das Tier glücklich ist).



Ich muss doch als Halter mit ein wenig Erfahrung in der Lage sein, zu sehen, ob sich mein Vogel, bzw. meine Vögel wohlfühlen?

Wenn ich einen Neuzugang in eine Gruppe setze, muss ich doch in der Lage sein zu bemerken, ob der Vogel Todesängste aussteht oder ob er von den anderen nur gejagt und angegriffen wird und nicht in Ruhe fressen und schlafen kann!

Ich kann das nicht von einem Vogel aus jahrzehntelanger Einzelhaltung verlangen, dass er dass erträgt, nur weil ich weiß, dass es eigentlich besser für ihn wäre in einer Gruppe bzw. mit Partner zu leben!

Wäre es nicht besser ihm erstmal nur Sichtkontakt zu der Gruppe zu gewähren und zu beobachten, wie er darauf reagiert und dann versuchen ihn zu integrieren?

Sicher erlebt der Vogel die Welt anders als ein Mensch, wobei es m.E. viele Parallelen gibt, aber der Mensch sollte mittlerweile so viel gelernt haben, dass eine der Hauptursachen für viele Krankheiten und Tod der Faktor Stress ist!

Du schreibst folgendes: " Der Glaube, die Situation aus Sicht der Vögel sehen zu können, kann der erste Schritt zu fatalen Fehleinschätzungen sein
(Schließlich glauben auch viele Einzelvogelhalter, das sie die Situation aus der Sicht ihres Tieres kennen und das das Tier glücklich ist)."[/B][/QUOTE]

Wie Du schon schreibst "glauben zu kennen"!

Ich sage dazu, würde man es von Anfang an aus der Sicht des Vogels betrachten, würde man es nie zulassen, einen Vogel alleine zu halten oder etwa nicht?

Viele Menschen, die sich bewußt einen jungen Papagei kaufen und ihn dann bewußt einzeln halten sehen es eben nicht aus der Sicht des Papageien, sondern handeln egoistisch und denken dabei nur an die Freude, die SIE mit dem Vogel haben und nicht umgekehrt! Diese Freude wird meist nicht allzulange währen!

Hinzukommt leider häufig noch die bewußte Manipulation von Züchtern, die potenitiellen Käufern die Einzelhaltung empfehlen, obwohl sie genau wissen, dass so Problemvögel produziert werden!

Aber hat man nun einen solchen Fall, egal aus welchem Grund Einzelvogel, kann man von ihm nicht verlangen, dass er binnen eines Tages umdenkt, nur weil wir wissen, dass es besser für ihn wäre Vogelgesellschaft zu haben!

Wenn man Dich von Geburt an ein paar Jahrzehnte einzeln gehalten hätte :D und Dir dann Maike (Maike nimm's mir nicht übel :D ) vor die Nase gesetzt hätte, hättest Du sicher auch ganz gehörige Probleme bekommen, Ängste ausgestanden, Hormonschübe bekommen *lach* usw. und wärst Du bereits 60 Jahre alt könnte es gut sein, dass Dir das alles zu viel wäre und Du das gar nicht mehr wolltest, oder?

Würde man Dich dann von der Leine losmachen hättest Du auch Schwierigkeiten Deine Umwelt zu erkunden und sicher auch Ängste vor den neuen Dingen, die Dir plötzlich begegnen!

Und würde ich Dir dann noch einer Dein Haribo wegnehmen, von dem Du Dich jahrelang ernährt hast und Dir eine Schüssel Suppe hinstellen, dann würdest Du die anfangs nur widerwillig essen, weil Du nicht verhungern willst, dass Dein Magen verrückt spielt müßtest Du dann notgedrungen in Kauf nehmen!

Ich will das alles absolut nicht ins Lächerliche ziehen, aber ich finde es lohnt sich darüber nachzudenken und vielleicht mal das Pferd von einer anderen Seite aufzusatteln.


Zweitens: Änderungen und Gewohnheiten
Sicherlich gibt es Veränderungen im Leben eines Vogels, die nur behutsam herbeigeführt werden sollten.
Das hängt im wesentlichen von der Art der Veränderung, von den individuellen Eigenschaften des Vogels, von seiner diese Eigenschaften prägenden Vorgeschichte und den einer Reihe sonstiger Haltungsbedingungen zusammen.
Gerade bei Graupapageien heißt es immer wieder, sie seien Gewohnheitstiere.
Sind sie es oder wurden sie dazu gemacht?
bspw. ist bekannt , das Graupapageien im Freileben oft immer gleichbleibende Strecken zu ihren Futterplätzen fliegen. Auch werden über längere Zeiträume immer wieder die selben Schlafbäume benutzt. Solche Beobachtungen würden den Schluß zu lassen, das Graue tatsächlich Gewohnheitstiere sind.
Ein solcher Schluß erfährt durch ihre allgemeine Lebensweise noch Unterstützung: sie sind vergelichsweise standorttreu bzw. höchstens als Strichvögel zu charakterisieren und haben keine solch nomadisierende Lebensweise wie bspw. Wellen- oder Nymphensittiche. Auch dies begünstigt die Herausbildung bestimmter Gewohnheiten.[/B]


Dazu gehören auch Kakadus und Aras, die sind nämlich auch ortsgebunden, eine Eigenschaft, die noch mehr ausgepägt ist als bei den Grauen und deshalb eignen sich diese Arten auch sehr gut, um sie an Freiflug (draußen) zu gewöhnen/trainieren, was bei Grauen eher nicht der Fall ist. Von Amazonen weiß ich das jetzt nicht, das könnte aber evtl. jemand anderes mal hier reinschreiben!


