"Massentötung von Rabenvögeln" (unkommentierter Info-Thread)

Diskutiere "Massentötung von Rabenvögeln" (unkommentierter Info-Thread) im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Hallo @ all! Dies ist ein erneuter Versuch, etwas Ordnung in dieses komplexe Thema zu bringen! Is zwar im Moment a bißl nervig, weil...
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Vogel-Mami

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Hallo @ all!


Dies ist ein erneuter Versuch, etwas Ordnung in dieses komplexe Thema zu bringen!
Is zwar im Moment a bißl nervig, weil dadurch der xte, ähnlichlautende Thread aufgemacht wird, aber wohl unvermeidlich.

Da mein bisheriger "Berichte-Thread" ja leider geschlossen wurde, werden weitere Berichte/Infos hier gesammelt -und zwar nur (!!!) Berichte und Infos, ohne Kommentare!!!

Als Kompromiss können ja die hier eingestellten Beiträge kopiert und -versehen mit eigenen Kommentaren- in den anderen Thread eingefügt werden.
Oder man setzt den Bericht samt Kommentar gleich in den "Diskussions-Thread" und ich -oder wer sich sonst bereit erklärt (dolfoo?)- kopiere ihn dann unkommentiert hierher.

Is dann zwar "doppelt-gemoppelt", aber immer noch besser, als daß hier wieder alles drunter und drüber geht!
Auf diese Weise gibt es wenigstens eine Stelle, wo man sich informieren kann, ohne erst `n Haufen "Müll" beiseite räumen zu müssen!

Die Berichte, die sich bereits im anderen Thread befinden, werde ich ebenfalls hier sammeln...

:+klugsche Warnung: Zuwiderhandlungen werden rigoros geahndet!!!
Sprich: Persönliche Kommentare werden ohne Ansehen der Person gelöscht!!!
 
Quelle: http://vogelforen.de/showthread.php?t=84101&page=2&pp=10

#16 von "tukan-world" (Ausschnitt)


Ostfriesen-Zeitung 02.05.2005 (S. A 12)

Jäger befürchten negative Auswirkungen von Biogasanlagen auf Natur

VERSAMMLUNG - Vorsitzender Claas Janssen: Maisanbau verändert Pflanzen-
und Tierwelt / Auricher unterstützen Krähenprojekt

Hat die Tötung der Raubvögel Erfolg, will man nachziehen. Sorge bereiten
auch die Graugänse.

AURICH / NI - Die Auricher Jäger stehen ohne Wenn und Aber hinter dem
Versuch im Landkreis Leer, durch Krähen- und Elsternfang die Population
anderer Tiere zu erhöhen. Diese Untersuchung dürfe nicht abgebrochen
werden, bekräftigte Claas Janssen, Vorsitzender der Jägerschaft Aurich,
bei der Hauptversammlung am Freitagabend im Piqueurhof. "Sollte die
Tötung von Raben und Elstern den Bestand an Wiesenbrütern, Hasen und
Fasan deutlich positiv beeinflussen, werden wir bei uns auch damit
beginnen."
Erkenntnisse von Naturschutzverbänden, nach denen die
Beutegreifer keinen großen Einfluss auf die Anzahl von Wiesenbrütern
haben, nannte Janssen einseitig.


Sorgen bereitet den Auricher Jägern die zunehmende Anzahl von
Biogasanlagen, für deren Betrieb Mais notwendig ist. Die großen
Anbauflächen würden zu massiven Veränderungen in der Pflanzen- und
Tierwelt führen, befürchtete Janssen. Er könne aber Landwirten nicht
verdenken, dass sie nach neuen Einnahmequellen suchen würden.

Widersprüchliches Verhalten warf der Vorsitzende der Jägerschaft der
Bundesregierung vor. Während man den Abschuss von Wildsäuen forciere,
werde ein großes Gänseschutzprogramm aufgelegt. "Es ist unverständlich,
Millionen von Euro für eine Wildart auszugeben, deren Anzahl die der
Kaninchen um das 100fache übersteigt", so Janssen.

Im vergangenen Jahr haben die Auricher Jäger mehr als 3400 Fasanen
erlegt. Das sei die bislang höchste Strecke für diese Wildart gewesen,
berichtete Kreisjägermeister Wilke Siebels.
469 Füchse wurden
geschossen. Bei den Graugänsen, die aufgrund ihrer Anzahl immer mehr zu
einer Problemwildart würden, kamen die Jäger auf 424, so Siebels. Beim
Rehwild war man mit 854 erlegten Tieren erfolgreicher als in den
Vorjahren.

(Schlagwort "Der Versuch darf nicht abgebrochen werden" CLAAS
JANSSEN

(Fettgedruckte Hervorhebungen von "Vogel-Mami")
 
Quelle: Jeversches Wochenblatt 04.05.2005

Illegale Falle bringt Jäger in Verlegenheit

Angeblich für Krähen ausgelegt

WANGERLAND / HBU - "Ja, was wir gemacht haben, ist nicht legal", räumte
gestern Abend einer der Betroffenen ein. Das Aufstellen von zwei
Tierfallen in der Schonzeit, vor zwei Wochen von einem Augenzeugen bei
der Polizei angezeigt, bringt einige Jäger im Wangerland in arge
Verlegenheit. War die Universalfalle, die Waidmänner in Bassens und
Grimmens aufgestellt haben und die die Polizei aufgrund der Anzeige
aufspürte, dazu da, Marder zu fangen, wie einer der Ertappten sagt? Oder
sollte sie zum Krähenfang dienen, wie Naturschützer mutmaßen, die den
Fall an die Öffentlichkeit brachten?

Der Krähenfang ist ein heiß diskutiertes Thema - in Leer läuft ein
umstrittener Modellversuch, Naturschutzverbände laufen Sturm dagegen.
Doch auch das Fangen eines Marders wäre in dieser Jahreszeit nicht legal
gewesen. So läuft nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen zwei
Beschuldigte, wie ein Sprecher der Polizei in Jever gestern Abend
bestätigte, ohne Namen und Umstände zu nennen. Herauskommen wird am Ende nicht mehr als ein Bußgeld.

Brisanz gewinnt der Fall dadurch, dass der
Wattenrat Ost-Friesland des Holtgaster Aktivisten Manfred Knake ihn
gestern öffentlich machte samt Namensnennung eines nicht ganz
unbekannten Beteiligten. Der wollte sich gestern nicht näher äußern, das
werde die Jägerschaft der Jagdbezirke Grimmens und Funnens zu gegebener
Zeit tun. Die steht offenbar hinter der Fallen-Aktion und ist auch
Eigentümerin der Geräte.

(Bildunterschrift: )
Das Corpus Delicti, vom Augenzeugen fotografiert.
 
Quelle: Private Mitteilung / MK / Wattenrat / Ostfriesland /

"Die am 15. April von einem Augenzeugen hinzugezogene Polizei hat Aufnahmen von zwei Fallen gemacht, in der auch Lockkrähen in der Falle sitzen."


