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Katrin29
Neuling
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Hallo,
manche Dinge sind zu spannend, um sie nicht weiterzuerzählen. Deshalb möchte ich Euch an der Geschichte "meiner" Rotschwänzchen auf meinem Balkon teilhaben lassen:
Freitag, 19. Juni 2009
Seit einigen Tagen wunder’ ich mich, warum ich so regen Vogelbesuch auf dem Balkon habe. Fast wie im Winter – finden die nicht zu fressen?
Heute seh’ ich ein Rotschwänzchenweibchen auf dem Balkongeländer sitzen mit einem Grashalm im Schnabel. Und ehe ich mich’s versehe, fliegt sie in die Balkonecke.
Natürlich muss ich nachschauen. Baut sich doch tatsächlich ein Rotschwänzchenpärchen ein Nest in meinem Blumenkasten!
Was nun? Weiterbauen lassen? Verscheuchen? Schließlich ist Sommer und ich will meinen Balkon nutzen.
Samstag, 20. Juni 2009
Ich bin zu dem Schluss gekommen, mich öfters auf dem Balkon zu zeigen und die zwei selbst entscheiden zu lassen, ob sie hier brüten wollen oder nicht.
Sonntag, 21. Juni 2009
Der Nestbau geht weiter. Nun wird bereits die Federpolsterung eingebaut.
Ich habe meinen Stammplatz auf dem Balkon geräumt und mich auf der anderen Seite eingerichtet. Das ist weiter vom Nest weg.
Dienstag, 23. Juni 2009
3 Eier! Das ging ja schnell.
Donnerstag, 25. Juni 2009
Ich freunde mich nun mit Frau Rotschwänzchen an.
Laut redend sich der Balkontür nähern, um sie nicht zu verschrecken und sich langsam in die andere Ecke des Balkons verdrücken – immerhin verlässt sie nicht fluchtartig das Nest, auch wenn sie mich ständig beobachtet.
Herr Rotschwänzchen lässt sich in der Nähe nicht blicken.
Freitag, 26. Juni 2009
Jetzt liegen 4 Eier im Nest.
Ich verbringe den Abend auf dem Balkon.
Ungefähr einmal in der Stunde verlässt Frau Rotschwänzchen das Nest für 5 bis 10 Minuten.
Da kann ich endlich mal meine Tomaten gießen.
Einmal erwischt mich Frau Rotschwanz beim Zurückkommen dabei, wie ich in das Nest schaue. Zwar ruhig aber mit eindeutiger Angriffshaltung und hektischem Flügelschlagen zwingt sie mich zum Rückzug.
Samstag, 27. Juni 2009
Heute habe ich es mit Wäscheaufhängen versucht. Die Bettwäsche hat meine neue Mitbewohnerin noch ertragen, aber das Betttuch war vielleicht doch etwas zu groß. Sie fliegt lieber davon, aber ohne Drohgebärden.
Montag, 29. Juni 2009
Heute sitze ich ruhig in meinem Stuhl während Frau Rotschwänzchen von ihrem Ausflug zurückkommt. Sie beobachtet mich mehrere Minuten und scheint zu überlegen, ob sie mir den Nistplatz verraten soll. Ich bewege mich nicht. Schließlich fliegt sie wieder zum Nest.
Nach dem zweiten Ausflug überlegt sie nicht mehr so lange. Anscheinend stelle ich doch keine Gefahr dar.
Herr Rotschwanz scheint anderer Meinung zu sein.
Ich schrecke von meinem Buch auf, als er angeflogen kommt, mich sieht und mit lautem Gezeter davonfliegt. Sofort kommt er zurück, warnt seine ruhig brütende Partnerin lautstark vor der Gefahr und scheucht sie auf. Noch ein Kontrollblick ins Nest und er ist verschwunden.
Nach ein paar Minuten kommt Frau Rotschwänzchen zurück und brütet ruhig weiter.
Dienstag, 30. Juni 2009
Herr Rotschwanz stattet uns wieder einen Besuch ab. Anflug – Hektik machen – Schimpfen und wieder wegfliegen.
Frau Rotschwänzchen übernimmt nach einigen Minuten wieder das Brüten.