Aber was passiert, wenn es kein Futter mehr am angestammten Futterplatz gibt? Wenn der Schlafbaum einem Blitzschlag zum Opfer fiel? Im Freileben müssen Graupapageien mit sich ändernden Umweltbedingungen fertig werden, wie bspw. auch dem Tod des Partnervogels. Und diese Änderungen treten durchaus nicht immer langsam ein, sondern oft schnell und radikal.
Ich vertrete die Auffassung ein großes Potential haben, um schnell feststehende Gewohnheiten auszubilden, die sich dann nur schwer ändern lassen.
Im Freileben stellt dies kein wirkliches Problem dar, weil äußert selten etwas so lange so unverändert währt, das sich darau wirkliche Gewohnheiten herausbilden können.
Anders jedoch in der Haltung in Menschenhand: hier kann es schnell geschehen, das sich Gewohnheiten festsetzen - u.U. weil, der Halter es anfänglich so wollte, da Haltung des und Umgang mit dem Vogel dann einfacher ist. Unter Umständen auch völlig unbeabsichtigt.
Doch gerade bei den langlebigen Vogelarten können wir nie die Garantie biete, das es nicht zu einschneidenden Veränderungen im Leben des Vogels kommt (bspw. durch Krankheit oder Tod des Halters).
Deshalb bin ich überzeugt davon, das es besser ist, das der Vogel vor allem eine Gewohnheit entwickeln sollte: sich an Veränderungen zu gewöhnen. dann werden diese auch weniger belastend und stressfreier für das Tier sein.
Weshalb Jahreklang immer nur eine bestimmte Körnermischung, wenn es noch andere qualitativ genauso gute gibt?
Weshalb immer das Futter zu einer bestimmten Uhrzeit?
Man merkt schon, ich bin eher ein Anhänger der "Robusthaltung" (Moin Hein!:)) und manchesmal glaube ich auch, man traut den Vögeln, auch was Veränderungen betrifft, zu wenig zu und geht in einigen Fällen auch zu zögerlich vor.
Dies soll jetzt kein Plädaoyer dafür sein, alle Arten der Veränderungen schnell und radikal herbeizuführen, sondern nur aus einer anderer Persepktive heraus begründet dafür, stets den Einzelfall im Blick zu haben.
So, leider recht die Zeit nicht mehr, soll bis hierhin erst mal reichen!


Mir geht es um die vielen Papageien, die diese und andere Gewohnheiten bereits drin haben und das sind sehr, sehr viele und da bin ich der Meinung, dass man gerade bei den "Senioren" unter ihnen und den "Sensibelchen" usw. doch behutsamer damit umgehen muss! Wir müssen hier glaube ich von Gefangenschaftshaltung ausgehen, da wir keine Freilandhaltung praktizieren können und da ist leider einiges anders.

Nichts gegen Robusthaltung, wenn es paßt! Ich habe auch Graue, die sitzen bei -10 Grad munter in der Aussenvoliere und freuen sich des Lebens! Aber ich mußte sie auch erst langsam daran gewöhnen!

Genauso ist es mit dem Futter, Amazonen, die nur Sonnenblumenkerne und Nüsse über Jahre hinweg kannten habe ich langsam innerhalb von 1-2 Monaten auf Diätfutter umgestellt, aber ihr Nüsschen bekommen sie auch noch 1 x in der Woche oder die Umstellung 2 meiner Aras von Pellets zurück auf Körnerfutter habe ich auch nicht gleich radikal vorgenommen!

Und darum geht es mir auch, dass man alles realisieren kann, wenn man sich nur die nötige Zeit dafür nimmt und den Vögeln die Zeit gibt und genau wie Du schreibst, den Einzelfall im Blick haben muß und dann abwägen muss, was man tut und es nicht tut, weil es hundert andere sagen und dann zur Einsicht kommt, dass es doch nicht richtig war!

Ich hoffe, ich konnte das jetzt ein bißchen klarstellen
:) , nicht dass jemand noch denkt, ich sei Befürworter von Einzelhaltung und Leberwurstbroten in den Futterschüsseln! :D
 
Hallo Antje,

Original geschrieben von Antje
Woher soll man wissen, welche Bedürfnisse die Vögel haben?

Nun, ich versuche mich bei der Frage nach ihrem Leben in ihrem natürlichen Lebensraum zu orientieren. Nymphensittiche sind nunmal Schwarmvögel, also halte ich sie auch im Schwarm. Ich habe 8 Nymphen, die nicht alle verpaart sind aber alle sind vergesellschaftet und DAS ist meiner Meinung nach das wichtige.