Bild 1 = eine der entdeckten Fallen / vom Finder fotografiert / 2 weitere Fallen - mit Lockkrähen bestückt = Polizeiaufnahmen (mir, Anmerkung von "Vogel-Mami": gemeint ist "VolkerM", - jedenfalls momentan - nicht verfügbar )

Bild 2 und 3 = herkömmliche Marder-Lebendfallen

Nach RS mit einem Jäger ist die Falle (Bild 1) für den Marderfang äußerst ungewöhnlich konstruiert. Dies gelte insbesondere für die nicht bodengleiche Aufstellung. Selbst für den Fang des Baummarders (Anmerkung: In dieser Gegend kommt hauptsächlich der Steinmarder vor) sei eine solche Konstruktion nicht gängig.
 

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Quelle: http://www.tukan-world.de/board/showthread.php?p=25201#post25201

"04.05.2005

Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum,
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Herrn
Roland Adam
xxx
xxx


Sehr geehrter Herr Adam!

Vielen Dank für Ihre kritischen Fragen zum Krähenfang in Leer.

Die hier angegebenen Längen und Größen zum "Norwegischen Krähenfang" sind Anhaltswerte, die nicht zwingend vorgeschrieben sind. Bei dem norwegischen Krähenfang handelt es sich um eine volierenartige Falle mit einer Grundfläche von 2m Breite und 3m Länge und deiner Höhe von 2m an den Endseiten und 1,5 m im Bereich der Einflugöffnungen.

Der norwegische Krähenfang muss bestimmte Voraussetzungen zum selektiven Fang erfüllen. Die quadratischen Einstiegsöffnungen haben eine Kantenlänge von 32 cm. Auf jeder Seite ragen mittig ca. 8 cm lange zur Vermeidung von Verletzungen abgerundete Stänbe in die Einflugöffnung. Die Maschenweite beträgt ca. 40 mm, damit kleinere Vögel selbständig die Falle verlassen können und Beutegreifer, z.B. Marder nicht den Fang bedrohen.

Gelockt wird mit pflanzlichen Produkten wie z.B. Getreidekörnern oder Mais. Tierische Produkte sollen nicht verwendet werden, damit keine Greife und Eulen angelockt werden.

Kontrolliert wird 2x täglich, auch damit Fehlfänge unversehrt aus der Falle entlassen werden.

Den Tieren wird ausreichend Wasser und Futter angeboten. Dieses wird zur Vermeidung der Mäuseanlockung nicht zu üppig ausgebracht. Sitzstangen ermöglichen das Aufbaumen. Die Fallenwerden z.T. verblendet und versteckt aufgestellt, um wegen möglicher Beunruhigung Menschen fern zu halten.

Die Betäubung und Tötung der Rabenvögel und Elstern erfolgt nach einer tierschutzgerechten Methode. Sie wird in der Dämmerung durchgeführt, weil die Tiere sich dann ruhig verhalten. Dieses Verfahren wurde vom Tierschutzbeirat akzeptiert.

Mit freundlichen Grüßen
Mehls"
 
Quelle: http://www.kirchner-raddestorf.de/jagd/hege/bau.htm

"Historische Fallen
Krähenfang
Bilder Kroll, Der Fasan, Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen
Die Falle wurde aus Kanthölzern und Maschendraht von 5 cm Weite gefertigt. Länge mindestens 3 m, Breite 1,20 m, Höhe 1,50 m. Die diagonalen Verstrebungen waren etwa 3,20 m lang. Dort, wo sie sich schnitten, war der leiterähnliche Einschlupf aufgelagert. Das Innere der Falle wurde mit Schlacht und Küchenabfällen sowie mit Wildgescheide beködert.
Durch eine in der Mitte des (trichterförmig gestalteten) oberen Teiles eingelegte Leiter konnten die Krähen in den Innenraum der Falle gelangen, aber nicht wieder entweichen.
Im Innern wurden ständig zwei Lock-Krähen gehalten. Sie waren ausreichend mit Trink und Badewasser zu versorgen. Außerdem wurden für die gefangenen Krähen genügend Sitzstangen angebracht.
Sollten sich Greifvögel oder Saatkrähen fangen, waren diese anlässlich der täglich zweimaligen Kontrollen freizulassen.
Die Falle wurde auf freier Fläche oder in der Nähe einzelstehender Bäume aufgestellt. Die fangärmste Zeit war die Brutzeit.
Nach neuerem Jagdrecht ist diese Fallenart verboten. "
 
Quelle: http://www.djz.de/artikelbeitrag/artikelbeitrag_69012.html

Deutsche Jagdzeitung:


2005-04-29
Krähen-Versuch polarisiert


Die von der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführte wissenschaftliche Untersuchung und von den Jägern der Kreisjägerschaft Leer unterstützte Fang- und Tötungsaktion von Rabenkrähen entwickelt sich zu einem handfesten Streit unter Wissenschaftlern und Politikern.



Im Dienst der Wissenschaft werden im Kreis Leer Rabenkrähen in Nordischen Krähenfallen gefangen und getötet. Sie stehen unter Verdacht, die Nester geschützter Tierarten wie Kiebitz, Rebhuhn und Goldregenpfeifer zu plündern und wesentlich zu deren Aussterben beizutragen.

Die hannoversche Hochschule begleitet die Aktion und will wissenschaftlich genau prüfen, ob bei einem Rückgang der Rabenvögel geschützte Bodenbrüter bessere Überlebenschancen haben. Es wurden bereits hunderte Krähen gefangen und von Jägern getötet.

Für den Ökologen Hans-Wolfgang Helb von der Technischen Universität Kaiserslautern eine Aktion, die „unseriös und völlig daneben“ ist. „Ein Skandal, dass das Projekt nicht gestoppt wird“. Umwelt- und Tierschützer sprechen von „Massenmord an Vögeln unter dem Deckmantel der Forschung“ und stellten Strafanzeige gegen Institutsleiter Klaus Pohlmeyer. Längst hat sich ein übler Streit entwickelt. Auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin schaltete sich ein und forderte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen zum sofortigen Stopp auf. Laut Trittin ist das Töten der Krähen „unnötig und wissenschaftlich zweifelhaft“. So argumentiert auch das Bundesnaturschutzamt.

Minister Ehlen hält dagegen: Die Zahl der Rabenkrähen müsse reduziert werden. Die Tierärztliche Hochschule will weiter forschen. Für sie scheinen die Rabenkrähen in einigen Regionen für bis zu siebzig Prozent der Gelegeverluste verantwortlich zu sein. Krähenforscher Helb sieht das anders: Die Jäger benützten die Forschung als Feigenblatt, um ihre Interessen durchzusetzen. Institutsleiter Pohlmann wirft er vor, als Präsident der niedersächsischen Landesjägerschaft parteiisch zu sein und einseitig die Jägerinteressen durchzusetzen.

