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Golden Eagle
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Vor 10 Jahren hatte ich hier schon einmal um Rat gefragt und viel Anteilnahme erfahren, als unser kleiner Piepmatz – wohl altersschwach – schließlich gestorben ist. Heute wende ich mich erneut mit Sorge um einen unserer beiden männlichen Vögelchen an euch.
Zur Vorgeschichte: Wir haben – wie erwähnt - 2 männliche Zebrafinken zusammen im Käfig. Einer ist noch sehr jung und kam dazu, als der Partner des älteren vor gut 2 Monaten gestorben ist. Dieser war über ein Jahr flugunfähig, er hatte – wohl infolge einer Schockmauser - die Schwanzfedern und Teile der Schwungfedern dauerhaft verloren, war ansonsten aber sehr kräftig, vital und dominant und fand über die Stangen stets gut nach oben. Er ließ sich auch mit einer angebotenen Stange bedarfsweise gut nach oben transportieren, wenn er mal nicht selbstständig ins Schlafkörbchen fand. Wie gesagt ist er vor ca. 2 Monaten dann plötzlich gestorben – morgens war er noch fit, gegen Mittag saß er dann unten und nachmittags war er tot.
Mit dem dann neu hinzu gekommenen jungen (ca. 3Monate alten) hat sich der Zurückgebliebene auf Anhieb gut verstanden, sie haben sich liebevoll gepflegt und stets gemeinsam gebadet, gefressen und im Körbchen zusammen geschlafen. Es schien auch so, dass der Ältere noch mal deutlich flugaktiver wurde, nachdem die Flugunfähigkeit des vormaligen Partners seine Aktivität doch wohl etwas mit beeinträchtigt hatte.
Und nun zum Problem: der Ältere hat in den letzten Tagen massiv abgebaut. Schon zu Lebzeiten seines vormaligen Gefährten sah er schlecht, möglicherweise inzwischen auch nur noch auf einem Auge. Beide Augen sind sehr klein und eines fast geschlossen. Er war auch gegenüber dem früheren Partner eher der Schwächere. Er ist ca. 6-7 Jahre alt – genau weiß ich es nicht. Er hielt sich in den letzten Tagen zunehmend nur noch am Boden auf. Bis vorgestern hat er es dann – mitunter nach mehreren Versuchen – mit Mühe noch gelegentlich nach oben zu seinem Partner geschafft, wobei er nie die - auch "unterwegs" angebrachten - Stangen benutzte, die das einfach ermöglichen würden, sondern es stets per Flug schaffen wollte und sich mühsam hochgeschraubt hat. Er saß dann gleich am Futternäpfchen, das stets die Anflugstelle war, fraß intensiv und ging dann für einige Zeit ins nahe Körbchen, bevor er erneut unten war. Die Futternäpfen und Körbchen waren zuletzt in der Höhe ca. 30 cm vom Boden entfernt. Immerhin hatten sie vor 2 Nächten noch gemeinsam im Körbchen geschlafen. Gestern hat er es nur noch einmal abends zum Futternäpfchen geschafft; beim Versuch das Körbchen zu erreichen, ist er dann aber wieder unten gelandet und verbrachte die letzte Nacht auch am Boden.
Besonders ergreifend war, wie er an den vergangen beiden Tagen immer wieder nach oben wollte, es aber bis auf die genannten Ausnahmen nicht schaffte. Er lief ständig im Kreis, drehte den Kopf auf die Seite, um nach oben zu schauen und suchte eine Möglichkeit zum Hochfliegen – wie gesagt, Stangen nimmt er nicht an. Der junge Partner hat ihn natürlich auch gerufen und ist hin und her geflogen. Heute nun hat er die Versuche, nach oben zu kommen bislang weitestgehend eingestellt, obwohl er mitunter immer noch im Kreis läuft und nach oben schaut. Der Junge geht inzwischen häufig runter zu ihm, schmiegt sich an ihn, putzt ihn ausgiebig – wirklich herzzerreißend. Sie sind fast unzertrennlich. Dazwischen singt er ihn an oder fliegt rufend herum. Aber er antwortet nur selten und meist schwach. Natürlich haben wir seit 3 Tagen unten Schälchen mit Wasser und Futter hingestellt, was er auch spontan annimmt, auch das Innere von Gurkenscheibchen hat er begierig gefressen. Eine größere, flache Schale mit Wasser, falls er baden bzw. sich putzen will, haben wir ebenfalls hingestellt, die er aber noch nicht benutzt hat. Wir hatten in den vergangenen Tagen nämlich auch beobachtet, dass er immer wieder ins Trinkwassernäpfchen saß, wohl auch um sich im Kloakenbereich zu reinigen oder zu erleichtern (das Badehäuschen hat er seit Tagen nicht mehr aufgesucht). Es ist nicht auszuschließen, dass da auch im Verdauungstrakt etwas nicht stimmt. Gleichgewichtsprobleme schien/scheint er auch zu haben, jedenfalls musste er immer wieder „nachfassen“ beim Sitzen oder Anflug und hat manchmal ein wenig Schlagseite (was aber auch mit der beeinträchtigten Sehfähigkeit zu tun haben kann, so dass er sich nach der vergleichweise "besseren" Seite neigt).Wir haben auch das Körbchen und die Schälchen etwas tiefer gesetzt, falls er’s doch noch mal probiert, nach oben zu kommen. Ins Trinkwasser am Boden haben wir Combex V (Multivitaminpräparat) und nun auch etwas Traubenzucker gegeben.
