Hallo Azrael...
im prinzip hast du recht mit click und treat...aber das ist ein bisschen mehr drannwelches wichtig ware zu wissen damit man nicht ein ungewolltes benehmen verstarkt...
was wichtig ist fur den mensch zu verstehen ...wie schwer es ist fur einen vogel zu verstehen was man von ihm will...und das er kooperieren soll.
Ich gebe die ein beispiel;
ich war mit einer freundin in frankreich, bei dijon fur ein 4 tage atelier mit susan friedman...
die klevere frau um uns zu zeigen wie schwer es ist unser ziel dem vogel verstandlich zu machen, hat eine participantin anstatt eine vogels benutzt.
Daniele, die erwahlte, wartete ausserhalb des zimmers als susan uns das spiel erklarte. Kein anderes signal sollte aus dem zimmer kommen ausser clickern.
Das ziel war Daniele dazu zu bringen eine plastikflasche, die irgendwo auf einem tisch stand, in die hand zu nehmen.
Daniele wusste auch das jedes mal das clickern 5 $ (treat) auf ihr bankonto brachten was hiess das sie immer naher einem ihr unbekannten ziel kam. Das war schon ein vorteil mehr als die vogel haben die am fang bestimmt nicht verstehen, das sie belohnt werden.
Wenn sie manchmal richtig nah dem ziel kam bekam sie sogar einen doppelclick ohne jegliche lachelen von Susan.
Daniele, die naturlich freiwilig mitmachen wollte, war total traumatisiert... sie verstand nicht was vorging denn wir durften naturlich keine reaktion zeigen...also keine andere clues als click. Sie kannte das ziel nicht und musste wie eine blinde nur nach dem clicken rausfinden was man von ihr wollte.
Daniele, wusste nicht was von dem spiel zu erwarten, es hat ihr nicht gefallen weil zu viel stress .
Fur mich und die anderen participanten war es eine fantastische lecon ...dem vogel geht es genauso....
Deswegen ist es wichtig die richtigen signale zu geben die zum ziel fuhren und alle anderen mussen wegbleiben.
Das kann ich schon nachvollziehen (habe das selbst mal mit Freunden ausprobiert).
Aber es gibt einen Unterschied: Der Vogel lernt erst Click = Leckerli und dann clickt man ja nur, wenn der Vogel etwas macht, also der Vögle sitzt im Normalfall nicht da und probiert, was denn nun das richtige Verhalten ist, sondern man fängt einfach an zu clicken, wenn er das richtige Verhalten zeigt.
Vergleichbar wäre das mMn damit, dass man jemandem hilft etc. und unerwartet dafür eine Belohnung (Lächeln, Dank, Geschenk, Geld) erhält - und motiviert ist, wieder oder intensivier zu helfen.
Normalerweise baut man die Übung mit dem Vogel auch auf und überlegt sich vorher, wie man ihn am besten zu einer Handlung bringen kann.
Die von Dir erwähnte Übung war viel zu Komplex (bei mir war das auch der Fall!).
Das würde man keinem Vogel oder Hund in der ersten Sitzung zumuten, auch keinem erfahrenen.
Wenn man ernsthaft clickern würde, hätte man vermutlich aufgebaut: Laufen -> Kommando, die Richtung wechseln (links, rechts) -> Kommando, die Hände bewegen -> Kommando, etwas anfassen -> Kommando, etwas festhalten -> Kommando, etwas hochnehmen -> Kommando
und dann hätte man erst die Flasche hingestellt, und im Falle eines Vogels hätte man eine Annäherung an die Flasche gemacht (Angst vor der Falsche nehmen, auf die Flasche zugehen, vermutlich mit Kommandos "laufen, Richtung ändern" und dann "Gegenstand berühren, festhalten, hochnehmen" oder eben, wenn diese Kommandos nicht etabliert wären, hätte man mehrere Sitzungen zum Üben dieser Handlungen verwendet und alles belohnt, was der Proband mit der Flasche macht (hinsehen, sich hinwenden, hingehen, Bewegungen vor der Falsche, berühren, festhalten, hochheben, mit dem Deckel speilen, mit der anderen Hand berühren, öffnen).
Man kann aber aus solchen Übungen lernen, das Training vorher zu durchdenken und in kleinen Schritten vorzugehen.
Ich persönlich glaube, dass bestimmte Vögel bestimmte Verhaltensweisen alleine nicht lernen können, weil sie nicht auf den Gedanken kommen, etwas in der Richtung auszuprobieren.
Z.B. gibt es Wellensittiche, die hüpfen auf dem Boden und andere laufen. Es dürfte schwer sein, einem Vogel, der nicht von sich aus hüpft, dieses beizubringen (eventuell könnte man anfangen mit Hüpfen von der einem Sitzplatz etwas über der Oberfläche auf den Boden, aber ob der Vogel das dann auch mal auf dem Boden probiert...
).
Ich konnte z.B. Calsey kein "Füßchenheben" beibringen, weil sie immer sprang und nicht auf die Hand oder einen Ast
stieg. Sie kam nicht dazu, einen Fuß einzeln zu heben, und hätte das nicht gelernt, wenn sie es nicht beim Partner gesehen hätte.
Beim Menschen könnte man solche Übungen dazu nutzen, den Teilnehmern beizubringen, mit dem zu arbeiten, was "das Tier" kann/ zeigt und das Ziel erst mal zu modifizieren, also z.B. "Hände benutzen" statt "Flasche hochnehmen". Oder, wichtiger, "Verschiedenes auszuprobieren" als erstes Zwischenziel, und erst, wenn der Proband das macht, gezielt einzelne Verhaltensweisen verstärken.
Auch der Vogel muss ja als erstes lernen,
verschiedenes auszuprobieren.
Da aber meines Wissens alle oder die meisten Vögel nach einiger Zeit von sich aus Gelerntes zeigen, um etwas bestimmtes zu erreichen (Belohnung, Training, etwas anderes) scheint es gar kein so großes Problem zu sein.
Vielleicht stehen den menschlichen Probanden ihr Wissen und ihre Erwartungen im Wege.
Ich würde das Clickern beim Menschen eher vergleichen mit unerwarteten Belohnungen, die uns dazu bringen, etwas Bestimmtes öfter zu tun.
Einfachstes Beispiel: Man kauft am liebsten in Läden mit netten Verkäufern. Weil man belohnt wurde durch einen freundlichen Gruß oder ein interessantes Gespräch, kommt man (öfter) wieder, bis man Stammkunde ist.
Oder man bemüht sich mehr für Menschen, die dankbar, begeistert etc. sind als für Menschen, die das Bemühen als selbstverständlich nehmen oder noch meckern.
Oder man betreibt ein Hobby (weiter), weil man gelobt wurde und jemand einem gesagt hat, dass man gut darin ist.