Im Versuch wurden rund 140 Krähenfallen aufgestellt. Damit soll großflächig und systematisch das Krähenvorkommen reduziert werden. Für die Projektgegner sind Krähen weniger Schuld am Rückgang der Bodenbrüter. Biologe Ulrich Mäck, Gutachter des Bundesamtes für Naturschutz: „Nachtaktive Jäger wie Fuchs und Marder setzen den Wiesenvögeln stärker zu.“
-eb-
 
Quelle: Birdnet

Quelle: http://www.birdnet-cms.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=49&idart=300&m=&s=


Vogelschützer empört: Krähen werden massenhaft erschlagen


Mit Strafanzeigen wollen Tierschützer die umstrittene Krähenjagd im Rahmen eines Forschungsprojekts im ostfriesischen Kreis Leer stoppen. Dort wurden mit so genannten Norwegischen Krähenfallen rund 5.500 Rabenvögel gefangen und mit einem Stockschlag auf den Kopf getötet. Einen (pseudo-)wissenschaftlichen Anstrich erhält die Krähenjagd durch die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Davon halten wissenschatliche Ornithologen allerdings nicht viel.


Untersucht werden soll, ob sich durch eine Verringerung der Zahl von Rabenkrähen und Elstern die Populationen gefährdeter Wiesenbrüter erholen. Ein Kritikpunkt des Deutschen Tierschutzbundes ist, dass auch andere Vögel in die Fallen geraten und unter Stress zu Tode kommen können.

Nach Angaben von Andreas Grauer vom Institut für Wildtierforschung wurden seit dem Start des Projekts im Februar 2004 bis einschließlich Oktober rund 5000 Rabenkrähen und 500 Elstern gefangen und getötet. Zudem seien 110 Saatkrähen, 50 Dohlen, 11 Bussarde, 6 Eulen, 4 Habichte und 2 Falken in die Fallen geraten und wieder frei gelassen worden. Nur 11 Tiere seien tot in den Fallen gefunden worden. Das entspreche einer normalen Sterberate. Im Leeraner Kreisgebiet stünden derzeit zwischen 120 und 140 dieser Vogelfallen.

Namhafte Biologen, darunter Privatdozent Dr. Hans-Wolfgang Helb von der Universität Kaiserslautern (Fachbereich Biologie, Abteilung Ökologie; Rabenvogelgutachter des Landes Rheinland-Pfalz), Dr. Ulrich Mäck (Biologe, Rabenvogelgutachter der Bundesregierung) und Dr. Wolfgang Epple (Biologe & Ethologe, freier Gutachter, Buchautor von "Rabenvögel - Göttervögel - Galgenvögel") laufen inzwischen dagegen Sturm. Sie verweisen auf der Grundlage eigener Untersuchungen und wissenschaftlicher Studien darauf, dass der Einfluß von Rabenvögeln auf Wiesenvögel deutlich überschätzt wird und diese häufig zu Unrecht in den Verdacht kommen, die Bestände der Wiesenbrüter zu bedrohen. Biologen konnten z.B. mit Hilfe von Wärmesensoren in den Nestern in mehreren hundert Fällen belegen, dass die Gelege nächtens durch andere Beutegreifer ausgeräubert werden.

Rabenvögel schlafen nachts und scheiden somit als "Hauptverdächtige" für den europaweiten "Wiesenvogelschwund" aus. Zudem zeigen beispielsweise begleitende Verhaltensstudien, dass sich die Wiesenbrüter tagsüber durch entsprechendes Abwehrverhalten durchaus gegen Beutegreifer und auch Rabenvögel zu wehren wissen, während sie gegenüber Nachträubern praktisch keine Chance haben.

Hinzukommt, dass die Bedrohungssituation heimischer Wiesenvögel in viel stärkerem Maße auf Lebensraumveränderungen und intensivierte Landnutzungen zurückzuführen ist (Mangel an Rückzugsgebieten, Verlust von Grünland, wodurch der Druck von Beutegreifern wie Fuchs und Marder zunimmt). Einsatz von Pestiziden und Insektiziden in der Landwirtschaft u. a. Faktoren sind zusätzliche Belastungsfaktoren.

Die Untersuchung des Institutes für Wildtierforschung erscheint deshalb für viele seriöse Wissenschaftler in einem äußerst fragwürdigen Licht.


  • [*]Was ist an neuen Erkenntnissen zu erwarten, was über das hinausgeht, was bereits bekannt ist und in Lehr- und Schulbüchern Eingang gefunden hat?
    [*]Wo liegt der vernünftige Grund, der das Töten tausender Wirbeltiere rechtfertigt und dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Tierschutz inzwischen Eingang gefunden hat ins Grundgesetz?​
    [*]Ist das fragwürdige Handeln das Ergebnis einer Abwägung mit der ebenfalls im Grundgesetz verankerten Freiheit von Forschung und Lehre?​
All das sind Fragen, die sich nicht nur Tierschützer stellen. Inzwischen hat sich auch die Bundesregierung in die Diskussion in die Leerer-Krähenforschung eingeschaltet. Bundesumweltminister Jürgen Trittin kritisierte im Juli scharf den Sinn der groß angelegten Feldstudie und bezeichnete die Untersuchung als "wissenschaftlich zweifelhaft" und "unnötig". Darüber hinaus verweist Trittin in einem Brief an den niedersächsischen Landwirtschaftminister Heinrich Ehlen auf ein bereits laufendes Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz "Umweltfaktoren für den Bruterfolg von Wiesenvögeln", in dem der Einfluss u. a. der Rabenvögel untersucht wird und dessen Abschlussbericht Anfang des kommenden Jahres vorliegt.

Vogelschützer wollen eine Wiederholung der Massentötung verhindern: zur Petition!

Die Stellungnahme der Wissenschaftler im Wortlaut, hier!
 
Quelle: http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2046/artid/3988700]newsklick

Minister: Möglicherweise mehr Krähen getötet als bisher gemeldet

Hannover (lni) - Für ein Forschungsprojekt im Landkreis Leer sind möglicherweise weit mehr Krähen getötet worden, als bisher bekannt gegeben wurde. Das hat Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) am Freitag im Landtag eingeräumt. Die Abgeordnete Meta Janssen-Kucz (Grüne) hatte von bis zu 10 000 getöteten Vögeln gesprochen. „Die Zahlen könnten richtig sein, das sind aber Spekulationen“, sagte Ehlen. Bislang seien 5600 Tötungen dokumentiert, der erste Teil der Studie sei aber noch nicht abschließend ausgewertet.

Mit dem auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekt soll untersucht werden, ob sich die Bestände von Wiesenvögeln und Feldbrütern erholen, wenn massenhaft Krähen getötet werden. Die Vögel werden in Fallen lebend gefangen und dann erschlagen. Im März endete die erste Phase der Studie, die das Landwirtschaftsministerium mit 64 000 Euro unterstützt.

