Hallo!
will rasch berichten, dass ich tatsächlich am 21.10. in der Vogelpraxis war. Aber: ohne Stella. Hatte sie einfach nicht einfangen können. Als die Arme schließlich ganz aufgelöst japste, habe ich die "Jagt" eingestellt. Ich
kann meine Freiflieger einfach nicht einfangen. Früher in Frankfurt sind sie zum Schlafen in den Käfig gegangen. Dort konnte ich sie mir greifen, wenn es nötig war. Seitdem sie praktisch gar nicht mehr in den Käfig gehen, habe ich keine Verfügungsgewalt mehr über sie. Deswegen war ich bislang auch kaum beim Arzt mit ihnen, immer erst dann, wenn sie schon so krank waren, dass ich sie leicht greifen konnte: zuletzt im Juni 2020 und davor im Juni 2014. In beiden Fällen war es zu spät und die Vögel starben bald darauf (einmal im Alter von 8, einmal von 16 Jahren). Sehr traurig ... und beschämend. Aber ich habe noch keine Lösung dafür gefunden. Bin immer noch aufgeschlossen für Tips und Tricks!
Zurück zu Stella. Ich habe den
Arzttermin dann ohne Vogel, aber mit einer Kotprobe wahrgenommen. Die Kotprobe war in Ordnung. Nach meiner detaillierten Schilderung des Verhaltens von Stella und Niko, beruhigten mich die Ärztin und Arzthelferin. Drei Monate nach der Verpaarung wären keine Zeit und alle Chancen auf einen guten Ausgang noch gegeben. Dass ich Stella nicht einfangen konnte wäre mindestens ein Hinweis darauf, dass sie physisch jedenfalls aktuell top fit sei. Wahrscheinlich müssten sich alle mal etwas beruhigen und gedulden. Ich bekam tatsächlich ein leichtes Beruhigungsmittel – für die Vögel :-) – als Nahrungsergänzungsmittel mit. Aber ich habe es dann nur einmal benutzt, mich selbst wieder etwas lockerer gemacht und irgendwie entspannte das die Gesamtsituation. Ich sehe positive Entwicklungen und versuche positiv zu verstärken, ohne ihnen oder mir Druck zu machen. Nun waren sie schon zusammen baden (Foto) und Niko hat selbst herausgefunden, dass Stella ihn zum Schlafen in der Besenkammer duldet, wenn er erst etwas später dazukommt und sich dann ruhig verhält. Das war richtig interessant, diesen Lernprozess bei ihm zu beobachten!
Jetzt nochmal grundsätzlich zum
Thema Vergesellschaftung/Verpaarung von Stanleys. Das Thema interessiert mich weiterhin sehr, weil ich beiläufig immer auf der Such bin nach Blan-B für meine Vögel, falls mir etwas zustößt oder ich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr richtig für sie sorgen kann.
In der von mir bislang konsultierten Literatur heißt es durchgängig, dass Stanleys unter sich bleiben sollten und kaum mit anderen Vögeln harmonieren. Dass sie kleineren Vögeln gegenüber auch sehr agressiv werden können.
Die Praxis der Stanley-Haltung sieht aber oft anders aus:
- vom vorherigen Halter von Niko habe ich gelernt, dass Stanleys sich sogar mit Vielfarbensittichen verpaaren können ...
- hier im Forum habe ich gesehen, dass eine Stanley-Dame in eine Gemeinsachaftsvoliere integriert werden konnte, und anderswo Stanleys mit Bourkésittichen klarkommen (und umgekehrt) ...
- beim Kleinzoobesuch in Esslingen im letzten Monat, erfuhr ich dass man meine Stanleys zu einem Schwarm von Wellensittichen oder Nymphensittichen geben würde ...
- zuvor war mir in Berlin eine große Gemeinschaftsvoliere am Kranzler-Eck/Ku-Damm als Refugium für die damals noch alleinstehende Stella angeboten worden. Dort wäre sie dann als Stanley-Mädel allein unter vielen Wellensittichen, 10 Prachtrosellas, 8 Sonnensittichen, 1 Singsittich und noch anderen einzelnen Vögeln untergebracht gewesen ...
Mein Fazit bislang:
in der Not geht wohl so Manches ... Dabei hängt Vieles von den ganz konkreten einzelnen Bedingungen ab. Bislang habe ich noch keinen Ort für meine Staneys gefunden, der mich wirklich überzeugt hätte (bzw. den ich gut genug kennen lernen konnte, um ihn beurteilen zu können) ... – ohne, dass ich mir wahnsinnig viel auf mein Angebot ihnen gegenüber einbilden würde ...
Ich bleibe also auf der Suche!
(Vogel-Bad vom Schreibtisch aus beobachtet ...)