Ich sehe ein, daß sich manche Papa´s nicht einfach VERPAAREN lassen, aber man sollte auf jedem Fall versuchen, sie zu vergesellschaften.

Da gebe ich Dir Recht, aber es darf nicht auf Kosten des Vogels geschehen und man kann die Vergesellschaftung von Nymphis nicht mit der von Großpapageien vergleichen!

Unsere Nymphis haben bisher so gut wie nie bzw. sehr selten Probleme in Hinsicht Vergesellschaftung gemacht, auch nicht die, die aus der Not heraus von Hand aufgezogen werden mußten!


Und es kann mir keiner erzählen, daß er es nicht WÜSSTE, daß man Papageien und Sittiche MINDESTENS paarweise halten soll. Das hat jeder vor dem Erwerb seines Vogels gewußt, aber man ist ja auch ganz froh, wenn einem der Züchter sagt:" Och, wenn sie sich viel um das Tier kümmern, dann brauchen sie keinen zweiten." Denn schließlich kostet so ein Vogel ja auch eine Kleinigkeit und 2. will man ja als Anfänger auch unbedingt einen zahmen Vogel, also darf man nur einen nehmen. Das steht ja schließlich auch in der Literatur.[/B]


Doch, das tue ich aber!!!!

Erstens wird vielen Züchtern, leider muss ich das aus Erfahrung sagen, mehr Glauben geschenkt, als Fachbüchern!

Diese Menschen wird es immer geben, auch wenn uns das zuwider ist!

Zweitens, was ist mit den Papageien, die 20, 30 Jahre und älter sind? Da wurden Papageien fast immer einzeln gehalten und es wurde nichts großartig von paarweiser Haltung und Gruppenhaltung gepredigt!

Man muss bedenken, dass viele dieser Tiere noch leben und wenn die dann abgegeben werden müssen/sollen, kann man sie nicht einfach vergesellschaften, weil es eben so sein muss!

Mehr als nur schön, wenn so eine Vergesellschaftung oder Verpaarung funktioniert, aber sie darf nicht so enden, dass der Vogel dabei draufgeht!


Nach einer gewissen Zeit des Alleinlebens macht der Vogel dann durch Verhaltensstörungen (Schreien, Rupfen, Aggressivität o.ä.) auf die falsche Haltung aufmerksam und neue User wenden sich hier an das Forum. Und wenn man das fast tagtäglich erlebt, kann man schon mal ausrasten. 0l

Also für mich ist eine Vergesellschaftung eine absolute Mindestanforderung an die Papageien- und Sittichhaltung. Wenn ich das nicht hinkriege (aus finanziellen oder aus Platzgründen) dann muß ich eben die Finger davon lassen. Punkt. Ende. [/B]


Was macht man mit Papageien, die eben diese Verhaltensstörungen bereits seit vielen Jahren haben und sämtliche Vergesellschaftungsversuche scheitern, sie immer weiter stressen?

Könnte es nicht sein, dass so ein Papagei gar nicht mehr in der Lage ist sich zu vergesellschaften oder nur sehr langsam, es gibt solche traurigen Fälle! Hier steht für mich im Vordergrund was der Papagei will, bzw. das wozu er überhaupt in der Lage ist und nicht was ich gerne hätte!

Aber weil ich es so will stresse ich ihn und mir ist es ja egal, wenn er nach 1 Jahr stirbt, immerhin hatte er ja 1 Jahr Gesellschaft! Tut mir leid, mein Ding ist das nicht!

Was mache ich mit einem solchen Papagei? Sicher nicht von Anfang an in Gruppenhaltung setzen, sondern mich langsam vortasten oder?

Und wenn's dann trotzdem nicht funktioniert?

Diese Kritierien haben auch nichts direkt mit Platzgründen oder finanziellen Gründen zu tun!

Abgabevögel als Partner gäbe es genug und sie "liegen auf der Straße rum", man muss nur die Augen aufmachen und manchmal kriegt man sogar noch Geld dazu, wenn man sie nimmt! :( Traurig aber wahr, so weit sind wir heute!
 
Re: Re: Re: Re: Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

Original geschrieben von Bettina B.
Da sind wir ja einer Meinung, trotzdem halte ich es nicht für falsch,
.

Vom "darüber sprechen" bis zur Umsetzung dauert es ohnehin seine (oft viel zu lange) Zeit. Lieber mache ich doch gleich zu Anfang darauf aufmerksam, als dass ich mir nach einem Jahr anhöre "der fühlt sich so wohl, der rupft nicht und ist glücklich, wieso soll ich da noch 'nen zweiten dazuholen?"


Ich hatte schon verstanden, was du meinst. Nur denke ich eben nicht, dass es immer richtig ist, was (sofern wir dazu überhaupt in der Lage sind) und danach zu handeln.

Grüßle,
Bettina

Hallo Bettina,

doch falsch verstanden :D !

Mir geht es nicht um die jungen Papageien, die sich gut vergesellschaften lassen und ich plädiere auch dafür, dass man von Anfang an 2 Papageien hält!

Aber was ist mit denen, die schon "versaut" sind und wo Vergesellschaftungen daneben gehen, soll ich die immer und ewig stressen, wenn es nicht funktioniert und nach dem 10. Versuch sich immer noch nichts getan hat?