Mittwoch, 01. Juli 2009
Gleiches Spiel: Anflug – Partnerin aufscheuchen und wieder wegfliegen. Aber diesmal ohne Schimpfen.
Heute habe ich auf dem Balkon gekehrt. Habe mich dabei normal bewegt. Frau Rotschwänzchen beobachtet mich zwar, aber der Kopf ist nicht mehr so hoch erhoben wie am Anfang.
Donnerstag, 02. Juli 2009
Eines der vier Eier wird rosa, während die anderen eher weiß sind. Ist das normal?
Freitag, 03. Juli 2009
Ich habe meine Einschätzung über das Verhalten Herrn Rotschwanz’ geändert: Mir schien es jetzt eher wie ein Abholen auszusehen. Der Vorgang geht inzwischen viel ruhiger vor sich, Frau Rotschwänzchen fliegt sofort mit und kehrt nach einigen Minuten wieder zurück.
Samstag, 04. Juli 2009
Heute habe ich wieder Wäsche aufgehängt. Trotz, dass ich kaum einen Meter vor dem Nest hantiere, bleibt Frau Rotschwänzchen ruhig auf dem Nest sitzen und beobachtet mich.
Sonntag, 05. Juli 2009
Gut, dass ich heute Vormittag zu Hause bin. Ich wundere mich über das Geflattere am Nest. Als ich nachschaue, steht Frau Rotschwänzchen am Nest.
Kurze Zeit danach wieder Flügelschlagen. Was macht sie da? Bessert sie das Nest aus?
Als ich wieder nachschaue, hängt sie in der Luft. Sie hat sich mit dem Flügel im Nest verfangen und kann nicht mehr fort. Vorsichtig befreie ich den Vogel und setzt ihn in das Nest. Bewegungslos und ganz still lässt sie sich helfen. Kurze Zeit später fliegt sie endlich fort.
Ich schneide das losgerissene Material vom Nest und beschaue es mir genauer. Sieht aus wie Haare oder Plastikfäden. Beim Abbrennen zeigt es sich: es sind Haare, lange, relativ derbe und helle und damit ein Glück nicht von mir. Tierhaare?
Wie wäre die Geschichte in der Natur ausgegangen?!
Abends holt Herr Rotschwanz sein Weibchen wieder ab.
Ich beobachte dies bisher immer nur abends und immer nur einmal. Wüsste gern, was das zu bedeuten hat.
Dienstag, 07. Juli 2007
Das vierte Ei zeichnet sich immer mehr von den anderen ab.
Ich mache mir langsam Gedanken, ob das vielleicht ein Kuckucksei sein könnte.
Habe im Internet recherchiert: ein Rotschwänzchen brütet 19 Tage, ein Kuckuck nur 12. Wenn also übermorgen der erste Vogel schlüpft, muss ich mich entscheiden. Greif’ ich ein oder nicht? Wer ist mehr „wert“ 3 Rotschwänzchen oder ein Kuckuck?
Donnerstag, 09. Juli 2007
3 Vögelchen sind geschlüpft! Und ein Ei liegt noch im Nest.
Völlig hilflos krabbeln sie übereinander. Und der dünne schwarze Flaum ist sogar noch feucht. Ich muss das Schlüpfen knapp verpasst haben. Beim zweiten Mal Gucken streckt eines der Vögelchen seinen Kopf in die Höhe, benutzt aber sein Geschwisterchen, um sich abzustützen.
Die Eierschalen scheinen die Eltern schon entsorgt zu haben – sie liegen nicht im Nest und auch nicht auf dem Balkon. Wäre ja auch zu offensichtlich für Nesträuber, wenn man die Schalen in der Nähe vom Nest liegen lässt. Ganz schön clever.
Mir fehlt zwar der Vergleich, aber ich glaube, das vierte Ei ist eines der hellen. Also doch kein Kuckuck? Jedenfalls war die Brutzeit 16 Tage.
