Also was ich bis jetzt gelesen habe, bist du ja offenbar sehr fachkundig in diesem Bereich. ( Hab zwar nicht immer alles genau kapiert was du darüber geschrieben hast sorry).
In meinem Beruf hab ich täglich mit verstorbenen Wildtieren zu tun. Mittlerweile hab ich mehrere tausend bearbeitet. Angefangen während den intensiven Tollwutzeiten, hab den Fuchsbandwurm seit seiner "Entdeckung" erlebt ( und mich an der Uni Zürich darüber genau informieren lassen), die SARS Panik hab ich auch überlebt und jetzt ists die "Vogelgrippe".( da hab ich auch meine Weisungen vom Bundesamt für Veterinärwesen wie ich mit ev. betroffenem Material umzugehen habe).
Ich bestreite keineswegs, dass generell eine gewisse Gefahr davon ausgehen könnte!
Punkto Information weiss ich nur was ich gelesen habe. Ich kann auch das nur einfach glauben oder nicht.
Ist es denn gerechtfertigt mir ein Weltuntergangsszenario zu präsentieren dessen Wahrscheinlichkeit genauso niemand kennt?
Der strategische Umgang mit diesem Thema hat mich persönlich bis jetzt schon eine ganze Menge gekostet. Während des ersten Vogelgrippe Winters hat sich hier kaum mehr jemand getraut einem toten Vogel auch nur nahe zu kommen. Totale Panik, man könnte ja gleich tot umfallen wenn man einen Vogel aufhebt der in die Scheibe geflogen ist. Super Strategie!
Klar kann mir keiner exakte Zahlen bringen wie gross die Wahrscheinlichkeit ist überfahren zu werden , aber im Ernst sie ist garantiert viel grösser als die Vogelgrippe zu kriegen.
Auch die Weisungen zu dem Zeitpunkt: Geflügelställe sind so abzudichten, dass nicht eine zufällig vorbeifliegende ev. befallene Ente einen Klecks hineinfallen lassen könnte oder sich ein tot kranker Sperling rein verirrt.....Also bitte!!! strategischer Umgang mit dem Thema ? na ja.
Das sind doch auch Wahrscheinlichkeiten die reichlich fraglich sind .
Es geht sehr wohl auch darum was jemand glaubt. Die einen glauben an die Wahrscheinlichkeit einer Pandemie, die anderen glauben an die Möglichkeit ein gutes Geschäft damit zu machen etc. Da werden wunderbare Strategien entwickelt. Ich weiss nur, dass der strategische Umgang mit diesem Thema mich persönlich in meiner Existenz bedroht.
Um nochmals ganz an den Anfang zu kommen:
Bei einer toten Ente im Teich reicht ein Mann, der sich ein paar Handschuhe anzieht ( oder sich die Hände nachher mit Seifenwasser gut wäscht) sie rausholt, in eine Plastiktüte steckt und zum Untersuch abliefert. Blaulicht, Polizei, Feuerwehr etc. weil eine Ente an irgendwas verendet ist. Sorry ich hab einfach Mühe mit dieser Art strategischem Umgang mit dem Thema.
So , und jetzt können mich alle mit Fluten von wissenschaftlichen Erkenntnissen zuschütten mit Berichten von Instituten etc. Wobei, da dürfte dann das Risiko, dass ich in den Papierfluten ertrinke schon wieder grösser werden als dass ich die Vogelgrippe kriege
Also nochmals zum Abschluss, ich bin mir bewusst, dass die Vogelgrippe ein ernstes Thema ist. Trotzdem habe ich vor sie ohne Panikanfälle zu überstehen.