Wir sollten dazu in der Lage sein danach zu handeln, sollten es zumindest versuchen, wir sind ja auf der anderen Seite auch in der Lage uns Wildvögel in Gefangenschaft zu halten!

Das ist aber jetzt alles meine Meinung und es sind meine Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe!

Aber ich aktzeptiere natürlich auch Deine und andere Meinungen oder Erfahrungen, so ist es ja nicht! ;)
 
So, weiter gehts's.;)
Es ist schon wieder soviel geschrieben, dfas ich sicher die Hälfte vergesse. gerade bei solchen Diskussionen bedauere ich es immer wieder, das man nicht in gemütlicher Runde zusammensitzt.

@ Cora:
Mir geht es um die vielen Papageien, die diese und andere Gewohnheiten bereits drin haben
Sicherlich ist es auch meine Schuld, dass die Diskussion ein wenig von dem Thema und Problem, das ich durchaus so verstanden habe, abgedriftet ist, da ich in meinem ersten Posting in diesem Thread gar nicht bis dahin vorgestossen bin .
Mir ging es zunächst darum deutlich zu machen, das man als verantwortungsvoller Halter solche später auftretenden Probleme auch verhindern kann. Ich kenne nicht wenige Halter, die ich in vielerlei Hinsicht als verantwortungsvolle Halter verstehe, und die dennoch aus unterschiedlichen Gründen ihre Papageien zu Gewohnheitstieren erziehen.

Natürlich sind das 2 Paar verschiedene Schuhe, aber der Stressfaktor ist in diesem Fall der gleiche, deshalb keine Differenzierung!
Auch wenn es im Rahmen dieses Themas tatsächlich nicht differenziert werden muß und daher nicht zum zum eigentlichen Thema gehört, mag ich es ganz so nicht stehen lassen: die Verpaarung stellt allerdings für Vögel eine größere Stresssituation dar als die bloße Vergesellschaftung.
So bspw, ist es für eine Verpaarung notwendig, das ein Vogel die Individualdistanz eines anderen unterschreitet und gerade in der Anfangszeit einer Verpaarung führt das auch zu Mißverständnissen und Auseinandersetzungen. Es kann daher sionnvoller sein, einen Neuzugang in einen Schwarm zu setzen statt zu einem paarungsawilligen Artgenossen.
Natürlich weiß man aber in aller Regel gar nicht, worauf eine Zusammenführung letztlich hinausläuft und insofern spielt es hier tatsächlich keine Rolle.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut kein Anhänger der Einzelhaltung und werde es auch nie sein!
Weiß ich, keine Sorge!:)

Ich habe leider in der letzten Zeit nur allzuoft mitbekommen, dass Papageien von der Stange gefallen sind, weil man sich nicht auf sie eingestellt hat und ihnen am Anfang zu viel
zugemutet hat!
Ehrlich gesagt: bei gesundenSittichen oder Papageien (s.u.) habe ich das noch nicht erlebt.

Es geht nicht darum, dass Du das Essen für Deine 2 umstellen sollst, wie sie es für richtig halten, sondern es geht darum, dass man Papageien, die 30 Jahre lang und länger Nahrung vom Tisch gewohnt sind, Erdnüsse und solche Dinge, nicht von einen Tag auf den anderen umstellen sollte, da dies zu einer enormen Stoffwechselbelastung führt. Sie haben sich auf diese Art Ernährung angepaßt und man sollte hier langsam vorgehen!
Klar, das ist die Problemlage: Wie vorgehen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist?

Ich muss doch als Halter mit ein wenig Erfahrung in der Lage sein, zu sehen, ob sich mein Vogel, bzw. meine Vögel wohlfühlen? ...

Unterschreibe ich fast alles, nur ist dies für mich etwas fundamental anderess als eine Situation "aus Sicht des Vogels zu beurteilen". Das nämlich wird nie gelingen und impliziert meines Erachtens bereits eine Tier-Mensch-Beziehung, die Gefahr läuft, die nötige Distanz zum Tier zu verlieren und auf Grund derer dann vielfache Probleme entstehen können.
Aber natürlich kann und muß ich als Halter aufgrund meiner Erfahrung und der mir zugänglichen Informationen eine Antizipation vorzunehmen.
Und dabei stimme ich Antje voll zu:
Nun, ich versuche mich bei der Frage nach ihrem Leben in ihrem natürlichen Lebensraum zu orientieren.
Das wichtigste Wort dabei ist für mich: orientieren, denn es geht natürlich nicht um eine bloße Imitation der natürlichen Lebensverhältnisse (aber wird wieder zu einem anderen Thema).

