Jein...
Erstmal gibt es stenöke und euryöke Tierarten. Für stenöke (zB viele Reptilien) ist man als Halter in der tat in der Pflicht, die Habitatbedingungen soweit an 1:1 herankommend zu imitieren, wie irgend möglich.
Für jeden Parameter gibt es eine Bandbreite des Ertragens (stenök: eng, euryök: breit) und einen Punkt des Optimalen. Letzterer liegt naturgemäß immer irgendwo zwischen den beiden Grenzen. Die Situation im Habitat kann durchaus öfter mal eher an die obere oder untere Grenze gehen, statt im Optimalbereich zu liegen. Oft haben die Tiere aber dann die Möglichkeit, durch Ortswechsel die Extreme abzumildern und sich dem Optimum im wahrsten Sinne des Wortes wieder anzunähern. Extrme müssen meist nur kurzfristig in Kauf genommen werden (im Habitat Deiner Goldbugpapageien habe ich schon bei 2 Grad gebibbert und bei 43 Grad geschwitzt, abermeistens fand ich angenehme temperaturen vor.) Völlig klar....und in menschlicher Obhut eben dann doch etwas anders. Da kann der Vogel wenig wählen, sondern muss nehmen, was es gibt - un dist u.U dann dauerhaf tdme gerade noch ertragbaren ausgesetzt. .
Viele Papageien sind euryöker als die genannten Reptilien. Das erleichtert ihre Haltung. Es gibt aber eben dennoch auch klimatische Faktoren, die z.B. ihre Verbreitung begrenzen. Abweichungen vom natürlichen Habitat sind in der haltung ja eh unvermeidbar und in einigen Aspekten eben auch ohne Schaden anzurichten in weiten Grenzen möglich. Aber man muss verstehen, welche Parameter das warum betrifft. Was zB die Temperatur angeht, hast du sicher recht. Aber schon, was die Luftfeuchtigkeit angeht, sehe ich das anders. Die meist viel zu trockene Raumluft erhöht bei den an höhere relative Luftfeuchtigkeiten angepassten Papageien die Empfindlichkeit gegenüber Aspergilloseinfektionen z.B. deutlich.
Ich (und nicht nur ich) bringe daher in meinem Wohnzimmer die relative Luftfeuchte auf gut 60%. Das ist nicht nur nicht trivial, sondern bedingt auch ein durchdachtes Lüftungsregime, um Schimmel vorzubeugen (ich bringe Woche für Woche immerhin ca 50 Liter Wasser in mein Wohnzimmer ein, die komplett in der Luft verschwinden) .
Was das Licht angeht,. sind die spektralen Anpassungen der Sinneswahrnehmungen und deren Einfluss auf das Vogelverhalten schon so geartet, dass es Sinn macht, die zu berücksichtigen. Das hat absolut nichts mit ertragen zu tun (es sei denn eben, man macht vieles falsch) , sondern mit brauchen.
Was die Lichtintensitäten angeht, muss das sicher nicht 1:1 dem Habitat entsprechen.
Wir sind aber selbst mit großem Aufwand im Innnenraum immer noch so weit entfernt von der Situation im Freiland, was Lichtintensitäten angeht, dass ich es absolut nicht sinnvioll finde, wissentlich und unnötig hier noch weiter zu reduzieren als uns die finanziellen und technischen Limitationen sowieso vorgeben.
Diese Diskussion finde ich langsam auch nicht mehr sinnvoll. Mir drängt sich der Eindruck auf, Du magst nichts ändern, obwohl da mit wenig Aufwand vieles voelgerechter zu realisieren wäre.
Wie Du agierst liegt in Deiner Verantwortung. Ich kann Dir nur darlegen, was sinnvoll machbar wäre.