Hallo Petra,
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Auch wegen der Nachbarn wurde bisher immer hingerannt, was ihn ja nochmehr animierte.
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In der Verhaltensanalyse ist dies der Schlüsselpunkt. Er schreit und jemand läuft hin. Verhalten und Belohnung.
Wenn jetzt die Belohnung ausbleibt, kommt das typische Ausmerzungsverhalten - es wird länger und lauter geschrieen - das muss man Durchhalten, bis das Verhlaten sich auflöst, da es sich nicht mehr lohnt. (es bietet sich die Invesition in Ohropax für Euch und Eure Nachbarn an).
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Das Clickertraining soll mir dabei aber helfen.
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Das wird es, da der Vogel lohnendere Verhaltensweisen lernt.
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So wurde geraten bei einer angehenden Vergesellschaftung (Bubi und Coco) die Tiere öfter allein zu lassen, daß sie sich aneinander gewöhnen können und vom Menschen etwas entwöhnt werden.
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Da bin ich anderer Ansicht. Ihr seid sein Schwarm, er bekommt ein neues Schwarmmitglied und sein alter Schwarm verlässt ihn gleichzeitig. Da ist eine doppelte Stressbelastung. Das kann man für das Tier auch schonender angehen.
Ich habe z.B. meine Tiere immer geclickt und belohnt oder auch einfach gelobt, wenn sie sich einander zuwandten. Bezeichnenderweise, haben sowohl mein älteres Grauenpärchen als auch die Aras zum ersten Mal miteinander geschnäbelt, als sie auf mir sassen. Soviel zum THema alleine lassen und ignorieren.
Stress, und vom Schwarm alleine gelassen zu werden ist in der freien Wildnis lebensbedrohlich, also wir sprechen hier möglicherweise von sehr sehr hohen Lebensangst Stressniveaus, ist einer entspannten Paarbindung nicht unbedingt förderlich.
Schlimmer noch, wenn der Vogel verknüpft:
Neuling = Schwarm verlässt mich. Keine ideale Konstellation für romantische Gefühle.
> Er soll es lernen, mit Coco umzugehen
Das ist dann das Verhalten was belohnt werden muss
>Am Wochenende z.B. ist stundenlang Ruhe im Zimmer
Da könnte man z.B. reingehen und mit einer ganz begeisterten Stimme sagen: "Ihr seid sooo tolle Vögel" (oder was auch immer Ihr sagt, wenn sie was tolles machen)
Es geht darum, den Vogel dabei zu erwischen, wenn was richtig macht. Und das zu belohnen. Wenn Ihr Euch darauf konzentriert, werdet ihr (und der Vogel) merken, dass er bereits sehr viel richtig macht.
Dies geht natürlich über das formelle Clickertraining hinaus, aber die Prinzipien sind die gleichen.
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und zweitens ist es fast 100% sicher, daß sie nicht schreien, wenn wir nicht da sind.
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Damit ist klar, dass Ihr ihn irgendwie fürs Schreien belohnt, wenn ihr da seid. Ihr habt den Vogel ja nicht erst seit letzter Woche (sorry, aber die Wahrheit ist manchmal hart - hilft aber ungemein bei der Lösung des Problems).
Dieses belohnen kann völlig unbewusst sein. Vögel hören ausgesprochen gut. Du brauchst nur im Nebenzimmer genervt zu schnauben und schwups, schon hat er ein Lebeszeichen von Dir bekommen und die Schreierei hat sich gelohnt.
Ich habe das sehr sehr ernst gemeint als ich sagte, dass Ihr ganz genau beobachten sollt was vor und was nach dem Verhalten passiert. Es geht hier um minutiöse Detailbeobachtung! ALso, ran an die Arbeit. Es hilft oft, wenn man alles aufschreibt.
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Er muß aber jetzt mitziehen bei der "Erziehung", sonst bringt es nichts.
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Naja, zumindest wrid er nciht mehr Schreien, wenn DU alleine zu Hause bist. Das sit ja auch schon etwas wert. Und, im Übrigen, wie motivierst Du Deinen Lebensgefährten. Bekommt er etwa Aufmerksamkeit (auch wenn es eine Zurechtweisung ist), wenn er dem Tier dann Aufmerksamkeit schenkt???
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Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Vögel das dann überhaupt noch Verbindung mit dem Schreien bzw. der Ruhe bringen und nicht doch lieber mit z.B. einer Tätigkeit, die sie gerade in Ruhe tun.
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Aber das ist doch genau der Punkt. Du ersetzt das Schreien mit Tätigkeiten, die für Dich angenehm sind. Du erwartest ja auch nciht von einem dreijährigen Kind, dass es still sitzt und nichts tut. Hey, das erwartet man ja noch nicht einmal von den meisten Erwachsenen.
Es gibt so vile akzeptable Beschäftigungen, die alle statt des Schreiens belohnt werden können.
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Er spricht kaum.
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Wenn er ein einziges angenehmes Wort sagt oder auch nur einen einzigen angenehmen Laut von sich gibt, dann reicht das völlig.
Sobald er also was nettes sagt, lass alles stehen und liegen und renne zu ihm hin, und gibt ihm einen Riesen-Lieblinigs-Leckerbissen.
Dann geh wieder. Er wird sicherlich sein altes Repertoire ausprobieren, dass ja bislang funktioniert hat. Das ignorierst Du natürlich und wartest wieder bis er das Wort sagt.
Und sofort rennst Du wieder zu ihm hin, etc. pp.
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ich springe dann wieder nur nach seiner Pfeife.
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Nein, nein, nein. Du bist in Kontrolle. Du entscheidest was belohnt wird.
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Gibt es da einen Unterschied?
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Ohhhh jaaaa. Ich habe zwar selbst keine Kakadus, aber eine Bekannte von mir hat welche und da ist das Verhalten sehr vergleichbar mit meinen Aras, oder kleinen Kindern. Es gibt dieses fast hysterische Schreien, was völlig ausser Kontrolle gerät. Und es gibt ein zwei Laute Rufen und dann wieder Ruhe.
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Habe es auch schon mit Bachblüten-Tropfen unterstützend versucht, leider ergebnislos.
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....denn dafür müsstest Du den Grund fürs Schreien wissen. Und da Du nicht in seinen Kopf hineingucken kannst........
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Er schreit sogar schon, da fährt mein Lebensgefährte erst unten in die Garage im Hof.
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Also wenn Du zu Hause bist?
Dann bewaffne Dichi mal mit Clicker, Leckerbissen und Handy (oder hast DU auch ein Hundegehör
), damit Du weisst,d ass er kommt, bevor er kommt. Und dann beschäftige Dich ganz intensiv mit ihm, genau zu der Zeit, wenn Dein Lebensgefährte nach Hause kommt.
Appropos Dominanz: Neuere Studien zeigen, dass es Dominanz so bei Papageien nicht gibt. Es gibt keine Hackordnung, kein Alphatier und schon gar keine Höhendominanz. Also vorsicht mit den Interpretationen warum der Vogel tut was er tut. Das steht Dir nur bei der Analyse und der Lösung des Problems im Weg.
Beste Grüße,
Ann.