Nun aber zum eigentlichen:
Cora, ich stimme Dir völlig zu, das es viele Fälle gibt, in denen man Veränderungen, sei es im Tagesablauf, in der Ernährung, bei dem Käfig/Voliere, bei der Einzel-, Paar- oder Gruppenhaltung nicht radikal durchführen sollte.
Ich bin aber überzeugt, das die Frage, auf welche Art und wie schnell Veränderungen herbeigeführt werden, wirklich nur im Einzelfall bestimmt werden können. Da stimme ich auch Bettina zu, wenn sie schreibt:
Mir geht es u.a. darum, dass man nicht alles gleichzeitig machen sollte
Da sind wir ja einer Meinung, trotzdem halte ich es nicht für falsch,
Es muß nicht falsch sein: Beispiel Henry, Wildfang, gesund, lebte ab der Quarantäne im Zoogeschäft und in einer relativ großen Voliere zusammen mit einem Partnervogel, der aber verkauft wurde.
Henry habe ich sofort nach Erhalt zu den anderen Grauen ohne Käfig gesetzt, keine lange Eingewöhnung etc. Mir schien es am besten gleich mit dem Ortswechsel ihr auch wieder die Gesellschaft anderer Graupapageien zukommen zu lassen. Ich weiß, das andere Halter hier nicht so vorgegangen wären, sondern dem Vogel eine längere Eingewöhnugszeit in einem seperaten Käfig gegönnt hätten.
Verbunden mit dieser Ortsumstellung und der Zusammenführung mit zwei ihr unbekannten Papageien war zugleich die Zusammenführung mit weiteren ihr unbekannten Vögeln und eine radikale Umstellung des Futters: statt des im Handel üblichen Billigfutters mit nahezu 90%SB rationiertes Papageindiätfutter, viel Obst und Gemüse. Und dazu die der fast ständige Gesellschaft von Menschen, die sich allerdings in der Anfangsphase sehr vorsichtig in ihrer Nähe bewegten.
Radikaler geht es kaum noch, oder?
Für mich entscheidend für die Wahl dieser Vorgehensweise war vor allem, das Henry ein gesunder Vogel war, der zudem bereits durch Fang und Quarantäne extreme Streßsituationen, soweit man dies überhaupt sagen kann, unbeschadet überlebt hat.
Mit einer der ganz wesentlichen Kriterien hinsichtlich der Art und Weise, wie man Veränderungen herbeiführt, ist der gesundheitliche Zustand eines Vogels. Über diesen muß man sich natürlich zunächst Klarheit verschaffen.
Wir wissen wohl inzwischen alle, das Streß bspw. anfälliger für Infektionen macht: bei Vögeln, die schon vordem körperlich nicht gesund sind, potenziert sich somit die Gefahr bei einer Stresssituation und da kann ich mir dann durchaus vorstellen, das es bspw. zu einem Herz-Kreislauf-Versagen in Stresssituationen kommt.
Andererseits kann man eben gesunden Tieren durchaus einiges an Veränderungen zumuten, die sice nicht nur seelisch verkraften, sondern auch organisch.

Neben der Kenntnis des Gesundheitszustandes ist natürlich auch Kenntnis der Vorgeschichte des Vogel sehr wichtig, inwieweit ein Verhalten tatsächlich gewohnheitsmäßig geworden ist: wenn ein Vogel dreißig Jahre Buttergemüse bekam, würde ich ja auch nicht von heute auf morgen das Futter umstellen. Wenn ein Vogel jedoch gesund ist und einige Monate nur mit SB-Kernen gefütter wurde, würde ich durchaus im einen Tag lang nur Futter ohne SB-Kerne anbieten und beobachten, wie er darauf reagiert. Frißt er gar nicht? Frißt er nur bestimmte Sämereien? Von seiner Reaktion würde ich das weitere Vorgehen dann abhängig machen.
Ehrlich gesagt: bei Agas, die nicht nur monate-, sondern jahrelang SB-Futter bekamen würde ich so vorgehen.
Also mache ich da auch Unterschiede zwischen den einzelnen Arten. Ich glaube (aufgrund der Efahrungen, die ich mit den Vöhgeln gesammelt habe, die ich nicht als repräsentativ ansehen will!) das Graue anfälliger für gewohnheitsmäßiges Verhalten sind als Agas, obwohl die auch zu den standorttreuen zählen.

Wäre es nicht besser ihm erstmal nur Sichtkontakt zu der Gruppe zu gewähren und zu beobachten, wie er darauf reagiert und dann versuchen ihn zu integrieren?
Weiß ich nicht. In den wenigen Fällen, in denen ich so vorgegangen bin, habe ich jedes mal festgestellt, das die Reaktion der Vögel kaum einen Rückschluß auf ihre Reaktion bei einer unmittelbaren Zusammenführung zuließ. Vor allem habe ich erlebt, dass der neue mit Sichtkontakt versucht hat, die anderen zu attackieren und umgekehrt, das aber bei unmittelbaren Kontakt sich das Verhalten wandelte und die Vögel mitieinander auskamen.
Und erst vor kurzem habe ich von einer Amazone in über zwanzig jähriger Einzelhaltung gelesen, die nichts eiligeres zu tun hatte als auf die Gastamazone zuzugehen und sie anzubalzen.
Wer hätte das vorhersagen können?

So, leider muß ich jetzt hier wieder abbrechen, sollte auch erstmal wieder lang genug geworden sein.