Herr Rotschwanz beteiligt sich jetzt intensiv an der Fütterung, das Wärmen der Kleinen übernimmt aber noch immer Frau Rotschwänzchen allein.
es geht bald weiter ...
manche Dinge sind zu spannend, um sie nicht weiterzuerzählen. Deshalb möchte ich Euch an der Geschichte "meiner" Rotschwänzchen auf meinem Balkon teilhaben lassen:
Freitag, 19. Juni 2009
Seit einigen Tagen wunder’ ich mich, warum ich so regen Vogelbesuch auf dem Balkon habe. Fast wie im Winter – finden die nicht zu fressen?
Heute seh’ ich ein Rotschwänzchenweibchen auf dem Balkongeländer sitzen mit einem Grashalm im Schnabel. Und ehe ich mich’s versehe, fliegt sie in die Balkonecke.
Natürlich muss ich nachschauen. Baut sich doch tatsächlich ein Rotschwänzchenpärchen ein Nest in meinem Blumenkasten!
Was nun? Weiterbauen lassen? Verscheuchen? Schließlich ist Sommer und ich will meinen Balkon nutzen.
Samstag, 20. Juni 2009
Ich bin zu dem Schluss gekommen, mich öfters auf dem Balkon zu zeigen und die zwei selbst entscheiden zu lassen, ob sie hier brüten wollen oder nicht.
Sonntag, 21. Juni 2009
Der Nestbau geht weiter. Nun wird bereits die Federpolsterung eingebaut.
Ich habe meinen Stammplatz auf dem Balkon geräumt und mich auf der anderen Seite eingerichtet. Das ist weiter vom Nest weg.
Dienstag, 23. Juni 2009
3 Eier! Das ging ja schnell.
Donnerstag, 25. Juni 2009
Ich freunde mich nun mit Frau Rotschwänzchen an.
Laut redend sich der Balkontür nähern, um sie nicht zu verschrecken und sich langsam in die andere Ecke des Balkons verdrücken – immerhin verlässt sie nicht fluchtartig das Nest, auch wenn sie mich ständig beobachtet.
Herr Rotschwänzchen lässt sich in der Nähe nicht blicken.
Freitag, 26. Juni 2009
Jetzt liegen 4 Eier im Nest.
Ich verbringe den Abend auf dem Balkon.
Ungefähr einmal in der Stunde verlässt Frau Rotschwänzchen das Nest für 5 bis 10 Minuten.
Da kann ich endlich mal meine Tomaten gießen.
Einmal erwischt mich Frau Rotschwanz beim Zurückkommen dabei, wie ich in das Nest schaue. Zwar ruhig aber mit eindeutiger Angriffshaltung und hektischem Flügelschlagen zwingt sie mich zum Rückzug.
Samstag, 27. Juni 2009
Heute habe ich es mit Wäscheaufhängen versucht. Die Bettwäsche hat meine neue Mitbewohnerin noch ertragen, aber das Betttuch war vielleicht doch etwas zu groß. Sie fliegt lieber davon, aber ohne Drohgebärden.
Montag, 29. Juni 2009
Heute sitze ich ruhig in meinem Stuhl während Frau Rotschwänzchen von ihrem Ausflug zurückkommt. Sie beobachtet mich mehrere Minuten und scheint zu überlegen, ob sie mir den Nistplatz verraten soll. Ich bewege mich nicht. Schließlich fliegt sie wieder zum Nest.
Nach dem zweiten Ausflug überlegt sie nicht mehr so lange. Anscheinend stelle ich doch keine Gefahr dar.
Herr Rotschwanz scheint anderer Meinung zu sein.
Ich schrecke von meinem Buch auf, als er angeflogen kommt, mich sieht und mit lautem Gezeter davonfliegt. Sofort kommt er zurück, warnt seine ruhig brütende Partnerin lautstark vor der Gefahr und scheucht sie auf. Noch ein Kontrollblick ins Nest und er ist verschwunden.
Nach ein paar Minuten kommt Frau Rotschwänzchen zurück und brütet ruhig weiter.
Dienstag, 30. Juni 2009
Herr Rotschwanz stattet uns wieder einen Besuch ab. Anflug – Hektik machen – Schimpfen und wieder wegfliegen.
Frau Rotschwänzchen übernimmt nach einigen Minuten wieder das Brüten.
