Hallo Sandra und alle,
klar habe ich gegooglet. Aber mehr als "30/40-50" kommt dabei nicht heraus.
> Ich habe mal einen sehr interessanten Bericht übér die nachweislich ältesten Papageien gelesen, soweit ich mich jetzt richtig erinnerer waren das 2 62 jährige Aras in einem Lononer Zoo.
Glaube ich nicht. Da gibt es sicher ältere. Einer Bekannten von uns ist ein Grauer gestorben, der nachweislich 60+x Jahre alt war (x = das Alter, das er zum Zeitpunkt des Wildfangs schon hatte). Und dieses Jahr ist der Papagei von Winston Churchill gestorben, der angeblich 104 geworden sein sollte. Zumindest aber 67+x, denn dieser Vogel wurde erwiesenermaßen 1937 gekauft. Leider verschwiegen die Pressemeldungen, um welche Art es sich handelte. Und bei Kakadus dürfte es den einen oder anderen geben, der die magischen 100 Jahre überschritten hat.
> Der Auto allerdings berichtet auch weiteres, das ab einen Alter von 40 Jahren bereits erte markante "Alterserscheinungen) auftreten können, wie dünne Haut,teilweise schlechteres Gefiederwachstum und enorme Belastung der Mauser (Abmagerung), Gicht,Grauer Star , Flugunfähigkeit, Gelenkstarre usw.
Klar. Tiere leiden genauso unter 'Altersverschleiß' wie Menschen. Gicht, Arthrose, Herzschwäche, Arterienverkalkung... So ist das Leben ;-) Der Graue Star ist aber altersunabhängig. Man weiss nicht genau, woher er kommt, aber anscheindend spielen dabei Infektionen eine Rolle. Sowas kann Mensch auch schon im Jugendalter bekommen, und in manchen Regionen der Welt ist er ja extrem verbreitet.
> und seine Bewegungen wirken sehr langsam und teilweise Tolpatschig.
Besagter 60jähriger Grauer war natürlich auch deutlich mitgenommen. Hat seine Tage nur noch verdöst und sich kaum bewegt. Nur, wenn ihn ein Mensch ansprach, war er noch zu einer kurzen akustischen Reaktion bereit. Unserer, der 33+x ist, ist auch nicht mehr der schnellste und braucht viel Schlaf...
Das 'Meinungsbild' von Ärzten und Bekannten ist bei mir ähnlich wie von euch beschrieben. Hiesige Nachzuchten leben offenbar deutlich kürzer als Wildfänge (20 Jahre sind da wohl schon sehr gut); aber keiner mag eine Vermutung darüber abgeben, warum das so ist. Bei Wellis ist das ja schon lange so, weil sie völlig 'kaputt gezüchtet' sind. Aber bei Grauen?
Dass Wildfänge in Gefangenschaft so alt werden, finde ich weniger schwer erklärlich. Sie haben keine Feinde, werden bei jedem Krankheitsanzeichen zum Doktor getragen, und müßten daher ihre wildlebenden Verwandten um lange Zeit überleben. Wenn sie nicht völlig falsch gehalten / ernährt werden. Ausserdem gehe ich mal davon aus, dass ein Geier, der zu den 10-20% gehört, die in ihrer Jugend die Qualen von Fang und Transport überlebt haben, schonmal eine gute Konstitution mitbringt. Sozusagen der Wildfang als 'Ausleseprozess'.
Wie auch immer, 'repsärentativ' ist das alles nicht. Dass wir mehr von alten Wildfängen berichten können (die jung gestorbenen sind sicher schon vergessen) als von alten Nachzuchten (so alt sind die noch nicht, weil die Nachzucht im großen Umfang halt noch nicht so lange existiert), erscheint mir schlüssig. Überhaupt nicht schlüssig ist mir, dass man offenbar über die 'natürliche' Lebenserwartung im Freiland wenig weiss. Sehr seltsam: seit Jahrhunderten fängt und exportiert man die Viecher. Aber scheinbar hat es bisher niemand für nötig gehalten, deren Wildleben intensiv zu erforschen :-(
Viele Grüße,
Stefan