Naturschützer hatten das Projekt als unwissenschaftlich kritisiert und die Krähentötungen als „sinnlos“ bezeichnet. Das Landwirtschaftsministerium hatte den Kritikern Gespräche über das Projekt angeboten. Sie sollen am 30. Mai stattfinden.

Freitag, 22.04.2005


(Hervorhebungen von Vogel-Mami)
 
Quelle: http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tierschg/__4.html

Tierschutzgesetz (Auszug)


TierSchG § 4

(1) Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.
...
 
Quelle: http://vogelforen.de/showthread.php?t=84326&page=5&pp=10, Beitrag #50

Zitat Grauer (per E:Mail am 15.02.05), im übrigen aber auch in diversen Presseberichten nachzulesen:

"Erlauben Sie mir abschließend eine Anmerkung zur Tötungsmethode: Die Tötung der Vögel erfolgt im Anhalt an die Tierschutzschlachtungsverordnung und ist somit analog der Methode, die Kleingeflügelhalter aus tierschutzrechtlichen Gründen anwenden müssen."


Zitat aus einem Antwortschreiben des Niedersächsischen Ministeriums an mich* (vom 09.03.05):

"Bei Schlachthühnern ist der Kopfschlag die tierschutzgerechteste Tötung. Deshalb ist diese Maßnahme auf die Krähen übertragen worden, auch wenn diese – wie Sie festgestellt haben – erheblich intelligenter sind. Das hessische Jagdgesetz bezieht sich beim Töten mit Schusswaffen nur auf die grundsätzlich erlaubten Lebendfangfallen."


*gemeint ist "Vogelklappe" (Anmerkung von "Vogel-Mami")
 
In der EU strikt verboten, in Deutschland dennoch im Einsatz
Lebendfallen für die Vogeljagd


Von Christina Gerlach
Bei jeder Sitzung der Internationalen Walfang-Kommission ist die Aufregung groß. Der kommerzielle Walfang ist zwar seit 1986 verboten, Länder aber wie Norwegen und Japan und neuerdings auch Island setzen trotzdem die Jagd auf Großwale fort. Das Ganze geschieht unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Denn zu wissenschaftlichen Zwecken ist die Jagd erlaubt. Allerdings sind sich fast alle Tierschutz- und Umweltschutzgruppen einig, dass beispielsweise das umfangreiche Forschungsprogramm in Japan nichts anderes als eine Tarnung ist für den kommerziellen Fang. Doch man muss gar nicht in die Ferne schweifen, um sich über derart spitzfindige Auslegungen und Begründungen zu wundern oder gar zu ärgern. Genau die gleiche Diskussion findet nämlich auch in Deutschland statt, und zwar bei der Vogeljagd mit Lebendfallen, die eigentlich innerhalb der Europäischen Union strikt verboten ist. Wie gesagt, eigentlich.

Die ostfriesischen Jäger im Landkreis Leer schwören auf die norwegische Falle. Sie sieht aus wie eine große Voliere und funktioniert wie eine Fischreuse. Was einmal drin ist, findet nicht wieder raus. Sieben schwarze Krähen flattern nervös gegen den Maschendraht. Dass das kein schöner Anblick ist, weiß auch der Jäger, dem das Feld mit der Falle gehört:

Sie gehen mir da nicht ran, und ich gebe keine Auskunft. Da nicht rangehen. Und untersteht Euch nicht, dass ihr auf die Weide geht.

Die Jäger kommen jeden Abend, erschlagen die Krähen mit Knüppeln und werfen sie weg. Das passiert ganz fachmännisch, versichert der Leeraner Kreisjägermeister Jan-Wilhelm Hilbrands:

Die werden tierartschutzgerecht getötet. Das heißt mit einem Rundholz und einem Schlag auf den Kopf, dass ein Genickbruch eintritt.

Alles im Dienste der Wissenschaft. Denn vorgeblich geht es darum, dass das Töten Teil einer Studie ist, die zeigen soll, ob Rabenvögel wirklich Schuld sind, dass es so wenig Wiesenbrüter gibt. Denn die Krähen oder Elstern gelten als Nesträuber.

Naturschützer sind empört. Sie vermuten, dass es den Jägern einzig darum geht, möglichst viele Krähen zu töten, ohne dabei teure Munition zu verschießen. Matthias Bergmann vom Naturschutzbund Ostfriesland:

Dass hier massenhaft die Krähen gefangen und mit dem Knüppel totgeschlagen werden, das ist für mich keine wissenschaftliche Studie und hat mit Wiesenvogelschutz nichts mehr zu tun.

Die wissenschaftliche Studie ist fest in Jägerhand. Die Leeraner Kreisjägerschaft gab den Auftrag. Und trotz der rigorosen Vorschriften für Lebendfallen war auch die Genehmigung für Kreisjägermeister Hilbrands kein Problem. Er erteilte sie sich nämlich gleich selber:

Ich, in meiner Funktion als Kreisjägermeister, habe in Absprache mit dem Kreis Leer diese Aktion genehmigt.

Und obwohl es sich ja um eine wissenschaftliche Studie handelt, weiß er nicht einmal, wie viele Fallen überhaupt aufgestellt sind. Und wie viele Vögel bisher gefangen und erschlagen wurden:

Kann ich Ihnen noch nicht genau sagen, wir sind ja in der Versuchsphase, hätte ich fast gesagt, in der Anfangsphase. Ich mache ja nicht die wissenschaftliche Begleitung. Die macht das Institut für Wildtierforschung.

Das genannte Institut hat seinen Sitz in Hannover. Sein Chef ist passionierter Jäger und zweiter Vorsitzender der Niedersächsischen Landesjägerschaft. Finanziert wird die Studie vom Landwirtschaftsministerium mit 22.000 Euro pro Jahr. Sie ist auf drei Jahre angelegt und die will man auch durchhalten, sagt Dr. Gert Hahne, Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums:

Wir sind eigentlich optimistisch, dass wir das weitermachen werden, weil das für uns erst mal ein wirklich wissenschaftlicher Beweis ist, ob Krähen so schädlich sind, wie behauptet wird. Es kann auch dabei herauskommen, dass die Krähen nicht so schädlich sind, wie behauptet wird, aber wir brauchen fundierte Daten.

Dabei sind schon zahlreiche, wissenschaftliche Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass keineswegs die Krähenvögel Schuld sind, wenn Wiesenbrüter aussterben. Das meint auch Matthias Bergmann vom NABU. Die Krähen spielen die geringste Rolle. Den größten Schaden verursacht die intensive Landwirtschaft: Massive Entwässerung, intensive Bewirtschaftung und zu frühe Mahd vertreibt die Wiesenbrüter und obendrein zieht Güllen Rabenvögel an. Matthias Bergmann:

Es müssen Lebensräume wieder hergestellt werden, das ist ja unser Hauptanliegen. Es muss nasse Feuchtwiesen geben, die auch extensiv bewirtschaftet werden, und dann haben die Wiesenbrüter auch langfristig einen Erfolg.