Cora, ich denke, unsere Positionen sind ja auch gar nicht weit voneinander entfernt. inm Grundsatz stimmen wir sicher überein, wenn wir manche Situation auch aufgrund unterschiedlichen Erfahrungen (und da muß ich ja auch sagen das Du in bezug auf Großpapageien einen größeren Schatz hast) auch eben unterschiedlich beurteilen würden.

Nun aber endgültig Schluß, sonst verpasse ich nicht nur die Kinoreklame, sondern auch den Anfang von "Herrn der Ringe".
 
Hallo Cora,

ich würde Deine Ansicht voll teilen und bin auch Deiner Meinung, was das Verpaaren bzw. das Vergesellschaften betrifft. Das ist für einen jahrelang einzeln und sehr menschenbezogenen Vogel gleichermaßen Stress.

Was aber nun die Ernährungsumstellung betrifft. Wie willst Du das realisieren??

Keiner der ehemaligen Besitzer hat mir gesagt, was sie ihren Vögeln wirklich gefüttert haben. Ob es ums Obst geht oder auch die Saatenmischung. Obst und Gemüse ist zwar einfach wenn sie es nicht fressen bzw. nicht gewöhnt sind, rühren sie es nicht an.

Aber was ist mit den Saaten?? Jeder von uns, der mehr oder weniger mehrere Vögel aus schlechter Haltung übernimmen hat, kann sich nicht für jeden Vogel die Saat hinstellen und den Vogel so langsam umstellen, wie der Körper es benötigt. Das ist fast unmöglich. Zumal man oft gar kein Futter mehr mitbekommt.
Das erlebe ich meistens.

Was soll ich denn Anderes tun, als den Vögeln meine Saatenmischung anzubieten??

Die Info's über die vorherige Haltung ist oft mehr als dürftig. Und ich denke Dir und auch den Anderen geht es nicht anders.

Sicher wurde mir gesagt,"Mein Vogel frißt das und das Obst/Gemüse nicht".

Wie vielen bekannt, praktiziere ich die Gruppenhaltung. Dadurch bekommen die Vögel alle mehr oder weniger das Gleiche Obst/Gemüse angeboten.
Ich habe aber immer wieder erlebt, das die "Neuen" genau das Obst/Gemüse gefressen haben, was sie eigentlich gar nicht mochten(????).

Sicher kommt in einer Gruppenhaltung ein gewisses "Abgucken" und/oder Futterneid.

Aber die Vögel tun es nicht gezwungener Maßen, sondern eher freiwillig. Auch wenn ich es einfach in den Napf tue.

Schwieriger ist es dagegen mit der Saatenmischung.

Ich würde dies auch nicht praktizieren, wenn ich die Möglichkeit hätte. Eben durch die Gruppenhaltung.

Dann würde ich die Vögel wieder dazu bringen "ungesundes" Futter zu sich zu nehmen. Das ist ja nicht der Sinn. Und ich kann einen Vogel selbst nach der Quarantänezeit nicht so schnell umgestellt haben. Eben wie Du meinst das es notwendig ist, weil der Vogel als Beispiel 10 Jahre falsch ernährt wurde.


Und ich gebe Rüdiger in dem Punkt recht, das wir unseren Vögeln hin und wieder zu wenig zutrauen.
 
Hallo Rüdiger,

ich hoffe, Dir hat der Film gefallen und Du bist wieder heil aus dem Kino zurück! Ich habe leider nichtmal den ersten Teil gesehen, also ist der zweite erst gar nicht interessant für mich :( !

Original geschrieben von Rüdiger
So, weiter gehts's.;)
Es ist schon wieder soviel geschrieben, dfas ich sicher die Hälfte vergesse. gerade bei solchen Diskussionen bedauere ich es immer wieder, das man nicht in gemütlicher Runde zusammensitzt.


Jau, da geb ich Dir Recht, bei Anne oder so, hätte man noch das ein oder andere Bierchen dabei trinken können :D!


@ Cora:

Sicherlich ist es auch meine Schuld, dass die Diskussion ein wenig von dem Thema und Problem, das ich durchaus so verstanden habe, abgedriftet ist, da ich in meinem ersten Posting in diesem Thread gar nicht bis dahin vorgestossen bin .
Mir ging es zunächst darum deutlich zu machen, das man als verantwortungsvoller Halter solche später auftretenden Probleme auch verhindern kann. Ich kenne nicht wenige Halter, die ich in vielerlei Hinsicht als verantwortungsvolle Halter verstehe, und die dennoch aus unterschiedlichen Gründen ihre Papageien zu Gewohnheitstieren erziehen.[/B]


Leider gibt es zu wenig von diesen verantwortungsvollen Haltern, sonst bräuchte man keine Gnadenhöfe und Auffangstationen und solche Sachen!

Und ich stelle fest, dass im Moment, oder scheint mir das nur so, berichtige mich, wenn Du anderer Meinung bist, der Trend dorthin geht, Wandervögel aufzunehmen und ich muss leider feststellen, dass doch der ein oder andere damit überfordert ist, weil erst nach einigen Wochen ersichtlich ist, was mit den Tieren wirklich los ist, eben nach einer Eingewöhnungsphase.

