Es gibt einige Züchter von Rabenvögeln, allerdings sind Rabenvögel sehr sozial und brauchen einen arteigenen Partner, daher nie nie nie alleine halten! Bei mir leben sie sogar gut in einem Familienverband von 5 Vögeln zusammen und sind sehr zutraulich bis superkuscheligzahm. Das bekommt ihnen sogar so gut, dass mein verhaltensgestörtes Elstern-Weibchen aufgehört hat, sich Schwanz-und Flügelfedern auszureißen.
Übrigens: zur Haltung von Rabenvögeln brauchts eine Halte-Genehmigung der Unteren Landschaftsbehörde und eventuel daraus resultierend eine Baugenehmigung für eine
Voliere.
Das Futter sollte auch reichhaltiger sein: vor allen Dingen Insekten (Heimchen, Mehlwürmer, Zophobas, Wachsmottenlarven, Engerlinge) in frischem oder gefrorenen Zustand, im Winter oft als Trockeninsekten. Ganze Getreidekörner (Hühnerfutter), Nüsse und andere Sämereien, Gemüse:Gurken, Paprika, Zucchinis, Auberginen, gekochte Kartoffeln, Obst alles außer Zitrusfrüchte, Weichfresserfutter. Küken sind ok, besser noch Mäuse, die sind nicht so fett, oder Du entfernst bei Eintagsküken den Dottersack. Kleinschnibbeln brauchst du das nicht, überlasse das dem Vogel, dann hat er was zu tun. Er frißt ja auch Knochen und Haare/Federn, das braucht er.
Hundefutter brauchst du keines, dann lieber ein paar Beoperlen.
Zu deiner Elster: sicher war sie krank, nur zeigen das die Vögel nicht bis zum Tag, an dem es richtig bergab geht. Vielleicht hatte sie massiven Wurmbefall, das kommt sehr häufig bei Rabenvögeln vor und führt eventuell zur Darmentzündung. Kommt Stress dazu, bauen sie dann ab.
daher mein Tipp: regelmäßige Kotuntersuchungen, bei neuen Vögeln wird das bei mir als erstes gemacht! Auch bei meinen alljährlichen Pflegefällen, es ist fast kein Vogel dabei, der nicht irgendwelche Darmparasiten (und Federparasiten beherbergt).
Nochmals zur Amsel zurück: die Schwanzfedern erfüllen (neben der Körpersprache) den Zweck eines Steuerruders beim Fliegen: also für Richtungsänderungen und auch als Landeklappe zuständig. Bei Schwnzfederverlust kann das der Vogel aber auch mit ein wenig mehr Kraftaufwand mittels Körper und Flügel ausgleichen. Ein schwanzloser Vogel kann noch fliegen, vielleicht nicht so toll, aber zum Überleben reichts. Außerdem wächst das schnell wieder nach; in etwa 2 Wochen sind die Schwanzfedern wieder einigermaßen da, besonders, wie sicherlich im Fall der Amsel geschehen, die ihren Hinterteilschmuck durch eine Schockmauser verloren hat.
Ich konnte das mal gut im Herbst beobachten, als eine Meise, die sich in einem Dekokäfig versehentlich eingesperrt hatte, nicht mehr rauskam und ich ihr helfen wollte, ich blöderweise die Schwanzfedern allesamt in der Hand hatte.
Ja ich weiß- mea culpa, mea culpa, mea culpa
Auf jeden Fall hat sich der kleine Pieper davon nicht abschrecken lassen, jeden Tag auf der Terrasse vorbeizuschauen. So konnte ich sehen, wie die Federn von Tag zu Tag länger wurden.
Viele Grüße
Angie