Wegen der Tötung der Krähen wird der Naturschützer Anzeige erstatten. Er fordert die sofortige Beendigung der zweifelhaften Aktion.

© DEUTSCHLANDRADIO
Alle Rechte vorbehalten

http://www.tierschuetzer.net/tierschutz/aktuell/presse.html
 
Quelle: http://www.vogelforen.de/showpost.php?p=880540&postcount=600

Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit

Bonn, 27. April 2005

Herrn
Volker Munkes
x
x

Geschäftszeichen N II 1 - 07023/0 II M

Projekt zur Reduzierung von Corvidenbeständen im LK Leer (Ostfriesland)

Ihr Schreiben vom 15. April 2005

Sehr geehrter Herr Munkes,

Herr Bundesminister Trittin hat sich zweimal mit Schreiben an den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Ehlen gewandt, um diesen zu bewegen, eine Einstellung des Projektes zur Reduzierung von Corvidenbeständen zu veranlassen. Damit sind die Möglichkeiten des BMU erschöpft, auf eine Einstellung des Projektes hinzuwirken.

Das BMU hält an seiner Haltung fest, dass dieses Projekt nicht notwendig und darüber hinaus wissenschaftlich zweifelhaft ist.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Dr. von Gadow
 
Quelle: Wattenrat Ost-Friesland

*** Pressedienst des Wattenrates Ost-Friesland ***
____________________________________________________


Ostfriesen-Zeitung (Online) 01.04.2005

Krähenfallen

Als "Landplage in Ostfriesland" und als "schlimmste Feinde der
Bodenbrüter und Wiesenvögel" hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf
Thiele die Rabenvögel bezeichnet. Er befürwortet das auf drei Jahre
angelegte Forschungsprojekt, das nicht aus Steuermitteln, sondern von
den Jägern über die Jagdabgabe finanziert wird.

Als "ausgemachten Unsinn" hatte die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta
Janssen-Kucz in der OZ die Äußerungen von Thiele zurückgewiesen. Für sie
ist das Projekt "bereits vom Ansatz her sehr fragwürdig". Die
massenhafte Tötung von Rabenvögeln ist für sie "der eindeutig falsche
Weg". Der Naturschutzbund Niedersachsen (NABU) ist der Überzeugung, dass
der Einfluss von Rabenvögeln auf die Population von Wiesenvögeln
deutlich überschätzt wird. Er hat eine Protest-Postkartenaktion gegen
die Genehmigung der Krähenfallen gestartet.

Das Deutsche Tierhilfswerk, nach eigenen Angaben mit 210 000 Mitgliedern
eine der größten Artenschutzorganisationen Deutschlands, hat jetzt den
sofortigen Abbau der Fallen gefordert. "Dieses Projekt entbehrt jeder
wissenschaftlichen Notwendigkeit und ist ethisch verwerflich", empört
sich Ursula Bauer, Diplom-Biologin des Tierhilfswerks, in einer
Pressemitteilung. Vor allem die Zerstörung der Lebensräume sei schuld am
Rückgang der Wiesenvögel.

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Ostfriesen-Zeitung (Online) 01.04.2005

Ab heute bleiben die Krähenfallen dicht

Von Wolfgang Malzahn

FORSCHUNGSPROJEKT Vorsitzender der Jägerschaft geht bereits von
deutlicher Zunahme der Kiebitze aus

Im Herbst soll das wissenschaftlich begleitete Vorhaben im Landkreis
Leer fortgesetzt werden. Es seien immer noch "erschreckend viele
Brutpaare" vorhanden.

Leer - Krähen sind nützliche Tiere, weil sie Aasfresser sind. Das weiß
auch Manfred Willms, Vorsitzender der Leeraner Kreisjägerschaft.
Trotzdem steht Willms voll hinter dem Forschungsprojekt, bei dem : unter
wissenschaftlicher Begleitung der Tierärztlichen Hochschule Hannover :
bislang schon an die 6000 Rabenvögel getötet worden sind. "Die
Überpopulation dieser Vögel ist enorm", hat Willms beobachtet.

Die Jägerschaft ist davon überzeugt, dass die Rabenvögel die
Hauptverantwortlichen für den Rückgang der Wiesenvögel sind. Sie räubern
die Nester von Kiebitz, Rebhuhn und Goldregenpfeifer leer, so dass diese
Vögel auszusterben drohen. Deshalb finanzieren die Waidmänner das sowohl
vom Landwirtschafts- wie vom Umweltministerium unterstützte
Forschungsprojekt, bei dem die Rabenkrähen in Lebendfallen gefangen und
anschließend getötet werden.

161 Reviere gibt es im Kreis Leer. Rund 150 dieser Lebendfallen dürften
die Jäger aufgestellt haben, vermutet Willms. Die genaue Zahl kennt er
nicht. Das sei auch schwer zu schätzen, weil die tägliche Betreuung der
Fallen "eine unheimlich aufwändige Arbeit" sei.

Regelmäßig müssen die Jäger nachschauen, wer sich in die Maschen der in
der EU normalerweise nicht genehmigten Lebendfallen verirrt hat. Für ihr
Forschungsprojekt haben die Jäger aber eine Ausnahme-Genehmigung
bekommen. Die Art der Tötung der Rabenvögel erscheint Manfred Willms
noch am humansten: "Das geht nach der Geflügelschlachtverordnung mit
einem Schlagholz." Der 55-jährige Polizeibeamte glaubt, dass die
Rabenvögel "schneller und effektiver getötet" werden als die meisten
Hähnchen in professionellen Geflügelschlachtereien.

Am 13. März, morgens um 9 Uhr, haben die Leeraner Jäger in allen
Revieren zeitgleich die Krähen gezählt. Das Ergebnis der Auswertung
liegt Willms noch nicht vor; die Meldebögen gehen erst nach und nach
ein. Doch eines kann er bereits sagen: "Trotz des Projekts gibt es noch
erschreckend viele Brutpaare."

Eine Auswirkung des seit einem halben Jahr laufenden Forschungsprojekts
will der Vorsitzende der Kreisjägerschaft zudem festgestellt haben: "Ich
wage zu behaupten, dass die Population der Kiebitze in den Hammrichen
spürbar zugenommen hat." Jetzt sollen die Nester dieser Wiesenvögel
kartiert und überwacht werden.

Mit Beginn der Hauptjagdzeit im Oktober/November sollen die Krähenfallen
wieder aktiviert werden. Willms: "Wenn man uns Jägern glauben würde,
bräuchten wir das ganze Projekt nicht. Aber man glaubt uns ja nicht."

