Die beiden Reviere sind zusammen rd. 1.000 h ha groß, niederwildfreundlich ist ca. die Hälfte, da konzentriert sich sowohl die Niederwild- als auch Raubwildstrecke. Im einen Revier beträgt der Waldanteil ca. 50 % + Hochmoor, da beschränken wir uns auf die Fuchsbaue. Von dort bekamen wir immer eine ziemliche Zuwanderung auch vom Dachs.
Im "Niederwildrevier" beträgt der Waldanteil nur knapp 30 %, aber 11 km Hecken, davon 7 km zwischen den Feldern. Dazu 39 Fischteiche und 3,5 km nicht begradigtes Fließgewässer mit Bibervorkommen.
Rehwildsoll 30 Stück, wird mühelos erreicht. Keine Kulturzäune im Revier.
Die Rehe sind viel den Hecken wenn sie dort Ruhe haben. Bei Pachtübernahme waren jetzt gute Revierteile hasenfrei, im Durchschnitt 2 - 4 Hasen pro 1oo ha. Im Herbst 2007 wurde der Spitzenwert von 29 Hasen/100 ha gezählt. Heuer 24,6 Stück/100 ha. Bestandsentwicklung in einem wellenförmigen Aufwärtstrend nach dreijähriger "Anlaufphase". Auch einmal Einbruch durch EBHS nach einem Frühjahresbestand von 11,3 Stück/100 ha.
Hasenbejagung nach vorheriger Zählung. In diesem Jahr insgesamt 31 Stück. Vor 10 Jahren glaube ich (müsste nachschauen) erlegten wir 35 Hasen im ganzen Landkreis (88 Reviere)
Der Bestand im Herbst wird m. E. immer bei der Zählung unterschätzt, was in den Hecken sitzt oder in den fünf glöZ-Flächen mit Lebensraum I bzw. Deckungsmischung das sieht man nicht. Im Frühjahr sind die Hasen auf dem Grünland genauer zu zählen.
Mittels der Treibjagd wird eine Fläche von ca. 150 ha Einzugsgebiet mit Vorstehtreiben bejagt, davon aber nur die Hecken und Feldgehölze(insgesamt ca. 35 ha), die Sturzäcker bleiben liegen. Zusammen mit einem weiteren kleinen Stamperer wird 20 % der gesamten Revierfläche bejagt. Die Flächen werden jedes Jahr leicht verschoben.
Fasaneneinbürgerung im Jahr 2000, die Strecke beschränkt sich auf max. 1-2 Hähne als jagdlicher Leckerbissen, je nachdem wie der Zuwachs ist. Frühjahrsbestand ca. 20 - 30 Stück.
Der Fasan kam bis vor 25 Jahren hier in geringer Dichte vor, ohne Auswilderung wohlgemerkt! Wir liegen zwischen 550 und 650 m NN.
Echte Rebhuhneinbürgerung, keine Bestandstützung im Jahr 2003, Zentrum in einem "Drei-Revier-Eck". Zählstand heute 12 Ketten und ein Paar ohne Bruterfolg mit zusammen 95 Hühnern. Wobei da die Nachbarschaft mitgezählt wurde. Mal sind die Hühner diesseits und mal jenseits der Grenze. 5 Ketten sind fest im Revier. Schon bei Pachtübernahme im Jahr 1995 war die ganze Umgebung hühnerfrei.
Der Hühnerlebensraum beträgt ca. 400 ha Kerngebiet.
Keine Bejagung. Lebendfang ist angedacht, wenn die Luftwaffe was übrig lässt. Hühner versuchen jedes Jahr die benachbarten Reviere zu besiedeln, mit mäßigem Erfolg.
Starke Zunahme des Wachtelbesatzes, auch viele Bruten.
Entenstrecke zwischen 40 und 150 Stück, Ringeltauben 20 - 60 (150) je nach Frucht auf den Feldern.
Kaninchen: Zur Zeit ca. 15 Stück, Bestand stablisiert sich hoffentlich und soll als Puffer dienen. Vorerst natürlich keine Bejagung.
Raubwildstrecke voriges Jahr 129 Stück (davon ca. 50 Krähen und Elstern), hauptsächlich im Niederwildteil. Fuchsstrecke rückläufig, Räude ist ständig vorhanden trotz geringerer Dichte, viele Jungfüchse werden vom Uhu geschlagen, er "löscht" quasi ganze Gehecke aus.
Sonstiges: Sumpfohreule 2008 beobachtet mit Fotonachweis, dto. Schleiereule Erstnachweis wieder seit 1982, Zunahme des Neuntöters, Raubwürger überwintert an den Rebhuhnfütterungen, Wiesenweihe im Sommer selten, Frühjahr Durchzug Kornweihe, Schwarzstorch wird regelmäßig beobachtet, Brutnachweis im Moor.
Nach intensiver Elsternbejagung starke Vermehrung der Türkentaube, was auch als Puffer gegenüber den Hühnerverlusten wirkt. Keine Bejagung!
vg C.
In dem Punkt muß ich Daniel zustimmen: Wenn ich mit 20 % Aufwand 80 % Erfolg erzielen kann, dann sind die Gegebenheiten so, daß es Sinn macht, dann stimmt das Habitat. Braucht es erheblich mehr als diese 20 %, dann ist es ein Zuschußbetrieb, der sich nicht selbst am Leben halten kann.
Der Beurteilung der Hasenstrecke von 25 Stück möchte ich gerne drei Fragen voranstellen:
1. Wie groß ist das Gebiet?
2. Wie groß ist die Strecke bei sonstigem Niederwild (Rebhuhn und Reh)?
3. Wie groß ist die Strecke an Prädatoren (Fuchs, Krähe, Elster, evtl. Habicht)?
VG
Pere