Für die Küken ist die
Handaufzucht mit einer ganzen Reihe von Problemen verbunden, die teils durch die
Fütterungstechnik, vor allem aber auch durch die Art der Aufzucht durch „artfremde Eltern“ bedingt
werden
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Gravierender für den betroffenen Vogel sind jedoch Probleme, die durch Störungen der Verhaltensentwicklung
entstehen. Dabei sind verschiedene Verhaltenskreise betroffen. Mittlerweile gibt es eine
Reihe von Studien, die diese Störungen wissenschaftlich belegen.
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Die beschriebenen Störungen der Verhaltensentwicklung sind als Leiden im Sinne des Tierschutzgesetzes
zu bewerten. Leiden sind alle nicht bereits vom Begriff des Schmerzes umfassten Beeinträchtigungen
des Wohlbefindens. Verhaltensstörungen sind wesentliche Indikatoren für Leiden. Bei Papageien sind
dies besonders Verhaltensstörungen wie Federrupfen, Schreien und Bewegungsstereotypien. Bei den
meisten isoliert handaufgezogenen Papageien sind diese Verhaltensstörungen derart ausgeprägt, dass
eine den Anforderungen des § 2 entsprechende Haltung nicht mehr möglich ist. Dies stellt eine nach Art,
Intensität und Dauer so gewichtige Beeinträchtigung des Wohlbefindens dar, dass bei diesen Tieren von
länger andauernden, meist lebenslangen erheblichen Leiden auszugehen ist.
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Von allen
Aufzuchtmethoden ist die Naturbrut am vogelgerechtesten.