_______________________________________________________
Übermittelt vom Wattenrat Ost-Friesland
26427 Esens-Holtgast/Ostfriesland

Copy
 
Quelle: http://www.ljn.de/neu/js/aktuell/aktuell-news.php4?js=leer&newsid=259

26.10.2004 -Teil 1

In die Falle gegangen - Rabenvögel im Norwegischen Krähenfang - Die Grünen gegen die Schwarzen

Im Landkreis Leer läuft seit einigen Monaten eine wissenschaftlich begleitete Studie zum Einsatz des Krähenfanges. Diese Studie wird kontrovers und je nach Weltanschauung nicht immer sachlich diskutiert.



Ein Aufschrei geht durch die Menge. Es spielen wieder die Grünen gegen die Schwarzen. Die Grünen liegen vorn. Doch die Schwarzen haben ein Heimspiel, und die komplette Fangemeinde ist erschienen. Foul- und Buh-Rufe begleiten die Grünen, wenn sie an der Reihe sind. Das Spiel heißt: die Bösen gegen die Guten. Es verbirgt sich dahinter allerdings kein spannendes Fußballspiel. Vielmehr ist der alte Streit zwischen den grünen Jägern und ihren Kritikern um die schwarzen Rabenvögel bzw. deren Bejagung erneut entbrannt.

Seit der Novellierung des Landesjagdgesetzes 2001 ist in Niedersachsen die generelle Bejagung von Rabenkrähe und Elster durch eine per Verordnung festgesetzte Jagdzeit vom 1. August bis 20. Februar (Rabenkrähe) bzw. bis 28. Februar (Elster) legalisiert. Diese Möglichkeit der Einflussnahme auf den Besatz an Rabenvögeln beschränkt sich für den Jagdausübungsberechtigten auf Kugel und Schrot. Die Reduktion von Rabenvögeln mit der Waffe ist jedoch nicht so einfach.Der Jäger kennt das: Die intelligenten Rabenvögel lernen nach den ersten Abschüssen von Artgenossen schnell, die entsprechenden optischen Reize (Jäger, Jagdbekleidung, Waffen, Fernglas) und akustischen Reize (Schussknall) zu meiden und sind so nur noch erschwert mit der Waffe zu erlegen.

http://www.ljn.de/neu/AdvHTML_Upload/Kraehe.jpgFoto: Manfred Danegger
Gewisse Kreise nicht jagender Naturschützer lehnen eine Reduzierung von Prädatoren – besonders der Rabenkrähe – ab. Ihrer Meinung nach sei das nur Symptombekämpfung, für den Erhalt gefährdeter Arten nicht sinnvoll und daher abzulehnen.

Daher stellt sich für Gebiete mit einer akuten Gefährdung von Niederwildarten und Bodenbrütern durch Prädatoren die Frage, ob es nicht andere, adäquate Mittel für eine Reduzierung gibt. Die Zeiten der unselektiv wirkenden Gifteier, die auch keinesfalls eine diskutierbare Alternative darstellen, sind vorbei. Allerdings ist die Frage nach der Einsetz- und Vertretbarkeit des Norwegischen Krähenfangs wieder belebt worden. Bei diesem handelt es sich um eine Lebend-Kastenfalle in einer Größe von 2 x 2 x 3 m, in der mittels Lockvogel oder Futter Rabenkrähen gefangen und durch einen Fangberechtigten bei den täglichen Kontrollen in der Dämmerung bzw. eintretenden Dunkelheit entnommen werden.
 
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Teil 2

Der Norwegische Krähenfang im Einsatz


Die Jägerschaft Leer hat im Februar 2004 unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Institut für Wildtierforschung (IWFo) an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover eine dreijährige Studie zum Einsatz des Krähenfanges gestartet. Gefördert wird das Vorhaben mit Jagdforschungsmitteln des Landes Niedersachsen, die bekanntlich keine Steuergelder sind. Vorrangiges Ziel ist es zu prüfen, ob der Fang von Rabenkrähe und Elster mit der Falle effizient und praktikabel ist. Gerade durch den großflächigen Fang auf Kreisebene innerhalb der Jagdzeiten ist eine Verringerung des Gesamtbesatzes, d. h. von Brutvögeln und Nichtbrütern, zu erwarten. Damit wird auch das Auffüllen der Brutpaarbestände aus dem Nichtbrüterpool verringert, denn insbesondere die Reduktion der Umhervagabundierenden Nichtbrüter wird angestrebt. Die Revierinhaber im gesamten Landkreis protokollieren nicht nur Fallen und Fänge, sondern führen in jedem Frühjahr auch eine Brutpaarkartierung durch und schätzen Schwarmgrößen der Nichtbrüter sowie Rebhuhn-Paardichten ein.

http://www.ljn.de/neu/AdvHTML_Upload/Falle.jpgEinzelfallen mit Eiern als Köder zum Fang von Elstern.

Des Weiteren wurden drei Untersuchungsgebiete mit einer Gesamtgröße von knapp 15 000 ha festgelegt, in denen zusätzlich Feldhase und Kiebitz erfasst sowie weitere Daten zu Wiesenbrütern durch Naturschutzvereine bzw. die Vogelschutzwarte erhoben werden.

Die Besatzentwicklungen dieser potenziellen Beutearten werden während des Einsatzes des Norwegischen Krähenfangs in einem weiteren Schritt beurteilt, sofern Effizienz und Praktikabilität der Methode nachgewiesen werden können. Im Ergebnis werden sicher keine monokausalen Schlussfolgerungen von einem möglichen Reduktions-Nachweis der beiden Rabenvogelarten auf die Populationsentwicklung der Wiesenbrüter und des Niederwildes gezogen werden können. Es dürfte jedoch möglich sein, Zusammenhänge aufzuzeigen. Soviel zu den Spielregeln, doch die Fangemeinde schmeißt von den Tribünen mit faulen Tomaten.
 
Quelle: http://www.ljn.de/neu/js/aktuell/aktuell-news.php4?js=leer&newsid=259

Teil 3

Der alte Streit um die Rabenvögel wieder da


Trotz der nachgewiesenen existierenden Bedrohung von Bodenbrütern und Niederwild durch Prädatoren wird das Problem sehr unterschiedlich bewertet. Warum müssen bzw. sollen Rabenvögel überhaupt bejagt werden? Eine immer wiederkehrende Frage der Fraktion der nicht jagenden Naturschützer. Sie werden nicht müde, die vorrangig in der intensiven Landschaftsnutzung und dem Verlust an Lebensraum begründeten Ursachen für den Rückgang vieler Bodenbrüter zu betonen. Die Reduzierung von Prädatoren – besonders der Rabenkrähe – sei nur Symptombekämpfung und daher für den Arterhalt nicht sinnvoll und abzulehnen.

Tatsache ist jedoch, dass die vielerorts aktuell gefährdeten Besätze von z. B. Rebhuhn, Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Goldregenpfeifer, Brachvogel wie auch anderer Niederwildarten nur durch zeitnahe Taten, nicht aber allein durch Grundlagenforschung zu schützen sind. Dies entspricht natürlich keinem umfassenden Naturschutz, sondern eher einem gezielten Artenschutz. Wird dieser nicht praktiziert, so müssen sich langfristig nicht nur die Jäger von heimischen Wildarten, sondern auch andere Naturschützer von lieb gewonnenen, öffentlichkeitswirksamen Vogel- und "Flaggschiffarten" verabschieden. Voltaire hat es deutlich formuliert: "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun!"