Was können wir sonst noch tun ?? Rotlicht ? Calcium-Präparat ? Wenn ja, welches ? Allerdings frisst und trinkt er unten normal, läuft auch zuweilen herum. Vor allem trinkt er intensiv. – vielleicht hilft ja der erst heute applizierte Traubenzucker ? (ich las darüber in einer Info). Wenn es aber denn altersbedingt zu Ende geht, so muss es denn so sein – so traurig das gerade bei dieser „Partnerschaft“ der beiden und nach der langen Zeit der Freude mit ihm für uns ist. Natürlich ist es für den Jungen auch nicht schön ohne einen aktiven Mitgefährten. Wir möchten aber, dass unser älterer Piepmatz sich nicht quält und leiden muss. Und natürlich – die Hoffnung auf Besserung stirbt zuletzt. Ein Besuch beim Tierarzt kommt kaum in Betracht, - es gibt im nahen Umkreis keinen für Kleinvögel kompetenten Doktor, und ein Transport – zumal 30-40 km – würde unnötigen Stress für beide Vögelchen und besonders den Älteren bedeuten- Aus dem gleichen Grund habe ich den „Patienten“ auch bisher nicht gefangen und untersucht – was sollte das auch therapeutisch bringen. Auch trennen möchte ich die beiden eigentlich nicht - zumal bei der Fürsorge des Jungen für seinen Gefährten..
Ist nun eine lange Post geworden - sorry. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und ich bin natürlich für Hilfe bzw. Ratschläge sehr dankbar.
LG
Wolfgang
Zur Vorgeschichte: Wir haben – wie erwähnt - 2 männliche Zebrafinken zusammen im Käfig. Einer ist noch sehr jung und kam dazu, als der Partner des älteren vor gut 2 Monaten gestorben ist. Dieser war über ein Jahr flugunfähig, er hatte – wohl infolge einer Schockmauser - die Schwanzfedern und Teile der Schwungfedern dauerhaft verloren, war ansonsten aber sehr kräftig, vital und dominant und fand über die Stangen stets gut nach oben. Er ließ sich auch mit einer angebotenen Stange bedarfsweise gut nach oben transportieren, wenn er mal nicht selbstständig ins Schlafkörbchen fand. Wie gesagt ist er vor ca. 2 Monaten dann plötzlich gestorben – morgens war er noch fit, gegen Mittag saß er dann unten und nachmittags war er tot.
Mit dem dann neu hinzu gekommenen jungen (ca. 3Monate alten) hat sich der Zurückgebliebene auf Anhieb gut verstanden, sie haben sich liebevoll gepflegt und stets gemeinsam gebadet, gefressen und im Körbchen zusammen geschlafen. Es schien auch so, dass der Ältere noch mal deutlich flugaktiver wurde, nachdem die Flugunfähigkeit des vormaligen Partners seine Aktivität doch wohl etwas mit beeinträchtigt hatte.
Und nun zum Problem: der Ältere hat in den letzten Tagen massiv abgebaut. Schon zu Lebzeiten seines vormaligen Gefährten sah er schlecht, möglicherweise inzwischen auch nur noch auf einem Auge. Beide Augen sind sehr klein und eines fast geschlossen. Er war auch gegenüber dem früheren Partner eher der Schwächere. Er ist ca. 6-7 Jahre alt – genau weiß ich es nicht. Er hielt sich in den letzten Tagen zunehmend nur noch am Boden auf. Bis vorgestern hat er es dann – mitunter nach mehreren Versuchen – mit Mühe noch gelegentlich nach oben zu seinem Partner geschafft, wobei er nie die - auch "unterwegs" angebrachten - Stangen benutzte, die das einfach ermöglichen würden, sondern es stets per Flug schaffen wollte und sich mühsam hochgeschraubt hat. Er saß dann gleich am Futternäpfchen, das stets die Anflugstelle war, fraß intensiv und ging dann für einige Zeit ins nahe Körbchen, bevor er erneut unten war. Die Futternäpfen und Körbchen waren zuletzt in der Höhe ca. 30 cm vom Boden entfernt. Immerhin hatten sie vor 2 Nächten noch gemeinsam im Körbchen geschlafen. Gestern hat er es nur noch einmal abends zum Futternäpfchen geschafft; beim Versuch das Körbchen zu erreichen, ist er dann aber wieder unten gelandet und verbrachte die letzte Nacht auch am Boden.