Ich hätte Angst, so einen gleich irgendwo zu integrieren, weil man von den Vorbesitzern meistens sowieso nur belogen wird und sie auf dem schnellsten Weg ihren Vogel "entsorgen" wollen!


Auch wenn es im Rahmen dieses Themas tatsächlich nicht differenziert werden muß und daher nicht zum zum eigentlichen Thema gehört, mag ich es ganz so nicht stehen lassen: die Verpaarung stellt allerdings für Vögel eine größere Stresssituation dar als die bloße Vergesellschaftung.
So bspw, ist es für eine Verpaarung notwendig, das ein Vogel die Individualdistanz eines anderen unterschreitet und gerade in der Anfangszeit einer Verpaarung führt das auch zu Mißverständnissen und Auseinandersetzungen. Es kann daher sionnvoller sein, einen Neuzugang in einen Schwarm zu setzen statt zu einem paarungsawilligen Artgenossen.
Natürlich weiß man aber in aller Regel gar nicht, worauf eine Zusammenführung letztlich hinausläuft und insofern spielt es hier tatsächlich keine Rolle..[/B]


Jau, da gebe ich Dir durchaus Recht :) , aber dazu muss bereits eine Gruppe vorhanden sein und meistens ist es nur ein Einzelvogel und dadurch läuft es dann doch oft Richtung Verpaarung raus!

Weiß ich, keine Sorge!:)


Ehrlich gesagt: bei gesundenSittichen oder Papageien (s.u.) habe ich das noch nicht erlebt.[/B]


Woher weiß man, ob sie wirklich gesund sind? Papageien zeigen Erkrankungen meist erst wenn es fast zu spät ist! Ist es nicht auch ein Schutz für die vorhandenen Papageien, wenn man den Neuzugang nicht gleich integriert? Sicher, vor allen Erkrankungen ist man nicht geschützt!

Aber ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen, wie man so schön sagt und plötzlich war Psittacose im Bestand, nachweislich durch den Neuzugang!

Da bin ich immer froh, dass ich doch so vorsichtig bin, denn ich denke ein Großteil meiner Alten und Gebrechlichen würden das nicht überstehen, auch nicht die Leberkranken!


Klar, das ist die Problemlage: Wie vorgehen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist?



Unterschreibe ich fast alles, nur ist dies für mich etwas fundamental anderess als eine Situation "aus Sicht des Vogels zu beurteilen". Das nämlich wird nie gelingen und impliziert meines Erachtens bereits eine Tier-Mensch-Beziehung, die Gefahr läuft, die nötige Distanz zum Tier zu verlieren und auf Grund derer dann vielfache Probleme entstehen können.
Aber natürlich kann und muß ich als Halter aufgrund meiner Erfahrung und der mir zugänglichen Informationen eine Antizipation vorzunehmen.
Und dabei stimme ich Antje voll zu:.[/B]


Vielleicht sollte man es anders nennen, anstatt "aus der Sicht eines Vogels", vielleicht sollten man sagen, Verantwortungsbewußtsein, Geduld, Geduld und nochmals Geduld und keine Wunder erwarten und alles schön langsam, so dass es weniger Stress gibt!

Eine gewisse Distanz zum Tier halte ich auch für notwendig, aber sie sollte auch nicht zu groß sein, damit ich mein Tier auch zu im Krankheitsfall oder unter sonstigen Umständen handhaben kann und es relativ stressfrei für Mensch und Tier bleibt!


Es muß nicht falsch sein: Beispiel Henry, Wildfang, gesund, lebte ab der Quarantäne im Zoogeschäft und in einer relativ großen Voliere zusammen mit einem Partnervogel, der aber verkauft wurde.
Henry habe ich sofort nach Erhalt zu den anderen Grauen ohne Käfig gesetzt, keine lange Eingewöhnung etc. Mir schien es am besten gleich mit dem Ortswechsel ihr auch wieder die Gesellschaft anderer Graupapageien zukommen zu lassen. Ich weiß, das andere Halter hier nicht so vorgegangen wären, sondern dem Vogel eine längere Eingewöhnugszeit in einem seperaten Käfig gegönnt hätten.
Verbunden mit dieser Ortsumstellung und der Zusammenführung mit zwei ihr unbekannten Papageien war zugleich die Zusammenführung mit weiteren ihr unbekannten Vögeln und eine radikale Umstellung des Futters: statt des im Handel üblichen Billigfutters mit nahezu 90%SB rationiertes Papageindiätfutter, viel Obst und Gemüse. Und dazu die der fast ständige Gesellschaft von Menschen, die sich allerdings in der Anfangsphase sehr vorsichtig in ihrer Nähe bewegten.
Radikaler geht es kaum noch, oder?
Für mich entscheidend für die Wahl dieser Vorgehensweise war vor allem, das Henry ein gesunder Vogel war, der zudem bereits durch Fang und Quarantäne extreme Streßsituationen, soweit man dies überhaupt sagen kann, unbeschadet überlebt hat.
Mit einer der ganz wesentlichen Kriterien hinsichtlich der Art und Weise, wie man Veränderungen herbeiführt, ist der gesundheitliche Zustand eines Vogels. Über diesen muß man sich natürlich zunächst Klarheit verschaffen.
Wir wissen wohl inzwischen alle, das Streß bspw. anfälliger für Infektionen macht: bei Vögeln, die schon vordem körperlich nicht gesund sind, potenziert sich somit die Gefahr bei einer Stresssituation und da kann ich mir dann durchaus vorstellen, das es bspw. zu einem Herz-Kreislauf-Versagen in Stresssituationen kommt.
Andererseits kann man eben gesunden Tieren durchaus einiges an Veränderungen zumuten, die sice nicht nur seelisch verkraften, sondern auch organisch. [/B]


