Moin moin,
der gesunde Menschenverstand und auch alle Erfahrungswerte/Untersuchungen von Tierärzten/Pflegestellen zeigen, dass Nestlinge, die natürlicherweise mit Raupen und anderen weichen, stark protein- und wasserhaltigen Insekten gefüttert werden, massiv durch das angebotene Winterfutter geschädigt bzw. umgebracht werden.
Ich denke, dass dadurch wesentlich mehr Bruten zugrunde gehen als durch schlechtes Wetter und Prädatoren. Hier ist es auch jedes Jahr dasselbe Spiel, uneinsichtige Nachbarn füttern das ganze Jahr talggetränkte Haferflocken, Knödel, Erdnussbruch und anderes ungeeignetes Futter. Ich sehe doch mit eigenen Augen die Vogeleltern mit diesem scheiß Zeug zum Nest fliegen, die Nestlinge damit füttern und kurz darauf wird es still und die Brut ist tot. Wenn die Nestlinge schon recht stark verwest sind, findet man sogar die unverdaulichen Futterbestandteile wie Nussstückchen und Sonnenblumenkerne zwischen den Knochenresten.
Sterbende und frisch tote Nestlinge wurden schon zigfach tierärztlich untersucht und dabei fand man ein komplett verstopftes, entzündetes Verdauungssystem, voll von dem unverdaulichen Zeug was im Endstadium schon in Fäulnis übergeht und einen extrem langsamen qualvollen Tod der Nestlinge bedeutet.
Hm...ich vertraue eher der Wissenschaft, als dem "angeblich" gesunden Menschenverstand.
Die sagt im übrigen zwar, dass Winterfütterung den Bruterfolg oft negatv beeinflusst, aber nicht, dass Fettfutter bei der Aufzucht schadet.
Hallo Ingo,
ich möchte mal bitte die wissenschaftlichen Untersuchungen sehen, die belegen, dass die Nestlinge insektivorer Vogelarten durch die Fütterung mit Winterfutter wie Rindertalg, Meisenknödeln, Erdnussstücken etc. nicht geschädigt werden.
Du schmeißt da etwas ganz arg durcheinander. Der Bruterfolg vieler Vogelarten wird allein durch die Winterfütterung
im Winter schon negativ beeinflusst. Die Gabe dieses Winterfutters auch zur Brutzeit ist gar nicht Gegenstand dieser Untersuchungen. Wer sollte solche Tierversuche auch machen wobei Nestlinge geschützter Arten einem qualvollen Tod ausgesetzt werden.
Durch die vielen uneinsichtigen Winterfütterer zur Brutzeit ist draußen ein riesiges Freilandlabor.
Als Biologe und Terrarianer sollte Dir das doch alles bewusst sein.
Fütterst Du Deine Reptiliennachzuchten mit Rindertalg und Fettflocken oder gibst Du Deinen Graupis zur Aufzucht Meisenknödel, Rindertalg und Fettflocken aus dem Supermarkt.
Zum Glück trifft es fast nur die häufigeren Arten wie Kohl- und Blaumeise, Kleiber, Buntspecht, Star von denen Exemplare zuwandern können aus Gegenden wo sie noch Bruterfolg haben. Dadurch sieht es für den Laien immer so aus als wäre Alles in bester Ordnung.
Schön ist das Ganze trotzdem absolut nicht und nur weil es Wildvögel sind, die niemandem gehören, muss man das nicht so lapidar abtun und mit irgendwelchem rausgekramten Halbwissen diskutieren, während man den Vögeln in der eigenen Voliere natürlich die beste Versorgung auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angedeihen lässt.
Wenn man den Vögeln draußen zur Brutzeit durch schwierige Phasen helfen möchte, gibt es super Möglichkeiten wie das Anbieten von gefrosteten, frisch aufgetauten Insekten wie Mehlwürmer, Buffalowürmer, Pinkimaden, Heimchen oder auch lebende Insekten wie Mehlwürmer, Buffalowürmer etc., die man vorher z. B. mit Möhren, Löwenzahn, Fischfutterflocken etc. gut angefüttert hat. Die frischen Insekten können die Nestlinge gut verwerten und damit kalte, nahrungsarme Phasen überstehen. Zusätzlich suchen die Altvögel immer noch Insekten in der Natur wodurch die Nestlinge auch die Nährstoffe erhalten, die man mit den zugefütterten Insekten nicht anbieten kann. In dieser Form kann man optimal helfen, gerade Arten wie Haus- und Feldsperling, die immer seltener werden weil sie in der ausgeräumten und asphaltierten Landschaft viel zu wenig Aufzuchtfutter für ihre Jungen finden.
@Sammyspapa : die Kästen sollten umgehend komplett ausgeräumt werden, wenn klar ist, dass die Brut tot ist. Kästen mit verwesenden Nestlingen sind für die Vögel unbrauchbar und werden gemieden. Mit etwas Glück fangen die Vögel dann noch mal eine Ersatzbrut an, die vielleicht mehr Glück hat. Ein neues, sauberes Nest haben sie in wenigen Tagen fertig.
Liebe Grüße
Thomas