Was ganz eindeutig fehlt, ist eine übereinstimmende Zielvorgabe. Prozessschutz kontra Artenschutz? Welche Arten sollen erhalten werden, welche Mittel sind dafür akzeptabel und sinnvoll und wo müssen Kompromisse geschlossen werden?

Die Vorstellungen vom Ökosystem sind verschieden. Zwar herrscht heute endlich Einigkeit darüber, dass es bei uns keine natürlichen Ökosysteme mehr gibt, da die anthropogenen Eingriffe, wenn nicht primär, zumindest sekundär allgegenwärtig sind. Wer aber bestimmt über das Design der heutzutage meist uniformierten Ökosysteme? Häufig wird gefordert, die Natur solle sich selber regulieren und der Mensch deren Stabilität nicht weiter gefährden. Maßnahmen wie aktive Biotoppflege und neuerdings auch die Fuchsbejagung sind dabei durchaus gern gesehene Aktivitäten, die unzweifelhaft definitionstechnisch gesehen Eingriffe darstellen. Von Selbstregulation kann wohl kaum die Rede sein. Ein Nichteingreifen ist in unserem heutigen Wirtschafts- und Nutzungssystem pure Illusion.

Wo soll der Weg also hinführen? Wenn das Ziel nicht heißt, dem Arten- und Populationsschwund tatenlos zuzusehen, so ist es nahe liegend und zwingend logisch, die hohen Populationsdichten – vor allem von nicht brütenden Rabenkrähen und Elstern sowie die der Haarraubwildarten – als einen Faktor in der Summe aller Gefährdungsursachen für Gelege- und Jungvogelverluste zu reduzieren. Dieser Faktor ist als einer der wenigen überhaupt beeinflussbar. Witterung und Krankheiten sind es nicht. Unbestreitbar mag regional die intensive Landwirtschaft den Haupteinflussfaktor darstellen. Eine großräumige und langfristige Veränderung der landwirtschaftlichen Bearbeitungsmethoden für eine Verbesserung des Lebensraumes bleibt aber unrealistisch. Nur auf den Faktor Prädation kann effizient und ganz wesentlich auch kurzfristig Einfluss genommen werden. Ebenfalls unbestreitbar ist die Prädatorenregulation sicher vielfach nur eine Symptombekämpfung und ein paralleler Wandel in der Landnutzung wäre wünschenswert. Wird diese Regulation aber als ein Glied in der Kette der Rettungsversuche boykottiert, so kann die Devise für alle, die sich dem Naturschutz verschrieben haben, nur noch lauten: Lasst die Arten in Würde aussterben.
 
Quelle: http://www.ljn.de/neu/js/aktuell/aktuell-news.php4?js=leer&newsid=259

Teil 4

Vorgebrachte Kritik an der Krähenfalle


Die Spielmittel sind begrenzt und heftig umstritten. Hoch im Kurs steht die Kritik an der scheinbar nicht gegebenen Selektivität der Fänge. Dieser hat Prof. Spitzer von der Universität Wien jedoch Interessantes entgegenzusetzen. Im Ergebnis seines "Gutachtens über den Einsatz des Norwegischen Krähenfangs im weidgerechten Jagdbetrieb betreffend Selektivität und tierschutzrelevante Aspekte" fasst er Folgendes zusammen: "Der Krähenfang ist unter bestimmten Konstruktionsvorgaben wie Gestaltung und Weite der Einstiege sowie entsprechende Maschenweite, die ein ungehindertes Entkommen von kleinen Vögeln ermöglicht, für Rabenvögel (…) der offenen Feldflur eine selektiv wirksame Falle, wobei eine gewisse Attraktivität für andere aasfressende Arten oder Mäusejäger nicht auszuschließen ist." Eine nicht auszuschließende gewisse Gefährdung von Greif- und Kleinvögeln kann aber durch die empfohlene Bauweise der Falle, die Wahl der Farbe und Drahtstärke des Maschendrahtes sowie durch Verhängen der Fallenwände ausreichend minimiert werden. Die Selektivität ist zum Zweiten durch die Endkontrolle des Fangberechtigten gegeben, der alle Individuen von Arten, die nach gesetzlichen Vorgaben nicht in Besitz genommen oder getötet werden dürfen, in die Freiheit entlässt.

http://www.ljn.de/neu/AdvHTML_Upload/N-Falle.jpg
Der Norwegische Krähenfang, wie er derzeit im Landkreis Leer zum Fang von Krähen eingesetzt wird. Durch bestimmte Konstruktionsvorgaben ist der Nor-wegische Krähenfang als eine selektiv wirksame Falle einzustufen. Unabhängig davon wird die Selektivität durch die Endkontrolle des Fangberechtigten gegeben, der alle Individuen von Arten, die nicht in Besitz genommen oder getötet werden dürfen, in die Freiheit entlässt. Foto: Manfred Willms

Bei entsprechender Gestaltung und Aufstellung wird der Krähenfang – auch entsprechend Anhang IV Pkt. a der EG-Vogelschutzrichtlinie 79/409/EWG im Zusammenhang mit Art. 8 Abs. 1 dieser Richtlinie (RL) sowie Anhang VI FFH-RL 92/43/EWG – als eine selektive Falle zum gezielten Fang von Corviden bei Minimierung von Stresssituationen und Verletzungsgefährdungen für im Fang befindliche Vögel angesehen. Die Abteilung Agrarrecht im Amt der Niederösterreichischen Landesregierung merkt zu dem Gutachten u. a. an, dass ein Zusammentreffen von Vögeln, die in natürlicher Feindschaft leben, im Fang ausgeschlossen ist. Wer meint, es entstünden für die Krähen innerhalb der Falle quälerische Angstsituationen, müsse sich vor Augen halten, dass Krähen vor Raubwild im Fang sogar sicherer sind als außerhalb und das Halten eines Vogels im Käfig im Haushalt bei gleichzeitiger Haltung einer Hauskatze eine ebensolche Tierquälerei sei. Gerade die viel zitierte und herangezogene EG-Vogelschutzrichtlinie legt im Artikel 1 eindeutig und unmissverständlich fest, dass die Richtlinie nicht nur dem Schutz der Vögel, sondern auch deren Regulierung und Bewirtschaftung dient. Außerdem können die Mitgliedstaaten zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt laut Artikel 9 von den Artikeln 5, 6, 7 und 8, die den Vogelschutz beschreiben, abweichen.

