Hei Shacky,
dass Du Walnüsse, die man selbst mit 'ner Haarnadel aufkriegt, anknacken musst, kommt mir bekannt vor, denn meine Herrschaften kriegen es ebenfalls nicht auf die Reihe. Das ist aber Faulheit, denn ich weiß, dass sie hartschaligere Nüsse mit links aufkriegen würden ...
Was sollten wir nur tun, wenn wir unsere Besen nicht 25 Mal täglich schwingen müssten? Sicher würden wir aus lauter Langeweile einrosten, wo es doch sooo viel Spaß macht, Geierkacke von Türen und Fenstern zu kratzen, mit "unangressiven" Mitteln, auf dass man sich dem Vergnügen etwas länger widmen darf.
Während Du den "Blauen Besen" schwingst, halte ich Bogi und Pyka mit der "Blauen Spritzflasche" in Schach. Sie wissen sehr gut, dass anders farbige Flaschen zur Dusche dienen, während die böse blaue mit eiskaltem Wasser gefüllt wird. Die Düse ist so eingestellt, dass sie den Kids einen unfreundlichen Strahl verpasst, wenn sie Mist bauen.
Ja, das tut weh. Genau, wie Du von Rico schreibst, dass es Dein Baby war, das ja anfangs lieb und nett war, bis es sich eines Tages als Piercer rausgestellt hat. Ich weiß wirklich, wovon Du sprichst. Ich hätte damals, als es Bogi auf mein Auge abgesehen hat, auch bitterlich heulen können, was ganz sicher nichts mit den Schmerzen zu tun hatte. Der Vertrauensverlust hat verdammt weh getan, vor allem, weil ich vergessen hatte, was ein Papagei eigentlich ist.
Während Du Dir beim Kampf ein Veilchen eingefangen hast, habe ich anfangs unkontrolliert mit den Armen und Händen rumgefummelt, während mir Bogi im Genick saß. Dabei muss ich ihn voll erwischt und zu Boden gewedelt haben. Erst saß er da und sah etwas verdattert drein, latschte anschließend einige Meter bis zur
Voliere, kletterte blitzschnell die Gitterwand empor und ließ sich auf einer der Sitzstangen nieder. Als ich mich gerade meiner Wunde widmen wollte, sah ich aus dem Blickwinkel, dass Bogi blutete. Er starrte vor sich hin, während immer wieder kleine Blutstropfen auf den Boden fielen. Da ich allein zu Hause war, krallte ich mir zitternd den Telefonhörer und rief erst den Notdienst an. Auf meine Frage, wann die Rettungsmannschaft bei uns auftaucht, wurde mir geantwortet, dass es sowieso egal sei, denn Bogi müsse innere Verletzungen haben, woran er in den nächsten Minuten sterben dürfte.
Ich bin durchgeknallt!!! Mit letzter Kraft habe ich in der Berliner Tierklinik angerufen. Vom diensthabendem Arzt wurde mir erst einmal geraten, durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen. Er erklärte mir, dass es totaler Blödsinn sei, an innere Verletzungen zu denken, zumal das Blut viel zu schnell zum Vorschein kam, während es bei inneren Verletzungen ganz sicher etwas länger gedauert hätte. Diese Auskunft habe ich nicht nur als Beruhigung, sondern auch als Tatsache empfunden, und bei einer näheren Kontrolle konnte ich feststellen, dass Bogi beim Aufprall auf's Parkett offensichtlich eine der Schwanzfedern flöten ging, die sich wohl in seinen Hintern gebohrt hatte.
Von diesem Tag an habe ich nie wieder um mich geschlagen, wenn ich von ihm erwischt wurde.
Schönen Tag noch, Gruß, Angela