Mittwoch, 01. Juli 2009
Gleiches Spiel: Anflug – Partnerin aufscheuchen und wieder wegfliegen. Aber diesmal ohne Schimpfen.
Heute habe ich auf dem Balkon gekehrt. Habe mich dabei normal bewegt. Frau Rotschwänzchen beobachtet mich zwar, aber der Kopf ist nicht mehr so hoch erhoben wie am Anfang.
Donnerstag, 02. Juli 2009
Eines der vier Eier wird rosa, während die anderen eher weiß sind. Ist das normal?
Freitag, 03. Juli 2009
Ich habe meine Einschätzung über das Verhalten Herrn Rotschwanz’ geändert: Mir schien es jetzt eher wie ein Abholen auszusehen. Der Vorgang geht inzwischen viel ruhiger vor sich, Frau Rotschwänzchen fliegt sofort mit und kehrt nach einigen Minuten wieder zurück.
Samstag, 04. Juli 2009
Heute habe ich wieder Wäsche aufgehängt. Trotz, dass ich kaum einen Meter vor dem Nest hantiere, bleibt Frau Rotschwänzchen ruhig auf dem Nest sitzen und beobachtet mich.
Sonntag, 05. Juli 2009
Gut, dass ich heute Vormittag zu Hause bin. Ich wundere mich über das Geflattere am Nest. Als ich nachschaue, steht Frau Rotschwänzchen am Nest.
Kurze Zeit danach wieder Flügelschlagen. Was macht sie da? Bessert sie das Nest aus?
Als ich wieder nachschaue, hängt sie in der Luft. Sie hat sich mit dem Flügel im Nest verfangen und kann nicht mehr fort. Vorsichtig befreie ich den Vogel und setzt ihn in das Nest. Bewegungslos und ganz still lässt sie sich helfen. Kurze Zeit später fliegt sie endlich fort.
Ich schneide das losgerissene Material vom Nest und beschaue es mir genauer. Sieht aus wie Haare oder Plastikfäden. Beim Abbrennen zeigt es sich: es sind Haare, lange, relativ derbe und helle und damit ein Glück nicht von mir. Tierhaare?
Wie wäre die Geschichte in der Natur ausgegangen?!
Abends holt Herr Rotschwanz sein Weibchen wieder ab.
Ich beobachte dies bisher immer nur abends und immer nur einmal. Wüsste gern, was das zu bedeuten hat.
Dienstag, 07. Juli 2007
Das vierte Ei zeichnet sich immer mehr von den anderen ab.
Ich mache mir langsam Gedanken, ob das vielleicht ein Kuckucksei sein könnte.
Habe im Internet recherchiert: ein Rotschwänzchen brütet 19 Tage, ein Kuckuck nur 12. Wenn also übermorgen der erste Vogel schlüpft, muss ich mich entscheiden. Greif’ ich ein oder nicht? Wer ist mehr „wert“ 3 Rotschwänzchen oder ein Kuckuck?
Donnerstag, 09. Juli 2007
3 Vögelchen sind geschlüpft! Und ein Ei liegt noch im Nest.
Völlig hilflos krabbeln sie übereinander. Und der dünne schwarze Flaum ist sogar noch feucht. Ich muss das Schlüpfen knapp verpasst haben. Beim zweiten Mal Gucken streckt eines der Vögelchen seinen Kopf in die Höhe, benutzt aber sein Geschwisterchen, um sich abzustützen.
Die Eierschalen scheinen die Eltern schon entsorgt zu haben – sie liegen nicht im Nest und auch nicht auf dem Balkon. Wäre ja auch zu offensichtlich für Nesträuber, wenn man die Schalen in der Nähe vom Nest liegen lässt. Ganz schön clever.
Mir fehlt zwar der Vergleich, aber ich glaube, das vierte Ei ist eines der hellen. Also doch kein Kuckuck? Jedenfalls war die Brutzeit 16 Tage.
Herr Rotschwanz beteiligt sich jetzt intensiv an der Fütterung, das Wärmen der Kleinen übernimmt aber noch immer Frau Rotschwänzchen allein.
es geht bald weiter ...