Besonders ergreifend war, wie er an den vergangen beiden Tagen immer wieder nach oben wollte, es aber bis auf die genannten Ausnahmen nicht schaffte. Er lief ständig im Kreis, drehte den Kopf auf die Seite, um nach oben zu schauen und suchte eine Möglichkeit zum Hochfliegen – wie gesagt, Stangen nimmt er nicht an. Der junge Partner hat ihn natürlich auch gerufen und ist hin und her geflogen. Heute nun hat er die Versuche, nach oben zu kommen bislang weitestgehend eingestellt, obwohl er mitunter immer noch im Kreis läuft und nach oben schaut. Der Junge geht inzwischen häufig runter zu ihm, schmiegt sich an ihn, putzt ihn ausgiebig – wirklich herzzerreißend. Sie sind fast unzertrennlich. Dazwischen singt er ihn an oder fliegt rufend herum. Aber er antwortet nur selten und meist schwach. Natürlich haben wir seit 3 Tagen unten Schälchen mit Wasser und Futter hingestellt, was er auch spontan annimmt, auch das Innere von Gurkenscheibchen hat er begierig gefressen. Eine größere, flache Schale mit Wasser, falls er baden bzw. sich putzen will, haben wir ebenfalls hingestellt, die er aber noch nicht benutzt hat. Wir hatten in den vergangenen Tagen nämlich auch beobachtet, dass er immer wieder ins Trinkwassernäpfchen saß, wohl auch um sich im Kloakenbereich zu reinigen oder zu erleichtern (das Badehäuschen hat er seit Tagen nicht mehr aufgesucht). Es ist nicht auszuschließen, dass da auch im Verdauungstrakt etwas nicht stimmt. Gleichgewichtsprobleme schien/scheint er auch zu haben, jedenfalls musste er immer wieder „nachfassen“ beim Sitzen oder Anflug und hat manchmal ein wenig Schlagseite (was aber auch mit der beeinträchtigten Sehfähigkeit zu tun haben kann, so dass er sich nach der vergleichweise "besseren" Seite neigt).Wir haben auch das Körbchen und die Schälchen etwas tiefer gesetzt, falls er’s doch noch mal probiert, nach oben zu kommen. Ins Trinkwasser am Boden haben wir Combex V (Multivitaminpräparat) und nun auch etwas Traubenzucker gegeben.
Was können wir sonst noch tun ?? Rotlicht ? Calcium-Präparat ? Wenn ja, welches ? Allerdings frisst und trinkt er unten normal, läuft auch zuweilen herum. Vor allem trinkt er intensiv. – vielleicht hilft ja der erst heute applizierte Traubenzucker ? (ich las darüber in einer Info). Wenn es aber denn altersbedingt zu Ende geht, so muss es denn so sein – so traurig das gerade bei dieser „Partnerschaft“ der beiden und nach der langen Zeit der Freude mit ihm für uns ist. Natürlich ist es für den Jungen auch nicht schön ohne einen aktiven Mitgefährten. Wir möchten aber, dass unser älterer Piepmatz sich nicht quält und leiden muss. Und natürlich – die Hoffnung auf Besserung stirbt zuletzt. Ein Besuch beim Tierarzt kommt kaum in Betracht, - es gibt im nahen Umkreis keinen für Kleinvögel kompetenten Doktor, und ein Transport – zumal 30-40 km – würde unnötigen Stress für beide Vögelchen und besonders den Älteren bedeuten- Aus dem gleichen Grund habe ich den „Patienten“ auch bisher nicht gefangen und untersucht – was sollte das auch therapeutisch bringen. Auch trennen möchte ich die beiden eigentlich nicht - zumal bei der Fürsorge des Jungen für seinen Gefährten..
Ist nun eine lange Post geworden - sorry. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und ich bin natürlich für Hilfe bzw. Ratschläge sehr dankbar.
LG
Wolfgang
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