Hallo Vuki,
ich denke, es wird.
Der Vorbesitzer hatte wohl mal 200 Vögel (sagte er) und auch Fachwissen.
Irgendwie war das Goldbrüstchen wohl das letzte Überbleibsel davon und stand nun (ich weiß nicht wie lange) in dem kleinen Käfig in der Arztpraxis.
Ich weiß, daß der VB als Dorfarzt im Dauerstress lebt und vermute, er hätte eine Vogelkrankheit trotzdem erkannt und behandelt. Daher habe ich auch auf die Quarantäne verzichtet...
Ich habe Theorien zum Plustern, natürlich könnten die auch totaler Nonsens sein:
Wenn der Vogel, wie ich schätze, 2 Jahre in einem Käfig zugebracht hat, der kaum größer war als DIN-A4 und nur hüpfen konnte, dürfte sich Muskulatur zurückentwickelt haben, mit Rückwirkungen auf den Stoffwechsel (mager).
Wenn so ein Vogel plötzlich in einer
Voliere sitzt, könnte man davon ausgehen, daß er die ersten Tage nach dem Fliegen gut groggy ist. Sollte ich jetzt eine halbe Stunde joggen müssen, würde ich vielleicht tot umfallen, mindestens aber mal die Flügelchen hängen lassen...
Die andere Theorie geht dahin, daß wenn er in der Sonne sitzt und sich plustert, die UV-Strahlung besser auf die Haut trifft. Vielleicht ist es ein instinktives Verhalten *hoff*
Insgesamt frisst er gut (aber nur kleinkörniges Futter, den Rest rührt er nicht an), schafft das Entspelzen und schluckt auch.
Baden tut er nie. Als ich ihn abgeholt habe, war der Käfigboden etwa 2 cm hoch mit Vogelfutter und Spelzen bedeckt, Wasser habe ich gar nicht gesehen. Der VB hat aber ein Vogelbad erwähnt, daß der Kleine gewohnt sei und die Befürchtung geäußert, er könne das Wasser ggf. im neuen Käfig nicht finden (hat er aber).
90% des Tages ist der Kleine sehr aktiv, die restliche Zeit ruht er (und ist auch nur dann geplustert) meist sitzt er dabei so nahe wie möglich an Heizung und Fenster (Sonnenlicht).
Ich hoffe, Licht, Pflege und Zeit tun das Ihre. Jedenfalls hatte ich den Kurzen die letzten Tage etwa 16 Stunden täglich im Blick (er steht bei mir im Büro) und ich kriege so ziemlich alles mit, was in der
Voliere passiert).
Ich fliege jetzt gleich eine Woche nach Spanien, in der Zeit schaut meine Frau nach ihm und schreibt ggf. auch unter diesem Nick. Ich nehme derweil mein Prachtfinkenbuch mit und habe endlich mehr Zeit zum Lesen und Lernen.
Wenn ich wieder zurück bin, will ich eine 300 x 270 x 80 cm große Flugvoliere bauen (begehbar). In meinem Kopf ist sie schon fertig, nur Fragen der Reinigung stellen sich mir noch.
Es soll ein riesiger Zwetschgenbaum-Naturast rein, ein Sprudelstein mit Wasserbecken, das ich so füllen will, daß man zwar daran trinken kann, aber nur schwer Kot hereinfallen kann, eine Bambus oder Schilfecke, eine Sandfläche und ein Drittel mit niedrigem, dichtem Pflanzenbewuchs. Der Boden soll aus etwa 30 cm hohem Kies/Sand und Erde/Rindenmulch bestehen.
Ich will etwas Gras sähen.
Da ich früher große Terrarien hatte, habe ich schon etwas Erfahrungen, was geht und was nicht - nur habe ich Zweifel, ob mir die Vögel nicht die Bepflanzung wegfressen.
Oben hinein sollen 2-3 Tagesichtlampen und wahrscheinlich eine bei Bedarf zuschaltbare Wärmelampe mit einem Schutzgeflecht aus Draht. Wenn ich vorne und hinten Thermometer installiere, kann ich die Lampe mit einer Zeitschaltuhr so in Intervallen heizen lassen, daß eine gleichmäßige Temperatur gegeben ist. Durch den Bewuchs regelt sich dann auch die Luftfeuchtigkeit, ohne daß es irgendwo zum Nässestau kommt.
Wenn mir der Kleine überlebt und sich sein Zustand deutlich bessert, wäre das für mich ein Zeichen, daß er richtig gehalten wird.
Dann sollen eine Henne, ein Orangenbäckchen-Pärchen und ein Schmetterlingsfinken-Pärchen dazukommen (vielleicht auch je zwei, das überlege ich mir noch in Ruhe).
Auf jeden Fall bleibe ich euch hier im Forum noch eine Weile erhalten
Liebe Grüße
Markus