Um das nochmal festzuhalten: Die Lichtmenge der Birdlamp ist absolut bei WEITEM nicht ausreichend, um auch nur annähernd naturähnliche Helligkeiten zu erzeugen -geschweige denn eine Lichtfülle, die der australischen nahekommt.
Genau das kann man allerdings ohne große Probleme mit Hilfe von Halogen-Metalldampflampen (HQI, HCI, CDM-T etc pp) erreichen.
Der absolute UVB-Ausstoss der Birdlamp im relevanten Bereich von 295-305 nm ist auch sehr gering. Wenn man mit Hilfe dieser Lampe die Photoepimerisierung von 7-Dehydrocholesterol zu Vitamin D3 merklich anstossen möchte (dazu wird der UVB Anteil im Licht nämlich gebraucht), müssen sich die Vögel schon in weniger als 10 cm Abstand lange mit unbefiederten Hautpartien der Lampe aussetzen.
VIEL effektiver ist zu solchen Zwecken zB die Ultravitalux von Osram.
Die Birdlamp lebt von geschickter Reklame und dem attraktiven Namen. Ein wirklich sinnvolles Leuchtmittel für
Volieren ist sie nicht. Zumindest nicht, wenn man als Ziel hat annähernd naturnahe Helligkeiten zu erzeugen. In 20 cm Abstand schafft eine Birdlamp -je nach Ausführung und Reflektor- so 2-4000 Lux. 100 000 Lux entspräche einem deutschen Sonnenfleck.
20-100 000 Lux bekommt man als Sonnenfleck heutzutage nur mit Halogen- Metalldampftechnologie hin. Damit aber sehr leicht. Wenn Ihr einmal seht, wie sich ein Vogel mit gespreizten Flügeln in so einem Kunstsonnenfleck räkelt, versteht Ihr den Sinn des Ganzen auch ohne die physiologischen Grundlagen lichtgesteuerter Prozesse begreifen zu müssen..
Wenn man zusätzlich zu Sonennflecken großflächig hell ausleuchten will, taugt auch hier die Birdlamp nix. Hier eignet sich vor allem T5 HO Technologie, die es zB als Biolights, Biovital auch mit sehr naturnahem Spektrum gibt- allemal naturnäher als die Birdlamp.
Das dumme ist, dass unser Auge /Hirn System uns was vorlügt. Ist etwas leicht heller als die Umgebung, erscheint einem das gleich viel heller. Als Tipp: Der Belichtungsmesser einer Kamera lügt nicht. Aber auch Luxmeter kosten unter 100€.
In jedem Fall gilt, dass man auch bei der effektivsten Lichttechnologie nicht erwarten darf, mit 50 oder 100 Watt eine größere Fläche naturnah zu beleuchten. Das braucht halt einfach mehr Watt. Meerwasseraquarianer und Terrarianer haben inzwischen ganz gute Vorstellungen davon, wie man naturnahe Beleuchtungen realisieren kann und tun das auch. Vogelhalter hinken aus unbekannten Gründen ( ich meine, die Birdlamp trägt da einige Schuld, da sie -zu Unrecht- DER Gewissensberuhiger ist) da immer noch abgeschlagen hinterher.
Dass man sich von zweistelligen Stromrechnungen weit verabscheidet, wenn man das ganze ernst nimmt, ist unangenehm, aber nötig.
Früher hat man ein Wüstenterrarium vielleicht mit einer 75 W Glühbirne und einer 30 W Röhre ausgeleuchtet. Heute nimmt man bei der selben Größe 2 x 54W T5 HO plus 2 x 70 W HCI. Trotz viel höherer Lichtausbeute pro Watt als anno dunnemals, verbraucht man dennoch insgesamt immer noch mehr Energie. Warum? Weil nicht nur die Lichtausbeute neuer Leuchtmittel höhe rist, sondern auch der Erkenntnisstand über die benötigten Ausleuchtungsgrade.
Dafür erweist sich nun so manche Tierart als unter diesen Bedingungen sehr leicht haltbar, die früher kaum am Leben zu erhalten war.
Soo anders ist das bei den Vögeln nicht.
Wenn man schon mit der objektiv funzeligen Birdlamp einen merklichen positiven Verhaltens-Effekt erzielt, zeigt das nur, wie schlimm es um die Helligkeit unserer Indoor Vogelbehausungen generell steht.
Mit modener Lichttechnologie muss das nicht sein und man wird viel nachhaltiger Effekte erzielen als mit der Birdlamp.