Tja, da fallen dem Oköwahn hunderttausende Hektar niederwildrelevante Brachflächen zum Opfer - auf denen nun Intensivst-Maisanbau betrieben wird - und die Jägerschaft macht sich dann für die Bejagung des Habichts stark, um dem Niederwild vermeintlich zu helfen. Zumindest in Deutschland, in Österreich wird das kaum anders sein.
Da stimmt was nicht!
VG
Pere
Mach nen Vorschlag! Was die niederwildrelevanten Brachflächen angeht darf man da nix verdrehen: Die Flächenstilllegung kam nicht, weil die Bauern ein Herz für Vögelchen entdeckt haben, sondern weil sie mussten und weil sie ordentlich Kohle dafür bekommen haben. Die Stilllegung wurde eingeführt,weil wir jedes Jahr Lebensmittel aus der Überproduktion vernichtet haben. Was dann die Stilllegung angeht, so war diese nicht immer ein Segen: Meist wurden diese Flächen mit Kleegras angesät und mehrmals im Jahr gemulcht, da waren diese ungespritzten Flächen richtige Biotopfallen, erst reinlocken dann kurz und klein hauen, und das nicht mal wegen der Gewinnung von Lebens- oder Futtermitteln. Es zeigte sich, dass die meisten Offenlandarten durch die Vielfalt und den immer wieder auch unbewachsenen Boden profitieren. Was nützen 100 ha Dauerbrache am Stück wenn es 14 Tage regnet, da säuft alles ab was sich da aufhält oder wird krank wenn kein Platz zum Trocknen da ist.
Auf einen Teil der Stilllegungsflächen wurden auch nachwachsende Rohstoffe angebaut (i.d.R. Raps). Stichworte für die Landwirtschaft waren Teller und Tank. Dass die Steckdose so schnell dazukommen würde, hatte niemand so recht für möglich gehalten. Es wäre aber in dieser Zeit für die Jäger möglich gewesen, einen Teil dieser Flächen für Wildhege zu nutzen, da gab es viele die königlich geschlafen haben. Bei uns im Revier hat es von 2000 - 2008
richtig gebrummt. Wir hatten bis zu 10 % der Ackerflächen wildtiergerecht auf unsere Kosten begrünt.
Nebenschauplatz: Auch der beste Lebensraum hilft nichts wenn das Räuber-Beuteverhältnis nicht passt, aber das kapieren hier nur die wenigsten.
Nun gibt es bestimmte Vorgaben bis zu welchem Zeitraum wir erneuerbare Energien in welchen Anteilen zur Verfügung haben sollen. C02 ist auch ein Thema. So und nun brauchen wir Flächen um diese nachwachsenden Rohstoffe anbauen zu können. Wir machen Ganzpflanzensilage für die Biogasanlage und der Einfachheit halber wird die Wiesenweihe mit Gelege auch gleich mit siliert. Weil die Flächen nicht ausreichen und als Folgekultur noch eine ander Energiepflanze angebaut wird (z.B. Sudangras) Oder wir hacken mit den Windrädern auf den Greifvögeln herum, und zwar im Gegensatz zu einer Bejagung von bestimmten Arten ohne Rücksicht auf deren Vorkommen und den jeweiligen Bestand.
Im Moment drückt uns die fehlende Fläche, da wird jeder qm genutzt. Sind wir bereit höhere Lebensmittelkosten zu bezahlen?
Unsere Kulturlandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel und sie wird sich noch weiter ändern, wir werden in ein paar Jahren Feldfrüchte haben, die jetzt noch keiner kennt (spez. für Biogas)
Was den Mais angeht, so schlecht ist der fürs Niederwild gar nicht, wenn unten nicht alles totgespritzt wird. Er bietet lange Deckung und mindert den Ernteschock der Getreideernte.
Die Lerche z. b. kann damit selbstverständlich nichts anfangen, aber die ist auch mit in der GPS enthalten.
Was die neuen Foristis angeht: Vielleicht sollte man einmal den einen oder anderen ähnlichen älteren Tröd durchlesen.
Dann kann man sich das ständige Wiederholen sparen. Was die Beeinträchtigung des Mäusebussards angeht, habe ich das hier immer wieder geschrieben, aber wer auf dem Bildungsniveau der früheren Daktarifilme stehengeblieben ist, der/die begreift das natürlicht nicht. Da bringt es nichts das alles zu wiederholen. Leider ersetzt google das Denken.
Was die Bejagung der Beutegreifer angeht zum 99. Mal:
Es bringt nichts wenn nicht gleichzeitig nicht auch das Biotop verbessert wird oder werden kann. Was die Erteilung von Fang- oder Abschussgenehmigungen angeht, habe ich einen Sachbearbeiter einer Unteren Jagdbehörde den Rat gegeben: Lass Dir zeigen was meine Mitbrüder sonst noch so machen, dann kannst Du entscheiden.
Man kann die Offenlandarten u n d ihre Räuber schützen!
Aber nicht auf derselben Fläche!!! Das ist nun mal ein Grundgesetz!