Hätte aber auch in die Hose gehen können, normalerweise hätte man, wenn man es genau nimmt, noch eine Quarantäne durchführen müssen, um den eigenen Bestand zu schützen, da Krankheiten oft erst durch einen Umzug oder Veränderungen, die mit Stress verbunden sind, ausbrechen!

Ich hätte vielleicht in dem Fall ähnlich gehandelt wie Du, kann es aber auf Grund der großen Anzahl von Papageien, die hier leben, nicht mehr verantworten, einen Vogel schon am ersten Tag irgendwo reinzusetzen, ich warte zumindest, je nach Fall, 2-3 Wochen ab und lasse Untersuchungen machen! Bis vor kurzem habe ich es auch anders gehandhabt, aber ich habe in der letzten Zeit zu viel mitbekommen und habe Angst um meine Geier. Der 100%ige Schutz ist das auch nicht, das weiß ich!


Und erst vor kurzem habe ich von einer Amazone in über zwanzig jähriger Einzelhaltung gelesen, die nichts eiligeres zu tun hatte als auf die Gastamazone zuzugehen und sie anzubalzen.
Wer hätte das vorhersagen können?[/B]


So, ist natürlich für alle Beteiligen am Schönsten, aber leider nicht so häufig der Fall!


Cora, ich denke, unsere Positionen sind ja auch gar nicht weit voneinander entfernt. inm Grundsatz stimmen wir sicher überein, wenn wir manche Situation auch aufgrund unterschiedlichen Erfahrungen (und da muß ich ja auch sagen das Du in bezug auf Großpapageien einen größeren Schatz hast) auch eben unterschiedlich beurteilen würden.[/B]


Denke ich auch und sicher hat jeder das Recht alles ein wenig anders zu handhaben und es kommt auch auf die Tiere an, die gehalten werden und auf die Herkunft dieser Tiere!
 
Hallo!

Cora, der Film hat mir gut gefallen (bin sowieso ein Herr der Ringe-Fan, meine Singsittiche tuagen nicht umsonst Namen aus den Büchern), aber der erste Teil war noch besser.

Und ich stelle fest, dass im Moment, oder scheint mir das nur so, berichtige mich, wenn Du anderer Meinung bist, der Trend dorthin geht, Wandervögel aufzunehmen und ich muss leider feststellen, dass doch der ein oder andere damit überfordert ist, weil erst nach einigen Wochen ersichtlich ist, was mit den Tieren wirklich los ist, eben nach einer Eingewöhnungsphase.
Zumindest in den Foren und Mailinglisten als Sammelbecken auch der besonders engagierten Halter kann man diesen Trend ausmachen, ja.

Woher weiß man, ob sie wirklich gesund sind?...
Papageien zeigen Erkrankungen meist erst wenn es fast zu spät ist!
Ein Problem, das nur begrenzt lösbar ist, ein "Restrisiko"bleibt immer, wie Du ja auch schreibst.
Auch eine drei-, vierwöchige Quarantänezeit gibt da noch keine Sicherheit - besonders dann natürlich nicht, wenn die Krankheit erst durch Stress ausbricht.
Und ein Tierarztbesuch? Das heißt ebenso, den Vogel gleich zu Anfang Stress auszusetzen, wobei auch nicht alle Krankheiten erkannt werden können.
Trotzdem gebe ich Dir natürlich grundsätzlich recht.
Im konkreten Falle Henrys denke ich war das Risiko vergleichsweise gering: sie kam direkt aus der Quarantäne in die Zoohandlung und dort war sie in einem dieser Glasvolieren unter tierärztlicher Aufsicht (die TA hat ja auch die Zwangsabgabe des Vogels vermittelt). Also relative Sicherheit hinsichtlich des Gesundheitszustandes.

Eine gewisse Distanz zum Tier halte ich auch für notwendig, aber sie sollte auch nicht zu groß sein, damit ich mein Tier auch zu im Krankheitsfall oder unter sonstigen Umständen handhaben kann und es relativ stressfrei für Mensch und Tier bleibt!
Das meinte ich jetzt eigentlich weniger mit der Distanz zum Tier.
Mir ging es mehr um eine Art "innere Distanz", die das Tier Tier sein läßt und es nicht vermenschlicht. Aber der Begriff war schlecht gewählt.

Als bisheriges Fazit der Diskussion kann ich erstmal festhalten: wir sollten vermehrt unser Augenmerk nicht nur auf das, was verändert werden muß richten, sondern auch auf das wie.
 
Thema: Vergesellschaftung und andere Veränderungen im Leben eines Papageis

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