Hallo Daniel, hallo alle anderen.
Der Nachwuchs ist in der Tat wunderhübsch, und die Tierchen sehen kräftig und gesund aus. Prima!
Zur Aymara- und Zitronen"problematik": Wer sich an die Anfänge der Katharinasittiche und ihrer Zucht in Deutschland erinnert, Anfang/Mitte der 70er Jahre (was für mich bedeutet, dass ich es nur aus der Literatur kenne
), wird feststellen, dass es ihnen ähnlich erging wie heutzutage den Aymaras und Zitronen. Die ersten Zuchtversuche im größeren Stil (ich meine damit jetzt nicht die Einzelerfolge einiger Pioniere) gingen mehr als in die Hose. Die Ernährung des Katharinasittichs glich einer philosophischen Fragestellung und viele erworbene Tiere überlebten aufgrund der Umstellung von Umgebung und Ernährung das erste Jahr bei ihrem neuen Besitzer nicht. Hinzu kam eine hohe Kükensterblichkeit und Stressanfälligkeit.
HEUTE kann darüber (fast) jeder Halter und Züchter von Katharinasittichen nur laut lachen. Die "eingebürgerten" Katharinasittiche (meines Erachtens durchaus nachvollziehbar immer mehr als B. l. domestica bezeichnet) unterscheiden sich nicht nur durch ihr Aussehen von ihren Vorfahren (sie sind größer, körperlich kräftiger und gedrungener) sondern inzwischen auch vom Charakter: einen Katharinasittich bringt so schnell nichts aus der Ruhe, wenn er sich erst einmal eingewöhnt hat. Fressprobleme? Wo? Gibt es nicht. Probleme bei der Zucht? Wohl kaum, wenn dann nur vereinzelt. Sogar viele Privathalter können ihre Tierchen kaum von deren Fortpflanzungsplänen abbringen.
"Schlimm" wurde es dann mit dem Auftreten der Farbmutationen, insbesondere, als diese erschwinglich wurden. Inzwischen sind viele Tiere "degeneriert" und kränklich, Inzucht sei Dank.
Meine Meinung: Gebt den Aymaras und den Zitronen noch 10 - 15 Jahre, dann sieht es ähnlich aus. Sie werden immer beliebter, auch beim normalen Halter. Und sobald dann die ersten Farbmutationen auftreten, ist es vorbei mit dem "Exotenstatus". Der Katharinasittich hat es vorgemacht, und bald stehen ihm die anderen Sittiche seiner "Großfamilie" in nichts mehr nach.
Traurig, denke ich. Aber ist es noch aufzuhalten? Ich denke nicht.
Ich für meinen Teil habe mich bereits mental darauf vorbereitet, dass sich mein Interessensgebiet im Bereich Katharinasittichschutz alsbald ein wenig ausdehnen wird. Ich denke, es ist eine Frage der Zeit, wann die ersten Abgabetiere und Vermittungsvögel auftauchen. Ich werde darauf vorbereitet sein.
Liebe Grüße,
Siggi