Der Tötungsvorgang – ein gezielter Kopfschlag mit einem starken Rundholz, der dem Tier durch sofortigen Tod kein Leiden bringt – ist des Weiteren auch nicht im Widerspruch mit dem Deutschen Tierschutzgesetz (§§ 4, 8, 9) zu sehen. Der Fang und das Töten der Vögel werden ausschließlich von Fallenbeauftragten mit dem erforderlichen Sachkundenachweis vorgenommen. Darüber hinaus ist der Kopfschlag ein in der Tierschutz-Schlachtverordnung (TierSchlV 1997, BGBI. I S. 405; § 13 und Anlage 3) zulässiges Verfahren für Hausgeflügel in Betrieben, in denen nicht mehr als 100 Tiere pro Tag getötet werden.
 
Quelle: http://www.ljn.de/neu/js/aktuell/aktuell-news.php4?js=leer&newsid=259

Teil 5

Öffentlich an den Pranger gestellt


Obwohl der Antrag der Landesjägerschaft vom Landkreis Leer wie auch der Bezirksregierung Weser-Ems geprüft und positiv beschieden wurde und Gesetzeskonformität sicher gestellt ist, sind die Buh-Rufe und Attacken in der Presse gegen das Projekt unzählig und wie gewohnt emotional und reißerisch. Schon in den Überschriften ist von Massentötungen zu lesen und davon, dass Krähen brutal mit Stöcken erschlagen würden. Man urteilt: Die Aktion ist in höchstem Maße verwerflich und illegal. Beim Laien tragen solche Botschaften sicher deutlich schockierende Züge. Die Publizisten haben ganze Arbeit geleistet.

Wer sich allerdings von solchen Zeilen beeindruckt zeigt, dem sei dringend geraten, sich einmal mit dem Werdegang eines folienverschweißten Hähnchenschnitzels, bevor es auf dem Teller landet, auseinander zu setzen. Spannend ist auch der Weg von Futtertieren im Zoo, die den Tisch der Fleisch fressenden Tiere bereichern. Die Tötung durch Kopf- oder Genickschlag ist gängige Praxis in kleineren Schlachtbetrieben wie auch in Zoos. Die Beute- und Tötungsstrategien der wild lebenden Fleisch- und Allesfresser, u. a. die der Rabenvögel, die selten auf "humane" Weise ihre Beute vom Leben zum Tode befördern, seien hier einmal ganz ausgenommen.

Nur fürs Protokoll der Nichtjäger: Jäger bekämpfen nicht aus purer Jagdlust wahllos Krähen und Elstern. Bekämpfung ist ohnehin ein schlichtweg falsch gewählter Begriff, der auf Ausrottung abzielt und mit dem Gedanken einer Regulierung als Mittel zur Sicherung von Wildbeständen nichts gemein hat.

Jeder Jäger hat mit dem Erwerb seines Jagdscheines ein fundiertes, geprüftes Wissen auch um Wildbiologie, ökologische Zusammenhänge sowie das weidgerechte Töten von Tieren nachgewiesen. Jahrelange Erfahrungen im Revier fundamentieren dieses Wissen. Darüber hinaus ist das Vorgehen beim Einsatz des Norwegischen Krähenfanges in Leer systematisch und unterliegt strengen Vorgaben, die bei Nichteinhaltung zum sofortigen Projekt-Ausschluss und Entziehen der Fanggenehmigung führen würden. Es ist in keiner Weise nachzuvollziehen, dass der Jäger heutzutage stets in die Rolle des "Sich-Rechtfertigenden" gedrängt wird. Eines macht dieser Streit aber auch ganz deutlich: Ein hohes Maß an Aufklärung ist notwendig!

Ausschreitungen vor dem Stadion und schlechte Presse werden die grüne Mannschaft nicht in die zweite Liga abdrängen. Daher auch an die Fangemeinde der Appell: fair play!


Dipl.-Biol. Claudia Zahn

Institut für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover


Artikel überlassen vom "Niedersächsischen Jäger"
 
Quelle: http://www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/umweltblatt6.html

(Auszugsweise)

Rabenvögel in der Kulturgeschichte


Rabenvögel haben in der Kulturgeschichte der Menschheit schon immer für Kontroversen gesorgt. Besonders die schwarzen Raben waren schon in der Antike ein Zeichen für nahendes Unglück oder gar Tod. Das kommt daher, dass Raben Aasfresser sind und in Kriegen den Schlachtfeldern folgten oder die Gehenkten am Galgen umkreisten. Andererseits verstand man Raben auch als Sendboten der Götter. Heute erwacht überlieferter Aberglauben zu neuem Leben. Bauern machen inzwischen Kolkraben für Tierverluste unter Kälbern in einem Mutterkuhbetrieb verantwortlich.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Zunahme der Kolkraben- bzw. Krähen population und den Verlusten an Jungtieren in Kuh- und Schafherden feststellen können. Für die gezielte Tötung von Jungtieren gibt es keine Beweise. Bei lebensunfähigen Jungtieren kann es vor-kommen, dass die Raben auf deren Todeseintritt warten. Sie fressen beispielsweise auch die Nachgeburten von Weidetieren.

Rabenvögel gehören zu der Familie der Singvögel, wobei sie nicht so sehr die Stimme auszeichnet, sondern ihre oft eindrucksvolle Gestalt. In Deutschland kommen insgesamt acht Arten vor: Der Kolkrabe, die Aaskrähe, die Saatkrähe, die Elster, die Dohle, die Alpendohle, der Eichelhäher und der Tannenhäher. Sie unterliegen alle den strengen Schutzbestimmungen des Bundesnaturschutz-gesetzes und sind in der Roten Liste für die Bundesrepublik enthal-ten. Es ist verboten, diese Vögel zu fangen, zu verletzen, zu töten, ihre Nester zu zerstören oder ihre Eier zu entnehmen.


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Fazit


  1. Rabenvögel sind im Naturkreislauf ökologisch wichtige Vertreter. Sie vertilgen Mäuse, Raupen, Engerlinge und Drahtwürmer. Sie sind also an der natürlichen Schädlingsbekämpfung in der Forst- und Landwirtschaft, aber auch in Grünanlagen und Kleingärten maßgeblich beteiligt.
  2. Rabenvögel fressen Aas. Sie verhindern üble Gerüche und unter Umständen die Verbreitung von Krankheiten.
  3. Ein Elsternpaar baut zahlreiche Nester, gebrütet wird aber nur in einem. So schafft die Elster Brutplätze z.B. für Turmfalken oder Waldohreulen.
  4. Der Eichelhäher hilft bei der Verjüngung des Baumbestandes. Er legt Nahrungsdepots an, vergisst ihre Standorte und aus diesen Depots sprießen neue Bäume.
  5. Eine negative Bestandsentwicklung anderer Singvogelarten im Stadtgebiet durch Elstern und andere Rabenvögel kann nicht beobachtet werden. Vor allem Saatkrähen und Dohlen stellen aufgrund ihrer Nahrungszusammensetzung in keiner Weise eine Gefährdung für irgendeine Vogelart dar.
 
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Thema: "Massentötung von Rabenvögeln" (unkommentierter Info-Thread)
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